Sonntag, 27. November 2016

Kanada 2009 - eine Zusammenfassung, Teil 6

Zwischen den Rockies und Whistler - different, but interesting und nichts für höhenängstliche.

Wir verließen die Rockies, um uns auf dem Weg nach Whistler ein paar Orte anzuschauen, die man wohl auf den ersten Blick nicht unbedingt mit Kanada verbindet. Wir fuhren von Banff über den Yoho Nationalpark und den Kicking Horse Pass, mit Blick auf die spektakulären Spiral-Eisenbahntunneln. Leider kam kein Zug und so genossen wir einfach ein wenig die Aussicht, auch wenn es keine tollen Zug-Fotos dabei gab.
Nach einer recht langen Fahrt erreichten wir das wunderschön außerhalb von Kamloops am Thompson River gelegene "South Thompson Inn and Guest Range", das für kanadische Verhältnnisse doch einen ziemlichen Südstaaten-Charme hatte.
Außerdem gab es wunderhübsche Lamas auf der Ranch zu beobachten. Keine Elche, aber immerhin Lamas. Auch nett.



Damit nicht genug, es war ja schliessliche ein Sommerurlaub und da wir zwei Nächte in Kamloops verbrachten, nutzten wir einen Tag zu einem Ausflug zum Okanagan Valley, einer der wärmsten Regionen Kanadas und Weinanbaugebiet.Wir fuhren entlang des Lake Okanagan und gönnten uns am Strand von Kelowna ein wenig Badeurlaub.




Tatsächlich führte uns ein Großteil unserer Route entlang der kanadischen "Weinstraße" ...
...und unser Rückweg führte uns außerdem durch Merritt, das "Country Music Capital of Canada". Aufregend!

Am nächsten Tag verließen wir die Ranch und die Lamas und fuhren weiter zum nächsten großen Abenteuer, dem Hells Gate Canyon. Nicht unbedingt was für Leute mit Höhenangst. Mit einer Seilbahn geht es steil über den Canyon zum Museum, dass sowohl über den Felssturz von 1914, als auch die Aufräumarbeiten, die Bahnstrecke und die 1944 erbaute Fischaufstiegstreppe informiert.



Den Abend verbrachten wir im idyllischen Örtchen Harrison Hot Springs, wo wir, mit Unmengen von kanadischen und amerikanischen Touristen die örtlichen Mineralquellen im Hotelbad genossen.
Mangels Alternativen ließen wir uns zu einem touristischen Highlight, einem Abendessen im "Black Forest Restaurant" , hinreißen, das zwar nicht ganz authentisch von einem österreichischen Koch betrieben wurde, wo es aber dennoch erstaunlich gutes Essen gab.
Es reichte auch mal, das Örtchen kurz gesehen und ein Bad in den überfüllten hoteleigenen Mineralquellen "genossen" zu haben, daher machten wir uns dann auch zügig auf den Weg nach Whistler.
Hier folgte dann der zweite Teil unseres Abenteuers mit Seilbahnen, wir buchten auf Empfehlung unserer kanadischer Freunde die 2009 gerade neu eröffnete "Peak2Peak" Tour und fuhren zunächst mit wunderschöner Aussicht über Whistler in der kleinen Whistler Village Gondola nach oben zum Whistler Mountain.
Auf dem Weg hatten wir einen ersten Blick auf die Peak2Peak Gondola, die das Skigebiet am Whistler Mountain mit dem am Blackcomb Peak auf etwas abenteuerliche Art und weise verbindet.
Wir bewunderten noch ein wenig die idyllische Berglandschaft mit harmlos anmutenden Sesselliften...
...und begaben uns zu der futuristisch aussehenden Station der Peak2Peak Gondola.
Uns war doch ein wenig mulmig, die Seilbahn hat zwar auf jeder Seite doch immerhin zwei Stützmasten, führt aber dazwischen frei schwebend auf einer Strecke von über 3 km Länge in einer Höhe von über 400 m über den Fitzsimmons Creek. Sieht auf den ersten Blick noch harmlos aus...
 ... dennoch ist uns ein wenig mulmig. Aber ich habe ja schliesslich auch die freihängende Gondelfahrt auf die Aiguille du Midi am Mon Blanc überlebt, kann ja nichts schiefgehen. Mein Mann war sowieso schon von spontaner Abenteuerlust gepackt. Bei Abfahrt schonmal kurz geschluckt...

... und dann ging es auch schon mit beeindruckender Aussicht über den Fitzsimmons Creek.

 Bis dahin hatte ich verdrängt, dass ich schonmal - wie schon damals am Mont Blanc - das Pech habe, dass Seilbahnen in meiner Anwesenheit gerne mal unterwegs einen kleinen außerplanmäßigen Zwischenstop einlegen. So auch hier, kurz hinter dem zweiten Mast, mit bester Aussicht freischwebend über den Creek, war es uns vergönnt, die spektakuläre Aussicht etwas länger als geplant zu genießen. Die Seilbahn stoppte und es folgte die freundliche Durchsage "Wir bitten um etwas Geduld."...was bleibt einem in der Sitaution auch anderes übrig. Also das sanfte Schaukeln "genossen" und Fotos von der Atemberaubenden Aussicht gemacht.
 

Irgendwann ging die Fahrt dann auch wieder weiter und wir landeten sicher auf der anderen Seite, wo ich natürlich meine Neugier nicht zügeln konnte und mal eben nachfragte, was denn los war, dass die Seilbahn diesen kleinen Zwischenstop eingelegt hatte. Die beruhigende Antwort lautete dann sinngemäß kurz aus dem Gedächtnis zusammengefasst: auf unserer Seite gar nichts, aber die drüben mussten irgendwas am Seil nachstellen. Na danke, hätt ich mal nicht gefragt.
Zur Beruhigung machten wir uns auf zur gemütlichen letzten Etappe unserer Peak2Peak Tour und gondelten entspannt mit dem Sessellift zurück in den Ortsteil Blacomb.

So entspannt, dass mir bei Abfahrt an der Mittelstation noch meine Mütze vom Kopf geweht wurde, die uns aber auf Anfrage an der Talstation von nachfolgenden netten Menschen mit nach unten gebracht wurde.
Noch ein bisschen bei bestem Wetter in Blackcomb rumgewandert, eine Runde Minigolf zur Entspannung gespielt und den Infostand der Peak2Peak Seilbahn besucht. Besser erst im Nachhinein alle technischen Details erfahren:
Abends noch ein wenig durch das noch im Vergleich zu 2014 deutlich ruhigere Whistler gebummelt...
...und auf Empfehlung unserer Freunde im "Il Caminetto di Umberto" bei sommerlichem Wetter auf der Terasse zur Feier unseres überstandenen Abenteuers ein wunderbares Abendessen mit der weltbesten Zitronentarte zum Nachtisch genossen. (Das Essen dort war auch 2014 wieder genauso hervorragend, genau wie die Zitronentarte.).

Freitag, 11. November 2016

Kanada 2009 - eine Zusammenfassung, Teil 5

...und freitags hab ich frei. Also weiter hiermit:
Die Rockies Teil 2 - Wasser und Eis bis Banff

Von Jasper fuhren wir zunächst zu den Athabasca Falls, die ich 2001 eher enttäuschend fand. Ok, viellicht hatte ich da noch die Niagara Fälle von 94 als Vergleich im Kopf, aber so unbeeindruckend sind die Athabasca Falls eigentlich gar nicht.








 Der Tag war wirklich sehr Wasser-lastig, weiter ging es zu den Sunwapta Falls.





Wir blieben beim Wasser und änderten nur den Aggregatszustand, entlang des Icefield Parkways ...


... fuhren wir zum Athabasca Glacier, der zum Columbia Icefield gehört.



Columbia Icefield

Wir machten einen Spaziergang zur Gletscherzunge. Es wehte ein ganz schön frischer Wind vom Gletscher hinab. Auf dem Weg zur Gletscherzunge kommt man an diversen Schildern vorbei, die das Ende des Gletschers in vergangenen Jahren markieren. Irgendwie erschreckend, am Schild von 1982 konnte man den Gletscher schon 2009 nicht einmal mehr sehen.
Man kann hier wirklich bis unmittelbar an die Gletscherzunge herangehen, was einige unvernünftige natürlich auch trotz Warnungen und Absperrungen daran hindert, auf der Gletscherzunge herumzuklettern und bis zu den Gletscherspalten zu gehen. Klar so ein Gletscher ist ja auch ein toller Spielplatz, der zum Klettern einläd. Daran dass man in nicht offensichtliche Gletscherspalten fallen oder einbrechen kann und so ein Gletscher ja permanent irgendwie in Bewegung un Veränderung ist, denkt dabei halt keiner. 



Nach unserem Spaziergang folgten wir weiter dem Icefields Parkway mit einigen schönen Aussichten...




...und fuhren zum Peyto Lake, der sehr malerisch und türkis in der Landschaft liegt.

Auf der zugehörigen Aussichtsplattform musste man sich daher auch fast mit anderen Fotofrafen um einen Platz prügeln. Also fuhren wir relativ zügig weiter zum nächsten und natürlich nicht minder überlaufenen See, Lake Louise:

Wir ersparten uns den Besuch im berühmten Hotel Fairmont Chateau Lake Louise (vergleichbares blühte uns ja noch am kommenden Tag in Banff) und übernachteten in der Deer Lodge, die bis auf die extrem kleinen Zimmer (man sollte die größte Kategorie buchen, die ist ok) und den nächtlichen Feueralarm sehr nett war. Ansonsten gab es im Ort Lake Louise selbst wenig zu sehen. 
Am nächsten Morgen machten wir uns auf Richtung Banff und fuhren - Überraschung - weiter zum nächsten See, dem Moraine Lake, der meiner Meinung nach der Schönste der Seen in der Gegend ist.




Auch hier gab es damals schon sehr neugierige Hörnchen, ich sehe diese auch immer wieder in anderen Reiseberichten in letzter Zeit.

Auf unserer Weiterfahrt treffen wir am Wegrand auf den Castle Mountain, der aufgrund von unterschiedlich harten Gesteinsschichten durch Erosion geformt ist.

Wir übernachteten im Fairmont Banff Springs Hotel, es ist ja schließlich die Hochzeitsreise und man muss es irgendwie mal gesehen haben. Wir waren doch ein wenig vom Anblick und den Ausmaßen des Hotels erschlagen. Aber auch hier, ein Fläschchen Sekt im Zimmer und Glückwünsche zur Hochzeit. Wir sollten öfter Hochzeitsreisen.



Der Pool ist allerdings in der Tat beeindruckend, sowohl der Aussenpool, als auch der Indoor-Pool mit 25 m Bahnen sind sehr schön. Leider hielten wir uns daher auch etwas zu lange darin auf, so dass ich mich die nächsten Tage mit einer leichten Erkältung herumplagte. 
Am nächsten Morgen besichtigten wir - weil wir ja noch nicht genug Wasser gesehen hatten - die Bow River Falls, die quasi unterhalb des Hotels liegen. 


Wir drehen noch ein Ründchen durch Banff und traten dann unsere längste Reiseetappe von etwa 500 km weiter Richtung Westen und raus aus den Rockies an.