Montag, 12. November 2018

Heute aus aktuellem Anlass mal "Dogs" statt "Travel"

Ich muss es mir mal von der Seele schreiben, es ist jedesmal ein Erlebnis, heute war es wieder mal eines der Allerbärtigsten Art...

... ein Tierarztbesuch der bärtigsten Art

Prolog:
Grund des Besuchs war, wie jeden Herbst, der berüchtigte "Ich hab mir da was eingetreten, weil ich ja ständig durch irgendwelche Dornen trampele, ohne Rücksicht auf Verluste" Besuch. Unser Bärtigster schafft es also jedes Jahr, im Laufe des Spätsommers, sich etwas einzutreten, ich vermute, einen Dorn, um dann, pünktlich im Oktober oder spätestens November einen feinen Abszess zwischen den Zehen irgendeiner beliebigen Pfote zu bekommen. So auch dieses Jahr wieder vor zwei Wochen. Normalerweise gehen wir dann gar nicht mehr zum Tierarzt, weil wir inzwischn Erfahrung im selbst behandeln haben. Diesmal hatte ich aber eine andere Jodlösung zum draufträufeln, statt zum Baden wie sonst, und damit heilte es wohl zu schnell zu. Fazit: was zu schnell zuheilt ist nicht ausreichend leer und kommt wieder. Da die wieder aufgetauchte Beule nicht nur ziemlich dick war, sondern auch keine Anstalten machte, aufzugehen, war heute morgen ein Tierarztbesuch angezeigt.

So nahm das Drama also seinen Lauf, Mutti fährt mit Bert zum Tierarzt, Bert bricht schon beim Einfahren in die Straße zum Tierarzt in Freudengebell in den höchsten Tönen aus. Die verwirrten Blicke zu meinem bellenden Kleinwagen ignoriere ich inzwischen gekonnt.

Akt 1: Das Wartezimmer
Mutti geht erstmal zur Anmeldung und lässt den Allerbärtigsten, sehr zu seinem Leidwesen im Auto warten. Sonst versteht man nämlich an der Anmeldung sein eigenes Wort nicht mehr, da Bert meint, es reicht, sich mit lautem, fröhlichen Bellen anzumelden.

Nach Anmeldung der vorsichtige Blick ins Wartezimmer: fast leer, bis auf einen anderen Hund. Also kann man es riskieren, den singenden klingenden Bärtigen in die heiligen Hallen einzulassen. Wenn es zu voll ist, warten wir lieber im Auto. Aber heute hat Bert Glück (oder ich Pech ;) ) und wir gehen also hinein. Der einzige Anwesende andere Hund rastet erstmal dezent bellend und knurrend aus, was der Allerbärtigste gekonnt erhaben ignoriert. Erstaunlich, das tut er sonst nirgends. Wir ziehen uns also in die andere Ecke des Wartezimmers zurück und der Allerbärtigste nutzt die Zeit, bei mir seine wohlverdiente Kuscheleinheit einzufordern. Jedesmal, wenn jemand das Wartezimmer betritt wird aufgesprungen und alle Register des bärtigen Flirtens gezogen. Heute hat es besonders gut funktioniert, eine Katzenbesitzerin parkt Ihre Katze samt Box neben sich und widmet sich dann mit der Aussage "meine Katze will eh nix von mir wissen gerade" mit all Ihrer Liebe und Zuneigung dem Allerbärtigsten. Hat er ja auch verdient, findet er. Ab und an muss ich den Herrn davon abhalten, der Dame auf den Schoß zu klettern, aber sie wollte es ja so und unterhält und kuschelt ihn, wie es sich einem Allerbärtigsten geziemt. Kein Wunder, dass Herr Bert Tierarztbesuche nur allzu positiv verknüpft. Das Schauspiel wird nur zweimal kurz durch das Öffnen der Tür zu den Sprechzimmern unterbrochen, da wirft Herr Bert sich nämlich SOFORT mit hoffnungsvollem Blick zur Tür in seine schönste Pose (Wenn er reden könnte, würde er "HIER ICH ICH!" schreien) um dann einen empörten Beller abzulassen, wenn er nicht an die Reihe kommt. Aber alles halb so wild, man kann sich ja dann wieder seinem neuen willigen Streichelopfer zuwenden. Mittlerweile ist die Dame so verliebt dass sie unseren Wartezimmerpromi um ein Foto bittet und es gnädigerweise zwischen zwei fröhlichen WUFFs auch gestattet bekommt. Doch dann kommt der große Moment, der Allerbärtigste wird aufgerufen und ins Sprechzimmer geleitet.


Akt 2: Der lange Weg zum Sprechzimmer
Sobald Herr Bert registriert, dass ER höchstselbst aufgerufen wird (erkennt er daran, dass die dröge alte Spaßbremse sich endlich erhebt) SCHIESST ein frohlockender, hüpfender Bert unaufhaltsam, wäre da nicht dieser über 70 kg schwere Bremsklotz am anderen Ende der Leine ohne Rücksicht auf Verluste quer durchs Wartezimmer zur Tür, begrüßt die zuständige Helferin mit einem freudigen "Das wurd jetzt aber auch Zeit"-Rotzgeräusch und rennt sie fast über den Haufen. Wenn es, wie heute, eine mir unbekannte Dame ist, stets kommentiert von "Er ist verrückt, aber harmlos."


Akt 3: Kurzes Warten im Sprechzimmer Audienzzimer
Puh. Endlich wieder kurz allein. Mutti muss sich erstmal sammeln, Bert richtet sich derweil gemütlich in seinem Audienzzimmer ein und harrt der Untertanen, die heute zur Huldigung bereit sind. Wir erinnern uns kurz (eigentlich nur ich), warum wir heute hier sind, und ich beschließe, den Bert schonmal vorzubereiten, und Schuh und Socke, die als Pfotenschutz dienen, abzunehmen, bevor der nächste Freudentanz beim Eintreten des Tierarztes beginnt. Ich entledige den Bert also seines Pfotenschutzes und stelle mit Freuden fest, der vor einer Stunde noch vollkommen verschlossene Abszess hat sich zwischenzeitlich von selbst eröffnet (nunja, deshalb sind wir ja auch hier, aber eigentlich sollte da noch ein Tierarzt ran....). Naja, wo wir schonmal da sind, kann der Doc ja trotzdem draufgucken, ob er irgend einen Auslöser darin findet und ob die Strategie eine Woche in Jodlösung baden auch in diesem Fall die richtige ist. Wir warten also weiter, zwischenzeitlich kommt immer mal wieder eine nette Tierarzthelferin rein, holt und bringt Dinge und ganz wichtig: Huldigt dem Allerbrätigsten, schließlich ist das ja der Sinn eines solchen Audienzzimmers.


Akt 4: Der Tierarzt
Juhu, heute haben wir einen Lauf und Billys Lieblingsdoc hat Sprechstunde (er liebt sie alle, aber bei den beiden habe ich den Eindruck, sie verbindet inzwischen irgendwie eine innige Männerfreundschaft). Wie immer führen die beiden eines ihrer seltsamen, mir vollkommen unverständlichen Begrüßungsrituale auf. Mal krabbelt Bert dem Doc auf den Schoß und leckt ihm freudig durchs Gesicht, mal steckt man ihm den Kopf zwischen die Knie und lässt sich seelig grunzend durchknuddeln. Heute erreicht das Ritual neue Dimensionen, man reckt vor dem Tierarzt die Nase in die Luft und freut sich wie ein kleiner König (AUDIENZZIMMER!!!), wenn der Doc ihm mal eben herzhaft die dicke braune Ledernase durchknetet. Naja, jedem das seine, denke ich mir und werde zwischenzeitlich auch mal begrüßt. Man will die Herrschaften ja nicht stören. Nach kurzer Schilderung des Problems kommt der unangenehme Teil für den Bärtigen, man hebt ihn ganz unwürdig unter lautem Gemaule auf den Tisch und legt ihm sicherheitshalber einen Maulkorb an und popelt in seiner Pfote rum. Der Allerbärtigste kommentiert diese unwürdige Behandlung mit bedrohlichen Urlauten, lässt sie aber ansonsten würdigst über sich ergehen. Der Doc findet wie immer nichts in der Pfote, aber wenigstens ist der Abszess jetzt gut offen. Er empfiehlt die üblichen einwöchigen Jodbäder und dann sollte es wie immer abgeheilt sein, sonst müssen wir weitersuchen. Bisher gings aber immer gut. Zwischenzeitlich wird der alte Knurrhahn vom Tisch gehoben und vom Maulkorb befreit und holt sich seine wohlverdienten Kuscheleinheiten beim Tierarzt ab. Kann der arme Doc ja nix für, wenn Mutti ihn zwingt so fiese Dinge an Berts Pfote zu machen. Beim Schuh anziehen tanzt der Bert dann wieder so fröhlich durchs Sprechzimmer, dass er sich noch unter Publikumswirksamem aufjaulen das Bein verdreht und danach hat der alte Herr auch schon keine Zeit mehr für Geplänkel und hüpft fröhlich bellend Richtung Ausgang, während ich mich quasi im Vorbeiflug noch vom Tierarzt verabschiede.



Akt 5: Der Abgang
Auf dem Weg zum Auto schafft man es noch, sich schnell trotz fröhlichen Hüpfens und Bellens im vorbeigehen ein paar bedauerende Worte und Genesungswünsche ob des Pfotenschutzes abzuholen, und schwupps gehts schon wieder ins Auto. Dort macht man es sich erstmal gemütlich und erholt sich von dem anstrengenden Audienztermin, während Mutti die Rechnung für die ganzen zum Wohlgefallen des Allerbärtigsten gekauften Schauspieler entrichten geht. Auf der Heimfahrt verfällt der total geschaffte Allerbärtige in Tiefschlaf, nur um pünktlich beim EInfahren in unsere Straße wie von der Tarantel aufzuspringen und in fröhliches "Sehet, der Allerbärtigste kehrt heim!"- Gebell auszubrechen.


Epilog: Die Heimkehr
Der schlagartig erwachte, immer noch fröhlich bellende Allerbärtigste entsteigt dem Auto und hat (eben noch fix und fertig) genau zwei Wünsche: Gassi und Essen. Ich bin mal wieder der Buhmann und bringe ihm mehr oder minder schonend bei, dass ich noch einen Nebenjob habe, um sein Futter zu verdienen, und daher jetzt erstmal wieder nach drinnen an die Arbeit muss. Zum dank pinkelt der Herr mir in den Vorgarten, als wäre er drei Tage lang nicht mehr Gassi gewesen. Nach freundlichem Bitten begibt der Allerbärtigste sich nach drin und verlangt nach Essen. Das gewähre ich ihm, im Austausch gegen ein Stündchen ungestörte Arbeitszeit.

Inzwischen habe ich Feierabend und bin müde. Der Bert jammert, weil er endlich zum Gassi will. Nachher ist er dann wieder beleidigt, weil es zwecks Schonung nur eine kurze Runde gibt.
Danke fürs Zuhören.

Montag, 17. September 2018

Go West, aber nicht so Weit! Zusammenfassung und Fazit


Zur Nachbereitung einer Reise gehört natürlich auch ein Gesamtfazit, das vielleicht (hoffentlich) auch mal dem einen oder anderen bei der Planung einer solchen Reise nützen könnte:

Route 
Die zuvor geplante Route haben wir im Großen und Ganzen eingehalten, einige Abstecher (die in der Übersichtskarte ohnehin nicht drin sind) haben wir weggelassen, einige spontan hinzugefügt, aber grundsätzlich kam es gut hin. Hatten wir mit allen Abstechern und Plänen eine Route von 4700 km geplant, sind wir tatsächlich gut 4500 km gefahren. Weggelassen haben wir den Ostteil von PEI (hier in der Karte ohnehin nicht verzeichnet) und ein paar kleinere Abstecher an der Küste, wenn sie gerade zeitlich oder wetterbedingt (oder stimmungsmäßig) nicht passten.
(Karte erstellt mit https://www.google.de/maps)
 
Ich würde die Route im Großen und Ganzen auch wieder so fahren, allerdings würde ich, sollte ich das ganze noch einmal machen, PEI weglassen und dafür den Norden und Osten von New Brunswick hinzufügen. Warum? Ganz einfach, weil mich PEI trotz der wirklich, wirklich schönen Strände nicht so gefesselt hat, wie es die anderen beiden Staaten getan haben. Es war mir zu flach, zu wenig bewaldet und zu viel Kartoffelanbau. Ich brauche einfach das Gefühl, durch kanadische Landschaft mit Hügeln, Wäldern und Wasser zu fahren, wo jederzeit ein Elch oder Bär auftauchen könnte. Das ist mein "Kanada-Gefühl". Das hatte ich auf PEI nicht. Da hatte ich eher Nordsee-Gefühl. Und das ist nicht mein Urlaubsziel. Bei den ersten drei Dünen denke ich noch wow, toll und der Strand dahinter super, dann ist irgendwann auch wieder gut und ich hätte lieber Hügel und Wald zum Wasser dazu. War trotzdem schön, es mal zu sehen und Charlottetown hat uns als Stadt extrem gut gefallen. Wegen Charlottetown wäre es fast schade, die Insel nicht nochmal zu besuchen, aber für einen Städtetrip reicht es mir auch irgendwie nicht.
Positiv überrascht hat mich hingegen New Brunswick. Wird dieser Bundesstaat doch eigentlich ganz gern totgeschwiegen, konnte ich bei unserer Ankunft in Saint John zunächst noch nachvollziehen, warum. Die Stadt hat meiner Meinung nach irgendwie so gut wie gar nichts zu bieten, einzig die fünf Kneipen direkt am Wasser sind - zumindest am Sommer - ganz nett gelegen und dort spielt sich offenbar auch so ziemlich das einzige Leben in Saint John ab. Dafür gibt es unglaublich viel lokales Fassbier und echt gutes Essen, mehr wollten wir auch gar nicht, da wir die Stadt nur als Basis für unseren Tagesausflug zu den St. Martin Sea Caves und dem Fundy Trail Parkway genutzt haben. Passte so also. Ansonsten hatte ich - neben den Naturschönheiten (den angesprochenen Seacaves und den Hopewell Rocks) - so gar keine Erwartungen an New Brunswick, so konnten diese auch weit übertroffen werden ;). Landschaftlich etwas unspannender als in Nova Scotia, aber dennoch kam auch in New Brunswick bei mir ausreichend "Kanada-Feeling" auf. Bei den Dünen- und Küstennaturparks wären wir hier eigentlich schon ausreichend auf unsere Kosten gekommen. Miramichi und Moncton waren, ebenso wie Saint John als städtische Ausgangspunkte (wir nächtigen lieber in Kleinstädten als in ausgemachten Touristenhochburgen wie Alma oder St. Martin by the Sea) ohne jegliche Erwartungen geplant. Miramichi gab nicht viel her, war aber nicht schlimm, da wir hier ja nur übernachtet haben, die Umgebung gefiel uns und bot noch einige Ausflugziele, die vielleicht nicht spektakulär aber landschaftlich schön sind. Moncton hat uns als Kleinstadt in der Tat richtig gut gefallen. Eigentlich gibt es nur eine Haupt-, Durchgangs- und Geschäftsstraße, in der sich aber, was Restaurant- und Kneipenleben im Sommer angeht, auch unter der Woche recht viel abspielte. Man fand Bars und Restaurants mit schönen Terrassen, Brauhäuser und die üblichen Kettenrestaurants, irgendwie alles in angenehm entspannter Atmosphäre frei von jeglichem Urlaubstrubel. Als Ausgangsbasis für die Hopewell Rocks ist es im Grunde genauso gut oder schlecht geeignet wie Alma. Alma bietet den Vorteil, dass es etwas näher an den Rocks liegt und zwischen Rocks und Fundy National Park. Moncton hat den Vorteil, dass man abends nicht im dicksten Bay of Fundy-Tourismus hängt und vernünftig Essen gehen kann und nicht darauf achten muss, versehentlich für teuer Geld in der letzten Touristenabsteige zu essen oder zu nächtigen. Auch Fredericton erwies sich als nettes Örtchen für einen Mittagsstop. Von New Brunswick würde mich auch noch "der Rest" des Bundesstaates interessiere, auch wenn es manchmal etwas anstrengend ist, wenn man auf hartnäckig kanadisch-französisch sprechende Menschen trifft. Der Tip von Kanadiern war, die Francokanadier nicht einfach auf englisch anzusprechen, sondern sich als Tourist zu outen. Wenn sie merken, dass man ebenfalls Englisch nicht als Muttersprache oder selbst gar kein Französisch spricht, sind sie oft bereit, mit einem Englisch zu reden. Konnten wir nicht mehr ausprobieren, da wir an dem Tag, als wir den Tip erhielten, Francokanadisches Gebiet auch verlassen haben.
Nova Scotia hat meine Erwartungen genau erfüllt, hier fand sich natürlich auch vorab das meiste Material und es war der Hauptgrund für die Reise. Wenn man dort umhertourt, empfielt es sich, möglichst viel die Küstenstraßen zu fahren, auch wenn es länger dauert, und ruhig mal den Routen zum Strand zu folgen. Meist lohnt es sich. Ansonsten, natürlich, alles was mein Kanada-Herz begehrt, Hügel, Wälder, Wasser und (imaginäre) Elche. Hier hätte ich auch gut noch 2-3 Tage mehr verbringen können, dann wäre auch das Annapolis Valley nicht hinten runter gefallen. Auch am Cabot Trail hätte es noch ein Tag zum Wandern mehr sein können. Vielleicht irgendwann nochmal. Halifax ist eine nette Stadt zum Abschluss, wobei die vielen Baustellen einem momentan wirklich die Stadt verderben können, es gibt keine Ecke ohne Baulärm, Kräne, Baumaschinen, Gerüste. Man hätte hier sicher noch mehr machen können, aber da das Wetter so schön war, haben wir uns jegliche Museumsbesuche verkniffen, auch wenn sich das Maritime Museum of the Atlantic sehr gut las und ich es bei schlechterem Wetter auch gern besucht hätte. Aber bei dem schönen Wetter sind wir zum einen dank spontanem Strandtag erst deutlich später abends in Halifax angekommen als geplant, und so fiel hier ein halber Tag weg, am Abflugtag war die Luft irgendwie raus, außerdem standen noch dringende Besorgungen an. Halifax ist bei schönem Wetter toll (wie die meisten Städte am Wasser), bietet sicher auch bei schlechterem Wetter Möglichkeiten, aber ist im Grunde keine "must see" Stadt. War auch nicht so geplant, von daher, alles gut.

Highlights
Klar, die vorab angekündigten Highlights:
Hopewell Rocks, NB bei Ebbe und Flut

Allerdings sehen das halt auch viele Besucher so und dementsprechend viel ist hier los. Gleiches gilt für die St. Martin Sea Caves, NB.


Kejimkujik NP, NS
Wobei ich dem "Inländischen Teil" nicht so viel abgewinnen konnte, ist vermutlich schöner, wenn man dort zum Kanufahren ist. Die Wanderungen dort erinnerten mich größtenteils an heimischen Mischwald.
Ganz anders habe ich Kejimmkujik Seaside wahrgenommen. Klar, die Robben auf den Felsen sind super, aber auch die Wanderwege und wilde Küste dort. Einfach schön!



Und natürlich der Cape Breton Island NP, der die vorab geschürten hohen Erwartungen auch ohne Elchsichtungen landschaftlich voll und ganz erfüllen konnte. So muss Kanada für mich sein.







Peggys Cove, NS
Hübsch, aber völlig überlaufen.

Lunenburg
ist einfach schön anzusehen mit den bunten Häusern. Hätte man sicher noch etwas mehr umherbummeln können, aber unsere Lauffreude war durch das Wetter ein wenig getrübt.

Hier ist jetzt der Punkt, an dem ich von den "vorab geplanten" Highlights zu unseren persönlichen Highlights wechseln werde, ich persönlich fand nämlich Shelburne fast schöner als Lunenburg. Irgendwie uriger und nicht so künstlich.



In diesem Zusammenhang noch ein ganz unerwartetes Highlight ganz anderer Art, das uns auf dem Weg nach Shelburne bei Lockeport begegnet ist: Die selbstgebaute Modellbootsammlung eines älteren Herrn. Bitte unbedingt anhalten und ins Gästebuch eintragen, wer vorbeikommt.

Bei schönem Wetter empfiehlt sich eine Mittagspause in Yarmouth. Ansonsten kein Muss, aber wenns passt, wirklich schön.




Die Hooded Bridges sollte man sich in New Brunswick auf keinen Fall entgehen lassen.

Hier darf auch auf keinen Fall die Brücke nach PEI fehlen. Beeindruckend.

Irving Eco Center an der Dune de Bouctouche, NB
Durch Zufall auf Google Maps entdeckt und für gut befunden. Schöner Naturpark mit langem Boardwalk durch eine Wanderdüne und schönem Strand.


Apropos, wer im Kapitel "Highlights" die Strände vermisst, ich habe mich entschieden, diesen ein eigenes Kapitel zu widmen, da sie zentraler Teil des Urlaubs waren.

Carters Beach, NS
Auch ohne "Strandwetter" traumhaft schön, bei besserem Wetter wären wir vermutlich geblieben und hätten Teile der weiteren Rundreise verpasst.
Thunder Cove Beach, PEI
Ich mags ja etwas wilder, auch wenn wir deshalb nicht zum Teacup Rock konnten. Die Kombination Sandstrand und roter Fels hat was.

Auch die Strände an der Nordküste von PEI sind ohne Diskussion sehr schön.
Aber hier fehlte halt "mein Kanada Gefühl" und da half auch der schönste Dünenstrand nicht.

Strände MIT Kanada Gefühl kamen dann wieder gegen Ende der Reise:
Strand des Seawind Landing Inns
und dann tatsächlich zum Schluss meine absoluten Highlights:
Kanadisches Karibikfeeling am Taylor's Head, NS


Kanadischer Surf- und Badespaß am 5 km langen Martinique Beach, NS


Leuchttürme lasse ich bei den allgemeinen Highlights genau wie Strände außen vor, sind Geschmackssache und stehen und fallen mit dem Wetter. Neben den vielen "kleinen eckigen weißen mit rotem Oberteil", wie sie überall in Nova Scotia stehen (die mir ausgesprochen gut gefallen, an denen ich mich erfreut, aber sie nie wirklich publikumswirksam fotografiert habe), unsere "Glücksgriffe":

Cape Forchou
Kein schöner Leuchtturm in traumhaft felsiger, wilder Umgebung



Brier Island Lighthouse
Klassischer Leuchtturm in ähnlich wilder umgebung, etwas abgelegener und unser Highlight weil der Nebel hier aufklarte.


Miscou Lighthouse
Super schöne Lage, auch Fahrt dortin ist schön, wären da nicht die Stechmücken gewesen...


West Point Lighthouse
Kann man drin übernachten.

Port Bickerton Lighthouse, NS sieht zwar nicht aus wie ein typischer Leuchtturm, dafür in wildromantischer Gegend gelegen und sehr liebevoll von Ehrenamtlern renoviert und als kleines Museum geführt.




Wildlife
Es ist jetzt nicht so, dass wir nichts gesehen hätte, wir haben immerhin Seeadler, Kraniche, Seehunde, Füchse, zwei White-tailed Deer und Unmengen Hörnchen gesehen. Außer Seehunden waren das aber nicht meine favorisierten Tiersichtungen. Trotz recht häufiger Ankündigung haben wir, egal zu welcher Tageszeit, egal wie einsam die Straße oder wie leer der Wanderweg war, keinerlei Elche gesehen. Ich hab es fast nicht anders erwartet, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Es war allerdings auch der erste Kanada Urlaub außerhalb von Städten, wo ich nichtmals einen Bären gesehen habe. Beim Wandern hätte es ja nicht sein müssen, genausowenig wie die Koyoten, aber wenigstens ein dicker pelziger Hintern am Straßenrand, wie bei den vorherigen Touren, hätte ja drin sein können. Auch nicht gesehen trotz Ankündigung haben wir die:

Aber sie gewinnen dennoch bei mir den Preis für das originellste Warnschild des Urlaubs. Auch wenn ich mich über so ein gepanzertes Reptilchen schon auch sehr gefreut hätte.

Hotels
Eine Rundreise steht und fällt mit der Hotelwahl. Da wir inzwischen ziemlich genau wissen, worauf wir persönlich Wert legen und worauf nicht, waren wir mit unserer Wahl größtenteils sehr zufrieden. Dem einen oder anderen wird es nicht individuell genug und zu unpersönlich sein, aber vielleicht nützt es trotzdem, kurz etwas zu den Hotels zu schreiben. Ich versuche, möglichst objektiv zu sein, auch wenn es mir sicher nicht immer gelingt.

Alt Hotel Halifax Airport, NS: sehr neues, zweckmäßiges modernes Hotel direkt mit dem Flughafen verbunden. Sauber und man kann nach einem langen Flug direkt ins Bett fallen, ohne noch einen Mietwagen abzuholen oder Shuttle zu beanspruchen.

Rum Runners Inn, Lunenburg, NS: der Name lässt auf ein "Piraten und Schmuggler Hotel" schließen, der Hotelinhaber ist sehr nett und hilfsbereit, außerdem mit (stil)echtem zahmem Papagei ausgestattet.  Nett, aber eher zweckmäßig als wirklich urig-charmant. Leider war das Hotelrestaurant zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Fand es eher enttäuschend, wenn auch nicht wirklich schlecht.




Lanes Privateer Inn, Liverpool, NS: Eigentlich genau das, was ich im Hotel davor erwartet hätte: nettes, uriges Inn
mit gutem gemütlichen Hotelrestaurant mit netter Lage am Wasser. Dafür, dass ich wenig erwartet habe eine angenehme Überraschung.

Cooper's Inn, Shelburne, NS: Ganz klar eines der absoluten Highlights, was unsere Hotels angeht. Liebevollst eingerichtetes historisches Gebäude (Das erste Foto oben aus Shelburne zeigt das Haupthaus) mit Garten.

Unser Zimmer lag ruhig im Nebengebäude.

Die Gastgeber erzählen einem bei Interesse auch gern was zur historischen Umgebung und geben nützliche (soweit bei 2-3 Restaurants im Ort möglich) Restaurranttips. Außerdem gab es einen hellblauen Teddybär als Gastgeschenk, der mit uns weiterreisen durfte. Mit Plüschtieren kriegt man mich immer. Dabei wäre "Bestechung" spätestens nach dem herausragenden, komplett mit frischen Zutaten hausgemachten Frühstück eigentlich gar nicht nötig gewesen.

Digby Pines Golf Resort, Digby, NS: Eines der zwei staatlich geführten Hotels in Kanada. Sieht altehrwürdig aus,

ist aber teilweise schon ziemlich in die Jahre gekommen. Vor allem das Badezimmer hätte eine Renovierung nötig. Dafür gibt es einen Außenpool, in dem man mal richtig schwimmen kann. Das Hotelrestaurant ist recht gut, insbesondere die Prime Rib, die es mittwochs gibt ist sehr beliebt und wirklich hervorragend (insbesondere mittwochs ist eine Reservierung daher dringend und frühzeitig erforderlich).

Delta Hotel by Mariott, Saint John, NB: Wir haben mit Delta by Mariott eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht und wollten uns in Saint John irgendwie auf keine Experimente einlassen (was sich beim Anblick der Stadt auch als gut erwiesen hat). Alternativ hatten wir das Hilton im Auge, das lag zwar schöner direkt am Wasser, hatte aber schlechtere Bewertungen. Es handelt sich um ein etwas älteres Delta, aber völlig ok für zwei Nächte. Leider war die Vorfahrt zum Ausladen gerade eine Baustelle und so mussten wir mit Koffern vom Parkhaus durch das angeschlossene Einkaufszentrum zum Hotel wandern. Naja, gibt schlimmeres.


Rodd, Miramichi, NB: Nett am Fluss gelegenes Hotel, ansonten nothing to write Home about.
Das angeschlossene Restaurant "1809" sollte man allerdings besser meiden, außer einem schönen Sonnenuntergang auf der Terasse hatte es absolut nichts zu bieten. Die Lebensmittelqualität war einfach miserabel, die Zubereitung nicht besser. Hatte bis Juli ganz gute Kritiken, diese gehen inzwischen drastisch bergab.

Delta Hotel by Mariott, Bausejour, NB: Wieder so eine "Standardbuchung", etwas moderneres Delta, wir waren zufrieden. Erstaunlicherweise war hier ein Frühstück in der Buchung enthalten. Sogar mit Buffet, war ok, auch wenn das Personal sehr schnarchnasig war. Mein Eindruck sehr oft in Hotels: Beim Frühstück werden die eingeteilt, die zu tranig für den Abendservice sind. Wer unter einer Army-/Uniformphobie leidet, sollte dieses Hotel meiden, offenbar wohnen hier alle, die in Moncton eine Fortbildung machen (es gibt dort ein mir nicht näher bekanntes Aus- bzw. Fortbildungszentrum der kanadischen Armee).

West Point Lighthouse, PEI: Hier bin ich irgendwie zwiegespalten. Die Lage ist sehr schön, es ist auch mal toll und urig, in einem Leuchtturm zu übernachten. Für eine Nacht war es eine originelle Erfahrung. Das Zimmer ist allerdings sehr klein (geht aber auch aus der Beschreibung bzw. den Kritiken hervor) und das war für eine Nacht auch nicht tragisch.
Die Aussicht war zwar schön,

und hier kommt jetzt das große "aber" (nein nicht die Fliegengitter am Fenster, auf die würde ich in der ganzen Region nicht verzichten wollen): Das Zimmer war in der zweiten Etage des Leuchtturms, die erwartete "Leuchtturm und super Aussicht"-Stimmung stellte sich bei mir einfach nicht so richtig ein. Außerdem befinden sich direkt nebenan die Zimmer des Inns, die alle Balkone mit wunderbarem Meerblick haben, die zweite Etage ist also etwa genauso hoch wie das "Leuchtturmzimmer". Ich muss gestehen, ob des Traumwetters bei unserer Ankunft war ich mit meinem Leuchturmzimmer im zweiten Stock des Leuchtturms maßlos enttäuscht. Bei den abends aufziehenden Wolken inklusive Wind konnte man den fehlenden Balkon dann verschmerzen. Bei mehr als einer Nacht Aufenthalt würde ich aber auf jeden Fall eins der Zimmer im Inn mit Balkon und kein Leuchtturmzimmer buchen. Man muss noch dazu sagen, das Bad im Leuchtturm mit freistehender Wanne und zusätzlicher Dusche ist toll, könnte aber ein paar kleinere Renovierungen, wie zum Beispiel einen neuen Spiegel vertragen.Das Frühstück hat Jugendherbergscharme.

Holman Grand, Charlottetown, PEI: Endlich mal kein abgeranzter, nordamerikanischer Hotelzimmerteppichboden. Auch ansonsten ist das Hotel sehr schön und modern eingerichtet und sogar sehr gut schallgedämmt. Wenn jetzt noch die Reinigungskraft in der Lage gewesen wäre, schon nach der ersten Bitte um Reinigung den Rand am Übergang vom eingelassenen Waschtisch zum Waschbecken zu reinigen, weil bei jedem Händewaschen braune Brühe von dort ins Waschbecken lief... Am nächsten Tag nach der nächsten Bitte hätte man dann statt NUR den Rand auch das restliche Waschbecken gern nochmal reinigen dürfen... Ja DANN wäre dieses Hotel ganz klar das Top-Standard-Hotel auf unserer Tour gewesen.

Maritime Inn, Port Hawkesbury, NS: Notwendiger Zwischenstop auf der Route in einem typischen kleinen nordamerikanischen Mittelklassehotel. Mal wieder nothing to write home... wäre da nicht die angenehme Überraschung beim Hotelrestaurant abends gewesen, eine unglaublich nette, herzliche Bedienung und erstaunlich gutes Essen. Das Frühstück war ebenfalls großartig, besonders die hausgemachten Pancakes.

Cornerstone Motel, Chéticamp, NS: Auch hier sehr freundliche, zuvorkommende, hilfsbereite Inhaber. Eine der ruhigsten Unterkünfte, was auch daran liegen kann, dass das Gebäude nur einstöckig ist und wir das letzte Zimmer hintenraus zum See weit ab von der Straße haben.
Eigentlich haben wir uns hier sehr willkommen gefühlt, zumindest bis ich die Mappe mit den Hotelinfos aufschlage und eine riesenlange Verbots- und bitte Ruhe- und überhaupt-Liste vorfinde. Nicht dass diese für uns relevant gewesen wäre, aber es war doch ein wenig übertrieben, den Gästen sogar zu erklären, dass man Handtücher bitte nur für den Körper verwendet (ich bezweifle nicht, dass es auch Menschen gibt, die Hotelhandtücher für was auch immer benutzen, aber kann man die durch solche Listen davon abhalten???)

Cambridge Suites, Sydney, NS, kurz: nettes Wohnzimmer, kleines Schlafzimmer, Klimaanlage mieft, wir öffnen stattdessen Fenster. Ausnahmsweise Frühstück gebucht, etwas spät dran gewesen, man war um viertelvor 10 schon das Buffet am Abräumen, weil das Frühstück offiziell um 10 endet, aber wir bekamen noch alles. Nichts spannendes, aber immerhin gabs Waffeln. Auf jeden Fall ok als Zwischenstop im Nirgendwo ;)



Sea Wind Landing, Larrys River, NS (Sollte jemand das Inn mal suchen, es liegt außerhalb von Larrys River, aus Richtung Sydney kommend ein gutes Stück davor.) Wo wir gerade bei der Lage sind,  das Inn liegt wirklich sehr schön abgelegen direkt am Meer (den Strand hatten wir ja oben schon), nur durch ein kleines Wäldchen getrennt. Das Inn besteht aus drei Häusern, dem Restaurant/Aufenthalts/Rezeptionsbereich (eventuell befinden sich hier im Obergeschoss auch noch Zimmer), dem Wohnhaus der Gastgeber und einem weiteren Haus, in dem sich unser Zimmer im Erdgeschoss befand. Im Restaurant wird sowohl Frühstück als auch Abendessen gekocht. David, der Inhaber des Inns kocht selbst und das sogar ziemlich gut. Das Sea Wid Landing teilt sich auf jeden Fall zusammen mit dem Cooper's Inn Platz eins bei unseren Favoriten. Auch hier sehr nette Gastgeber, die sehr hilfsbereit sind und mit denen man gut ins Gespräch kommt. Was des einen Teddybär, sind der anderen Hunde (passenderweise heisst einer der beiden Teddy), und mit Hunden kriegt man mich ja auch immer :). Menschen, die keine Hunde mögen, sei allerdings von dieser Unterkunft abgeraten, da die Hunde sich frei auf dem Gelände und im Rezeptions/Aufenthaltsbereich bewegen. Ins Restaurant und die Küche gehen sie aber nicht. Ich fand die beiden Hunde jedenfalls auch sehr sympathisch und habe mich dort als Hundebesitzer sehr wohl gefühlt.



Franklin

The Hollis, Halifax, NS: Hier haben wir wieder eine Suite mit geräummigem Wohnzimmer mit ebenso großer Küchenecke (da die Fotos ohnehin missglückt sind, macht es auch nichts, dass ich die Küchenzeile gar nicht fotografiert habe). Wirkt alles recht modern und sauber, allerdings sind die Fenster so schlecht isoliert, dass man, selbst wenn man sich drei Wochen an hellhörige nordamerikanische Bauweise gewöhnt hat, überrascht ist, wie viel man vom Leben auf der Straße im 9. Stock noch mitbekommt. Besonders schön, da Halifax ja aktuell eine Großbaustelle ist.


Flüge in Air Canada Signature (Business) Class

Strecke AMS - YYZ -YHZ - YYZ - AMS
Da es kaum Direktverbindungen Europa - Halifax gibt, haben wir uns für die Strecke von Amsterdam über Toronto entschieden. Hat den Vor-(oder Nach-)teil des relativ kurzen Flugsegmentes AMS - YYZ, das etwa eine Stunde kürzer ist als der Flug ab Frankfurt, aber noch nicht so kurz wie ab London, wo Air Canada inzwischen nur noch die 737 Max ohne Lie Flat Sitze einsetzt. Man kann also auf dem Rückflug sehr gut schlafen, allerdings maximal etwa 5 Stunden.
Der Nachteil an der Verbindung ist hingegen, dass man YYZ - YHZ quasi wieder zurück muss, bzw. auf dem Rückweg in die "falsche" Richtung fliegt. Wenn man gerne fliegt und angenehmes Fluggerät hat, so wie wir auf dem Rückflug, ist das kein Problem, auf dem Hinflug hätte ich dank Gewitter, Verspätungen in Toronto, heftigen Turbulenzen und ziemlich abgeranzter E190 auch irgendwie gut darauf verzichten können.

Sitze
Über die E190 von der Strecke YYZ - YHZ reden wir mal einfach nicht. Ansonsten ist die neue 787 Signature Class mit den Reverse Heringbone Lie Flat Sitzen sowohl zum Sitzen, als auch zum Liegen für uns sehr komfortabel gewesen, wenn man allerdings etwas größer und breiter ist, sind die Sitze doch recht eng. Der Airbag am Gurt hat zumindest mich überhaupt nicht gestört, hätte es mir - gerade im Liegen - viel schlimmer vorgestellt. Hatte den Gurt allerdings auch immer über der Decke.
Auch die Signature Class Sitze in der noch ganz neuen 737 Max sind sehr komfortabel und vor allem auch sehr angenehm breit. Zu Sitzneigung und Schlafkomfort kann ich allerdings nichts sagen, da ich dies nicht getestet habe. Für einen mehrstündigen Tagflug sind die Sitze jedenfalls sehr angenehm.

Service
Der Service war auf allen Flugsegmenten (soweit wir ihn in Anspruch genommen haben, auf dem Rückflug haben wir fast nur geschlafen) sehr freundlich und zuvorkommend. Die Ansprache erfolgte jeweils in der korrekten Sprache (man hat ja bei AC per se schonmal die Wahl zwischen Englisch und Französisch, sobald kleinere Unsicherheiten, in welcher Sprache man angesprochen werden möchte, beseitigt waren, wurde stets die korrekte Sprache gewählt.) Die Ansprache erfolgte sogar recht oft mit Namen. Auch wenn man im Flugverlauf mal mit Getränkewünschen in die Galley ging oder am Platz etwas orderte, wurde man stets extrem freundlich und zuvorkommend behandelt. Kein Vergleich zu meinem Air Canada Erlebnis aus den 90ern, das mir noch im Gedächtnis klebt, mit strengen, dunkelgrün gekleideten reifen Damen, die einem echt Angst einflösten ;)


Lounges

Aspire Lounge Amsterdam: Voll, kleines Essensangebot, nichts spannendes.

Maple Leaf Lounge Toronto (Inland): verhältnismäßig groß, hell, geringes Essensangebot, der   Moment, in dem uns wieder einfiel, dass Trinkwasser in Kanada üblicherweise gechlort ist und dementsprechend schmeckt.

Maple Leaf Lounge Halifax: Klein, rech voll, kleines Essesnangebot, nichts spannendes.

Air Canada Signature Suite Toronto: Dreigeteilt: Lounge, Buffet, Restaurant. Gute Speisenauswahl, Restaurantqualität, Speisen aus dem Buffetbereich können auch zusätzlich im Restaurant gegessen werden. Abends wenn viele Transatlantikflüge starten, extrem (zu) voll, Wartezeit auf Speisen im Restaurant dennoch im Rahmen, vorausgesetzt, es ist ein Platz frei.


Mietwagen:  
Gebucht: Midsize SUV  Ford Escape, Jeep Compass o.ä.
Erhalten: Premium SUV Ford Edge
Schon unser drittes Upgrade in Folge bei Alamo. Nachdem wir 2014 ein Midsize SUV gebucht und den Jeep Wrangler Cherokee Sahara, der sogar eine eigene Mietwagenklasse darstellt, erhielten und 2016 immerhin ein Upgrade vom Chevrolet Cruze auf den Malibu erhalten haben, machen wir doch gleich mal weiter mit dem Ford Edge statt des gebuchten Midsize SUV.
Mit dem Auto waren wir sehr zufrieden, der Innenraum war sehr luxuriös mit Ledersitzen, Lederlenkrad, Sitzeizung und -kühlung, Radio mit Navi und allem möglichen Schnickschnack und großem Glasschiebedach ausgestattet. Technisch gibt der Ford Edge in unserer Ausstattung so ziemlich alles her, was man bei einem Premium SUV erwartet, alle möglichen Fahrhilfen vom Tempomat mit Abstandhalter über Rückfahrkamera bis hin zur automatischen Einparkhilfe. Der permanente Allrad mit Automatikgetriebe sogte für eine komfortable und stabile Fahrweise, auf Schotterstraßen lies sich die Automatik in "S" schalten und das Gefährt wurde tatsächlich recht gut und komfortabel geländegängig. Auch wenn man denn mal etwas flotter beschleunigen muss (was bei kanadischen Straßenverhältnissen eher selten vorkam) war er ausreichend motorisiert. Mit gut 10 l/100 km war der Verbrauch auch noch für nordamerikanische Verhältnisse sehr human.
Hätte ich eine größere Garage und kanadische Straßenverhältnisse hier zu Verfügung, ich würde glatt über die Anschaffung des Autos nachdenken, hat mir sehr gefallen.

Tja, das wars dann wohl endgültig, jetzt, wo der Urlaub auch schriftlich aufgearbeitet ist. Jetzt bleibt mir nurnoch, denjenigen, die bis hierhin durchgehalten haben zu danken und zu gratulieren. Ihr habt es bis zu unserem nächsten Urlaub hinter Euch. Ich hoffe, sollte mal jemand einen Urlaub in der Gegend planen, hilft dieser Bericht etwas weiter, so wie mir einige bereits im Netz vorhandene Berichte geholfen haben.

....vielleicht geht die nächste Tour im Winter nach Lappland. Wir werden sehen.