Donnerstag, 7. September 2023

The Rattlin Bog

 Heute ist das Frühstück etwas spärlich, dafür ist die Aussicht schön.
Während ich mal kurz im Haus bin, beobachtet der Gatte einen schwarz-blauen Vogel mit Haube. Ich bewaffne mich mit der Kamera, kann ihn aber nur hören, nicht sehen. Schade. Leider verlassen wir heute unser schönes Cottage schon wieder, es war nur ein kurzer Zwischenstopp auf dem Weg nach Chemainus. Unser erster heutiger Halt ist Avatar Grove, ein kleiner Regenwaldtrail, auf dessen Anfahrt sich der Ram und Fahrerin mal ein wenig mit 4x4 auf ziemlich holpriger Schotterstraße vergnügen können. Unterwegs können wir unfotografierte Wildsichtungen vermelden: ein Marder und mehrere der blau-schwarzen Vögel. Unsere zwischenzeitlichen Recherchen haben ergeben, es handelt sich um einen Steller's Jay, zu Deutsch "Diademhäher". 
Wir laufen zunächst den Trail im "upper Avatar Cove", der über einige Treppen bergauf geht. Die Bäume sind beeindruckend groß und es ist sehr grün und feucht. 
 


Der Trail der zunächst noch ganz gut in Schuss ist, sieht auf dem letzten Anstieg nicht so vertrauenserweckend aus, einige Treppenstufen sehen kaputt aus und ein Baum scheint quer im Weg zu liegen. Unsere Experimentierfreude reicht am heutigen Morgen jedoch nicht, auszuprobieren, wie stabil die Treppe wirklich noch ist, und unsere Kletterkünste lassen nach dem Muffin zu wünschen übrig, also kehren wir hier lieber um. Wenigstens der nasse Pilz am Baumstamm gibt noch ein gutes Motiv.
Am lower Avatar Grove schaffen wir es immerhin bis zur Weltgrößten Tanne. Hier ist der Weg auch gut in Schuss.
Wildes Grün

Am Abzweig des Rundweges sind Teile des Boardwalks ebenfalls kaputt bzw. wenig vertrauenserweckend, Drumherumlaufen geht hier noch, allerdings ist der linke Teil des Weges extrem zugewachsen, rechts hängt der Boardwalk erstaunlich schief. Permanent neben dem Boardwalk laufen möchten wir auch nicht, bevor wir irgendwas kaputtmachen, was da wächst. Irgendwie reicht unsere Experimentierfreude heute einfach nicht weit genug. Dennoch ist der Regenwald beeindruckend und der Ram hat auch auf dem Rückweg der holprigen Schotterstraße seinen Spaß.
Wieder zurück auf der Straße in Richtung Lake Cowichan passieren wir kurz darauf ein Schild zum "Fairy Lake". Ich krame in meinem Hirn, was mir der Name wohl sagt und dass ich ihn bei der Reiseplanung gelesen hatte, bis wir am "Bonsai Tree" vorbeikommen. 

Niedlich, der kleine Baum auf einem Baumstamm im See.
Passenderweise sind hier auch mehrere Diademhäher am Straßenrand unterwegs und bereit für Fotos, so lohnt sich der Halt gleich doppelt.

Danach holen wir erstmal das Frühstück bei Tim Hortons nach. Wir frühstücken ja öfter mal spät.
Danach geht es zum Price Community Park, wo wir einen kleinen Verdauungsspaziergang im schönen Waldgebiet direkt am See machen. Zunächst geht es runter zum Strand, der See ist noch erstaunlich warm, zumindest am Ufer.


Am Parkplatz am anderen Ende finden wir folgendes etwas iritierende Schild:
Spätere Recherche ergibt, es gibt eine "Volkssport Association Canada", die sich wohl vor allem mit Walking und Spazierengehen beschäftigt. Über eine kleine Brücke geht es zurück durch den Wald.
Wildlife und Zwerge sehen wir auch noch,
Schön grün hier.
Danach fahren wir gemütlich in Richtung Duncan, allerdings lassen wir die Totempfähle im Ort dieses Mal stehen und besuchen die Pacific Raptors, eine Auffang- und Ausbildungsstation für Greifvögel. Da seit gestern die Saison vorbei ist, hat der Park nur noch bis 15 Uhr geöffnet, und alle Flugshows sind schon vorbei, als wir um 14:20 eintreffen, deshalb dürfen wir sogar umsonst in den kleinen Park. Wir sehen uns um, und ich fotografiere die prächtigen Raubvögel hoffentlich würdig. Wir beginnen natürlich mit dem Weisskopf Seeadler:
Der Gänsegeier kann hier ebenfalls aus der Nähe portraitiert und betrachtet werden. Er wirkt irgendwie besorgt.

Brillenkauz
Mein Favorit des Tages ist der Bartkauz. Sowieso eine meiner liebsten Eulenarten, dieser hier ist aufgeregt bis empört, es ist Fütterungszeit und er war offensichtlich noch nicht an der Reihe und tut dies lautstark kund.


Ein Rabengeier

Auch kleinere Falkenarten gibt es hier, diese kann man während der Öffnungszeiten auch selbst auf einen Handschuh auf den Arm nehmen.

Er war gerade mit seiner Pflegerin auf Handschuh unterwegs und ich durfte ein Foto bei der Fütterung von Hühnerteilen machen.
Der Marabu wartet derweil noch geduldig in der Sonne auf sein Futter. Die Fütterung selbst ist beeindruckend, aber undokumentiert, er bekommt Hühnerteile zugeworfen und fängt sie geschickt mit dem Schnabel auf.
Da wir keinen Eintritt zahlen mussten, bedanken wir usn am Ausgang mit einer Spende für das dennoch interessante Erlebnis und fahren über Marble Bay mit einem kurzen Fotostop...
... zu unserem wunderschönen B&B für die nächsten Tage, wo wir sehr freundlich von der Inhaberin begrüßt werden.

Seit Tagen freue ich mich auf ein Eis bei der sympathischen Bärenfamilie in Chemainus, aber hier ist schon geschlossen.
Das Oldtimertreffen entschädigt nur bedingt.


Aus Protest bleibt die Kamera im Rucksack und ich fotografiere nur ein paar der schönen Gebäude. Die Murals habe ich bei diversen Besuchen zuvor schon reichlich fotografiert.

Der Seelelefant aus Buchsbaum ist nochmal ein Highlight.

In Ermangelung von Eis gibt es frühes und reichliches Abendessen mit Kulturgut in rot und dunkel.
Die Poke Nachos zur Vorspeise entschädigen dann doch sehr viel.


Danach sind wir dann auch so satt, dass kein Platz mehr für Eis oder sonstigen Nachtisch bleibt.

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