Montag, 4. September 2023

The Insider

 ...verdammt, jetzt ist es heute ein Filmtitel geworden. Passt aber: Heute treffen wir uns mit unseren bisher nur virtuellen Bekannten aus dem Amerika Forum zur "Insider Victoria Tour". 
Dank Jetlag sind wir früh genug wach, um den obligatorischen ersten Frühstücksgang zu Tim Hortons vor unserem Treffen zu erledigen. Natürlich vergesse ich wie immer beim ersten Mal, den Bagel ausdrücklich zu bestellen und so wird es ein Frühstücksmuffin. Schmeckt auch. Dazu noch eine Art Apfeltasche mit Karamellfüllung. Kalorienbedarf für heute wäre also auch schonmal gedeckt, man weiss ja nie.
Pünktlich um 9:30 stehen wir mit zwei Tüten Erdnusslocken, einer Box Timbits und unserem selbstgestalteten Reiseführer als Erkennungszeichen vorm Hotel, und alsbald fahren Bernd und seine beste Ehefrau vor und begrüßen uns herzlich. Die Chemie stimmt von Anfang an, und wir unterhalten uns wunderbar während wir zunächst eine Runde durch Victoria und den Inner Harbour mit dem Auto drehen. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal für die Info, dass heute das Classic Boat Festival stattfindet, was wir uns am Abend auch noch anschauen werden! Da wir in Victoria selbst schon mehrfach waren und das Zentrum ganz gut kennen, bleibt es bei einem kurzen Stop zur Besichtigung von Market Square, Diagon Alley und dem Großen Tor vom kleinen Chinatown.


Danach geht es auf den Scenic Drive, den wir bisher nur 2014 per Wasserflugzeug überflogen haben. Von unten ist es aber trotz diesigen Wetters auch sehr schön.
Wir stoppen zunächst bei Mile 0 des Transcanada Highway, hier steht im gegensatz zu St. John's in Neufundland sogar ein Schild. Jetzt können wir immerhin von uns behaupten, beide Enden des Transcanada Highway besucht zu haben. Auch wenn Neufundland vermutlich das exotischere Ziel war, hier steht das schönere Schild.
Im Hintergrund des Schildes kann man die Statue von Terry Fox erahnen, die ich leider vor lauter Quatschen vergessen habe zu fotografieren. Terry Fox ist ein kanadischer Sportler, der leider früh an Krebs erkrankte und ein Bein verlor. Das hielt ihn jedoch nicht vom Laufen ab, und um Geld für die Krebsforschung zu sammeln, lief er jeden Tag eine Marathonstrecke quer durch Kanada, beginnend  in Neufundland. Leider erlag er 1981 nach 143 Tagen und 5.373 gelaufenen Kilometern einem erneuten Krebsleiden. Dennoch wurde er dadurch zu kanadischen Berühmtheit, und es werden bis heute viele wohltätige Läufe in seinem Namen abgehalten. Wir folgen den Treppen nach unten und klettern jetzt ein Stück am Strand entlang durch die schönen Klippen, natürlich wie immer, wenn wir irgendwo langklettern, auf nicht immer ganz einfachen Wegen. Die Aussicht entschädigt, auch wenn es zu diesig ist, um die Olympic Mountains oder Mount Baker zu sehen.

Das Kind in mir entdeckt einen kleinen Bagger, der in Fotokunst gebannt werden will. Danach lasse ich ihn natürlich zurück, damit sich ein anderes Kind auch darüber freuen kann.

Nach einigem erfolglosen Suchen nach Aufstiegsmöglichkeiten zum Parkplatz fragen wir sicherheitshalber die entgegenkommende Familie, die uns auf eine versteckte Treppe tief in der nächsten Bucht hinweist. Wie praktisch.
Oben angekommen stehen wir praktischerweise zufällig genau gegenüber des weltgrößten Totempfahles, den ich ohnehin noch fotografieren wollte.
Durch hübsche alte Wohngebiete, deren Anblick wir nur aus dem Auto genießen, fahren wir weiter Richtung Government House. Zuvor haben wir tatsächlich schon die erste Wildlife Sichtung: In den Wohngebieten Victorias sind heute tatsächlich mehr Rehe als Menschen auf den Straßen unterwegs. Diese drei sind die einzigen fotografierten von mindestens 15 gesichteten. Danke an unsere beiden Gastgeber, ihr habt wirklich keine Kosten und Mühen gescheut, uns diese Tour zum unvergesslichen Erlebis zu machen und sogar Wildlife bestellt.

Govenment House liegt in einer schönen Parkanlage, die man kostenlos besichtigen kann. Hier nächtigen die britischen Royalen, wenn sie in Victoria zu Besuch sind.
Der Royale Fuhrpark besteht aus japanischen Modellen, was mich als Freund japanischer Autos natürlich in meiner Meinung bestätigt. Auch was die Staubschicht angeht, hat mein Auto oft viel mit der Royalen Flotte gemeinsam.
Wir spazieren durch den wunderschönen Park, der - genau wie ich es mag - zwar gepflegt aber doch sehr natürlich wirkt. Für uns eine schöne Alternative zum noch nie von uns besuchten Butchart Gardens, der mir ein wenig zu ordentlich wirkt.




Fuchsien. Wichtig zu wissen: Diese, wie viele andere rote Blüten, ziehen die hier heimischen Kolibris an. Einen haben wir hier schon zu Gesicht bekommen, für mein Weitwinkelobjetiv ist er allerdings zu klein.


Wir besuchen noch einige Geheimtips an Aussichtspunkten (deren weitere Details ich auch aus diesem Grund verschweige), leider weiterhin ohne Fernsicht, es gefällt uns trotzdem.

Nach einem leckeren und vielseitigen, von unseren Gastgebern mitgebrachten Picknick im Windsor Park stopen wir noch kurz am Willows Beach, wo für Labour Day Weekend erstaunlich wenig los ist. Vielleicht liegt es am fehlenden Badewetter.
Noch ein Aussichtspunkt neben Mount Douglas (vorne im Bild ist Mount Douglas), wo es zum Wochenende recht voll war. Wir dürfen stattdessen den persönlichen Lieblingsaussichtspunkt unserer Gastgeber mitbenutzen.

Danach geht es zu unseren neuen Freunden nach Hause, wo man weiterhin keine Kosten und Mühen gescheut hat, uns Wildlife zu präsentieren.

Der restliche Nachmittag bleibt mit guter Unterhaltung, Craft Beer und sensationellem Sockeye-Lachs von der Holzplanke undokumentiert. Herzlichen Dank an Bernd und die beste Ehefrau für den wundervollen, trotz des nicht optimalen Wetters ziemlich perfekten Tag, genießt die Erdnussflips!

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