Freitag, 22. September 2023

Jump

Schon wieder ein etwas einsilbiger Titel, aber ich kann ja den dritten Fahrtag nicht auch wieder "Drive" nennen. "Jump" passt schon, das wird sich gleich noch selbst erklären. Was der letzte Beitrag zu kurz war, könnte dieser eher zu lang werden. Ich fange mal an, bevor ich noch mehr ins Hintertreffen mit dem Bericht gerate.
Bevor wir losfahren, wird ausgiebig auf der Terrasse gefrühstückt.

Danach geht es - auf Empfehlung unserer neuen Freunde aus Victoria - zu einem Aussichtspunkt oberhalb von Osoyoos. Beeindruckendes Panorama!


Kurz danach "machen wir rüber" in die USA. Die Einreise ist freundlich, wir zahlen 6 $ Bearbeitungsgebühr pro Person trotz vorhandenem ESTA, bekommen trotzdem keinen Stempel aber eine Quittug, die besagt, dass wir jetzt bis 16.12.2023 im Land bleiben dürfen. Wir bleiben stattdessen nur zwei Tage und kommen dafür Ende Oktober nochmal wieder, allerdings an die Ostküste. Jetzt aber erstmal schnell einkaufen, Wasser ist fast alle, und Obst durften wir ja keins mit über die Grenze nehmen. Selbst am Supermarkt bieten sich hier schöne Motive.
Danach geht es erstmal durch relativ langweilige Landschaft, die sich nicht so richtig zwischen Wüste und Landwirtschaft entscheiden kann. Kurz vor Winthrop verlassen wir den Highway, die Landschaft wird auch nicht spannender.
Dafür unser nächstes Ziel (das ich auch in einem von Bernds Reiseberichten entdeckt hatte). Als Luftfahrtenthusiast muss ich da natürlich auch hin:
Ich wäre, wenn ich es nicht aus Bernds Reisebericht wüsste, nie auf die Idee gekommen, dass man diese Base besichtigen kann, ist aber tatsächlich so. Wir fragen vorsichtig im Bürogebäude nach, dürfen uns in die Besucherliste eintragen, und kurz darauf kommt Smokejumper Connor und führt uns durch die Base und gibt uns jede Menge spannende Infos über die Smokejumper.
Kurz zusammengefasst, die Einheit ist (wie man auf dem Foto oben sieht) dem U.S. Departement of Agriculture unterstellt. Wenn irgendwo ein Feuer in schwer zugänglichem Gebiet ausbricht, kann der Inhaber des Landes die Smokejumper beauftragen, das Feuer einzudämmen. Diese springen dann mit Ausrüstung ab, wobei die Kettensägen und Äxte getrennt abgeworfen werden, und versuchen, das Feuer einzudämmen. Sie bleiben bis zu 14 Tage da draußen. Es gibt insgesamt sieben Smokejumper Basen in USA und zwei in Kanada. Wir dürfen uns im Hangar umschauen und auch Fotos machen. Rechts im Bild sieht man die Ausrüstung, mit der die Smokejumper abspringen, im Hintergrund einen Fallschirm, von dem ich irgendwie kein eigenes Foto gemacht habe. Er ist riesig, auch wenn es hier nicht so rüberkommt.
Bei den kleinen Paketen links im Regal sieht man die gepackten Fallschirme.
Von hier aus werden die Einsätze nur gestartet, danach stehen die Smokejumper vor Ort in Kontakt mit dem jeweiligen Auftraggeber, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Der Job ist natürlich nicht ungefährlich und man kann nur sagen, Hut ab, was die Herren und Damen hier leisten.
Als Flugenthusiast interessiert mich natürlich besonders das Flugzeug, mit denen die Smokejumper aktuell geflogen werden. Es handelt sich um eine Short C-23C Sherpa. Wenn meine nachträglichen Recherchen stimmen, müsste sie Baujahr 2014 sein.

Gesprungen wird sitzend aus der Tür, während dahinter ein Kollege steht und die Umgebung beobachtet und bei einer sicheren Absprungstelle den Fallschirmspringer losschubst.

Ich darf sogar ein Foto vom Cockpit machen.
Ein herzliches Dankeschön an Connor für die spannende Führung und den kleinen Einblick in die Arbeit der Smokejumper!

Da wir ohnehin durch Winthrop müssen, um wieder auf den Highway 20 zu gelangen, halten wir hier auch kurz an und schauen uns um. Wir haben uns wohl in eine Westernstadt verirrt.



Ist er nicht süß? Er wäre so gern mit uns mitgekommen, auf der Ladefläche des RAMs wäre auch noch ein schönes Plätzchen für ihn frei gewesen. Leider hat man ihn angekettet.


Sogar die Tankstelle ist historisch hier.
Wir setzen unsere Fahrt über den Highway jetzt erst einmal ganz unspektakulär fort, ich eröffne einen neuen Berichtsteil für die landschaftlichen Highlights, die uns später am North Cascades Highway noch bevorstehen.

1 Kommentar:

Vielen Dank fürs Lesen und Deinen Kommentar!