... und wieder ein Reisebericht, in dem ein Musiktitel als Reiseberichtstitel missbraucht wird. Das scheint eine meiner Kernkompetenzen zu sein.
... ebenfalls mal wieder ist der Titel (in diesem Falle leider) mehrdeutig zu interpretieren:
Eines ist offensichtlich: Wenn man, so wie ich, zum inzwischen fünften Mal nach British Columbia reist, könnte man schon von einer "ewigen Flamme" eines Reiseziels sprechen. Der Gatte hat es nicht viel besser, er reist zum inzwischen dritten Mal mit in die Ecke. Dieses Mal haben wir uns einfach ein paar Ecken ausgesucht, die wir schön finden und wo wir noch etwas mehr Zeit verbringen wollen. Außerdem habe ich bei all meinen bisherigen Reisen den Wells Gray Provincial Park (auf der Karte oben im Norden bei Clearwater) verpasst. Ein "Abstecher" dorthin bedeutet zwar jede Menge Fahrerei, aber was solls, wir haben drei Wochen Zeit und auf unseren Rundreisen ist oft auch der Weg schon zumindest ein Teil des Ziels. Unsere geplante Route sieht daher wie folgt aus, tatsächlich wollen wir auch noch einen Abstecher in den US-Bundesstaat Washington auf dem Rückweg nach Vancouver wagen:
Kommen wir an dieser Stelle zur weniger erfreulichen Interpretation des Berichtstitels: In Kanada brennt es. Nicht "nur" so wie um diese Jahreszeit üblich, sondern wir befinden uns aktuell in der schlimmsten Waldbrandsaison seit Beginn der Aufzeichnungen. Natürlich ist Kanada groß und das muss zunächst nichts heißen. Leider hat es insbesondere das Inland von British Columbia ziemlich übel erwischt und so sieht unsere Routenplanung ab Tag 10 unter schematischer Eintragung der für uns relevanten Feuer in etwa so aus:
(Quellen: https://www.google.de/maps/, https://www2.gov.bc.ca/gov/content/safety/wildfire-status, https://www.fireweatheravalanche.org/fire/state/washington)
Das heisst für uns, überall, wo die Strecke von mir mit roten Fragezeichen markiert ist, ist zum einen fraglich, ob diese je nach Entwicklung der Situation überhaupt passierbar sind, weiterhin ist hier auch der "Spaßfaktor" eines Besuches in solchen Regionen sehr in Frage gestellt. Zum einen kann und wird es in diesen Gegenden ziemlich verraucht sein, zum anderen will man nicht wirklich eventuellen Löscharbeiten und Evakuierungen im Weg sein. Die Gegend ist groß und im Zweifel bleiben wir, keine Besserung der Situation vorausgesetzt, eben ab Tag 10 weiterhin an der Küste, statt in Richtung Whistler aufzubrechen. Dort sollte die Beeinträchtigung durch Feuer und Rauch weiterhin eher gering sein.
Meine Planung wäre nicht meine Planung, wenn es hier nicht zumindest einen rudimentären Plan B und C gäbe. Vermutlich wird es am Ende eine bunte Mischung aus beiden.
An dieser Stelle schonmal ein herzliches Dankeschön an Bernd, der uns bei der Planung unterstützt und mit aktuellen Infos über die Situation vor Ort versorgt hat. Wir werden uns mit der gewünschten Lieferung Erdnussflips bei einem Treffen in Victoria bedanken.
All das und vieles mehr, wie diverse Packlisten, Hoteladressen, Tagesplanungen und so weiter und so fort... wurden zum inzwischen dritten Mal in meinem persönlichen und selbst gestalteten, dieses Mal doch 50 Seiten dicken Reiseführer festgehalten.
Praktischerweise kann man auf dem matten Fotopapier auch eventuelle Umplanungen und Zusätze mit Kuli dazukritzeln. So bleibt doch noch erstaunlich viel Raum für Spontanität und waldbrandbedingte Umplanungen.
All diejenigen, denen das jetzt alles nicht schon zu kompliziert ist, sind herzlich eingeladen, (mehr oder minder live) mit uns durch British Columbia und eventuell auch Teile des US-Bundesstaates Washington zu reisen. Damit wir (und auch Ihr) noch ein bisschen Zeit haben, uns mental vorzubereiten und zu packen, dient dieser Berichtsteil nur der Vorankündigung der Reise.
Los geht es am kommenden Freitag, dem 01.09., mit der hoffentlich entspannten Anreise nach Amsterdam Schiphol, von wo wir dann - wenn nichts dazwischen kommt - am Samstag Nachmittag mit KLM nach Vancouver fliegen werden.
Stay tuned, wir freuen uns trotz widriger Umstände schon!
