Dienstag, 26. Juli 2022

Prachtlibellen, anybody?

Natürlich musste ich heute meine Drohung von gestern wahrmachen und mich nochmal mit dem Tele auf die Suche nach den Prachtlibellen am Bach machen, nachdem diese meinem Makroobjektiv erfolgreich entkommen waren. Wichtige Erkenntnis des Tages (ich hatte gestern schon so einen Verdacht): Prachtlibellen tauchen hier eher bei Sonnenschein auf.

Gut, dass es heute ziemlich schattig ist, und so stehe ich erstmal eine halbe Stunde stumpfsinnig vor dem kleinen Gebüsch am Bach herum und starre angestrengt in selbiges. Dieses wiederum verstört einen vorbeikommenden Jagdhund so sehr, dass ich erschreckt angewufft werde. Die Besitzerin und ich sind uns einig, ich wirke höchst bedrohlich mit meinem Teleobjektiv.
Nach dem Jagdhund kommt dann zum Glück auch die Sonne und damit auch die Prachtlibellen auf. Zunächst ein Weibchen, diese sind (Achtung, gefährliches Halbwissen aus dem Internet) grüner und unauffälliger als die Männchen.




Gut, immerhin scheinen die Libellen hier halbwegs fest zu wohnen bzw. zu jagen, also hoffe ich mal auf die Männchen, die auch wirklich alsbald angeflogen kommen und sich mit dem Tele ganz gut fotografieren lassen. Die Männchen sind sehr schön schillernd blau und vierfach beflügelt, das konnte ich auch ganz ohne gefährliches Halbwissen aus dem Internet erkennen.
 
Wies guckt...


Definitiv vierfach beflügelt. Jetzt bin ich angefixt und will die Viecher unbedingt noch im Flug ablichten.
Zum Glück brennt die Sonne jetzt ordentlich und die Libellen sind inzwischen sehr aktiv am Jagen und kommen auch oft nach einer Runde wieder auf den gleichen Platz zurück. Das macht es geringfügig einfacher. Meist erwische ich sie dennoch sitzend oder schneller als mein Auslöser weggeflogen, letztere Fotos erspare ich Euch.





Irgendwann gelingen mir ein paar Flugfotos, wenn auch immer nur kurz vor der Landung. Besser als nichts.



 
Dazwischen gibt es ein wenig Libellenyoga:
... und dekoratives Rumsitzen. Ich liebe dieses Blau.



Danach wird mein Kopf dank der unerwarteten Sonne ein wenig warm und die Arme mit dem Tele mal wieder schwer, aber die Ausbeute ist zufriedenstellend und reichlich und so mache ich mich wieder auf den Heimweg.

Montag, 25. Juli 2022

Gesammelte Insektenmakros des Tages

Um nicht alle Freunde und Bekannten mit massig Makrofotos per Whatsapp vollzuspammen, hier die gesammelten Werke meines heutigen Makrofeldzugs komprimiert in einem relativ unkommentierten Blogbeitrag mangels Insektenkenntnissen.
 
Etwas Merkwürdiges auf Distelblüte (die zugehörigen Blätter kratzten auch nur leicht an meiner nackten Wade).


 
Eine Honigbiene im Sprung
 
Schillernde Fliege


Etwas wespenartiges, was garantiert keine Wespe ist, sondern nur so tut.
... aber es schaut in die Kamera.

Noch was Bienenartiges:

Gelbe Hummel auf Sonnenblume

Stachelraupe, meine sensationellen Internet-Bestimmungskünste sagen: Tagpfauenauge

Saß in der Nähe, ist aber eher ein Ochsenauge, als ein Tagpfauenauge.

Dann hatte ich noch die Eingebung, zum Bach zu gehen und nach Libellen Ausschau zu halten. Die Prachtlibellen sind zu schnell und zu weit weg für das Makro, aber diese grüne war mir gnädig und glitzerte noch dazu.

Demnächst gehe ich dann wohl mal mit dem Tele auf Libellenjagd.

Sonntag, 17. Juli 2022

Beim Patenelch im ZOOM - Zoofotos die Zweite

Nachdem ich vor zwei Wochen mit der Kollegin im Kölner Zoo fotografieren war, haben der Gatte und ich das recht angenehme Wetter für einen Besuch bei unseren Patenkindernelchen genutzt. Diesmal bin ich mit leichtem Gepäck unterwegs und habe nur mein altes 18-105er Objektiv dabei. Viele Tiere waren mir beim letzten Besuch im ZOOM zu nah für das Tele. Um das Fazit vorwegzunehmen: Diesmal waren einige Tiere zu weit weg für das Weitwinkelobjektiv mit Zoom und manchmal fehlte es an Tiefenschärfe auf Entfernung. Beim nächsten Besuch werde ich wohl beide Objektive mitschleppen.
 
Der ZOOM besteht ja bekanntermaßen aus drei Welten: Alaska, Afrika und Asien. Wir beginnen wie immer in Alaska, um zunächst die Patenelche zu begrüßen. Patenelch Leo ist gerade nicht zu sehen, dafür seine beiden neuen Mitbewohner, Max und Moritz, die Anfang des Jahres eingezogen sind. Mitbewohnerin Jette ist leider letztes Jahr verstorben, sie hat sich bei unserem letzten Besuch im Juli 2021 schon nicht mehr gezeigt.
Wir werden aufgrund der Wegführung noch ein paar weitere Gelegenheiten haben, unsere Patenkinder zu beobachten, hoffen wir. Als nächstes schauen wir bei den Baumstachlern vorbei. Diese haben recht frischen Nachwuchs, der gerade für ein kurzes Reinigungsritual vors Haus tritt.

Immer für ein paar Fotos gut sind die Rentiere. Das Männchen trägt wieder ein mindestens so prächtiges Geweih wie letztes Jahr:

Auch hier gibt es drei Jungtiere...
... und Fotos, wie man sie in freier Wildbahn ohne Zaun lieber nicht erleben möchte:
Familie Ren findet, es ist bestes Badewetter, und hat sichtlich Spaß dabei, immer wieder durchs Wasser zu laufen.


Irgendwann begibt man sich zur Siesta und wir setzen unseren Weg fort.
Auch bei den Braunbären ist Badewetter, mir gelingt ein schönes Foto mit Spiegelung.
Nach dem Bad wird sich genüsslich geschubbert.

Sein Kollege macht derweil den Eindruck, als würde er sich fragen, wann nach all den Jahren endlich mal ein Lachs vorbeischwimmt.
Nach Bad und Fellpflege wird sich ein bisschen mit Gucken und dem erfolglosen Versuch, noch etwas Futter aus der Spielzeugtonne zu bekommen, beschäftigt.


Zwischenzeitlich hat sich schon lautstark unser nächster Halt angekündigt: Auch hier gibt es Seelöwen, sogar mit zwei Jungtieren. Zunächst gelingt mir aber auch hier auf Anhieb ein Sprungfoto, ist allerdings mit dem Weitwinkel auch um ein Vielfaches einfacher als mit dem Tele.
Die beiden Jungtiere sind mit den Müttern in einem getrennten Bereich untergebracht. Eines ist schon etwas drei Monate alt und aalt sich gerade genüsslich auf einem Felsen:


Das zweite ist höchstens einen Monat alt und am anderen Ende des Beckens unterwegs.

Für die Mütter scheint gerade Fütterung drinnen zu sein, zumindest verschwinden die beiden freudig hinter einer Tür...
...um kurz darauf lautstark zurückzukommen.
Die restlichen Seelöwen planschen und posieren derweil. Die öffentliche Fütterung haben wir wie immer verpasst.
Weiter geht es durch den Tunnel zu den Eisbären. Hier haben wir nach all den Jahren endlich mal Glück und erwischen die Eisbären beim Baden durchs Unter-Wasser-Fenster.

Fotografisch bin ich ja jetzt eigentlich schon zufrieden. Wenn sich Patenelch Leo jetzt noch zeigen würde, wäre der Tag schon in der Alaska-Welt ein voller Erfolg. Zunächst bewundern wir aber noch den etwas eigenwilligen Badestil der kleinwüchsigen Eisbärin Antonia:
Danach beglückt uns endlich auch Patenelch Leo, der gerade genüsslich einen halben Baum verdrückt.
Wenns einmal lächelt...
Er ist ein ganz schöner Prachtkerl geworden, liegt sicher auch mit an unserem "Sponsoring" als Elchpaten.
Max und Moritz liegen derweil weiterhin faul im Schatten und sind noch nicht so richtig für Ihre neue Patentante zu begeistern. Mit ein paar Verrenkungen durch den Zaun gelingt mir wenigstens von einem der beiden noch ein Foto. Schande über die Patentante, dass sie noch nicht weiß, wer von beiden wer ist.
Wie immer setzen wir unseren Weg nach Afrika fort. Hier sind die Gehege oft so weitläufig, dass ich mein Tele doch zeitweise etwas vermisse. Also wieder einmal keine "Antilopen in der Savanne" Fotos. Die Watussirinder stehen allerdings nah genug und sind so groß, dass das Weitwinkel wieder besser geeignet ist.
Die Löwen halten wie so oft Siesta. Auch hier gibt es Nachwuchs, dieser liegt allerdings teilweise gut versteckt oder hinter einer so schmutzigen Scheibe, dass es keine Fotos davon gibt. Nur die Damen faulenzen heute dekorativ und gut sichtbar.

Hier gibt es auch eine Voliere mit ein paar hübschen bunten Vögeln (Rußköpfchen), generell fällt aber im Vergleich zum Kölner Zoo auf, dass hier bedeutend weniger Vögel in Volieren gehalten werden. Dafür sind die Gehege der anderen Tiere deutlich weitläufiger und - wie auch die Wege für die Besucher - deutlich naturnäher, grüner und schattiger als in Köln. Es ist hier zum einen kein Zoo mitten in der Großstadt, zum anderen ist der ZOOM relativ neu und etwas moderner mit mehr Platz angelegt.
Der Rothalsstrauß ist in der Savanne auch ohne Tele nah genug am Aussichtspunkt unterwegs und noch dazu ein wenig in Flirtlaune, bevor er das tut, was Tiere zwangsläufig immer tun, wenn ich sie fotografiere: kacken. Das führte zum folgenden Dialog zwischen mir und meinem Mann: Ich: "Oh guck mal, er balzt mich an oder will er mir drohen?" -"Nein, er kackt, wie immer, wenn Du fotografierst."
Das spannende bei Zoobesuchen ist ja, dass man nie genau weiß, welche Tiere man zu Gesicht bekommt und welche gerade zu guten Fotos bereit sind. Heute waren im Gegensatz zu Köln wieder die Giraffen sehr fotogen. Portrait:
Trinkbalett. Da überlegt man sich vermutlich jeden Schluck, wenn man sich so verrenken muss.
Der Weg durch den langen Hals schein auch kein leichter zu sein, nach dem Trinken muss man heftige Zungen- und Kopfgymnastik machen und gleichzeitig versuchen, nicht zu viel des mühsam erarbeiteten Getränks wieder zu verlieren.

Das Gestrüpp am Zaun scheint sich als lecker zu entpuppen, auch hier wird reichlich Zungengymnastik betrieben, um etwas davon zu erreichen.


Im Abgang war es wohl doch ein wenig kratzig und so bemüht man sich nochmal hinunter zum Wasser, wo man zugleich noch eine fotogene Spiegelung erzeugt.
Danach geht es zur Pavianinsel. Paviane sind mir nicht unbedingt sympatisch, außerdem finde ich ihre riesigen Gebisse doch leicht beängstigend. Dennoch geben sie ganz gute Fotomotive ab, besonders wenn sie so auf Krawall gebürstet sind wie heute.

Hier wäre das Tele sicher noch geeigneter gewesen, näher rangehen hätte man sicher nicht gewollt.

Wenn sie nass sind, scheinen sie besonders aggressiv.
Ob hier Wetten über den Sieger der Kämpfe abgeschlossen werden?
Die ruhigere Fraktion betreibt ein wenig nach Größe wohlgeordnetes Synchronsitzen:
Wilde Verfolgungsjagd mit Hindernissen und Abgründen, man schreckt hier wirklich vor nichts zurück heute.
Danach brauche ich ein bisschen was zur Beruhigung, zum Beispiel ein niedliches Erdmännchen.
Oder noch besser: ein friedlich dösendes Flusspferd. Da hätte ich sehr gerne vor einer Stunde die Fütterung gesehen, aber wir haben in Alaska zu sehr zugunsten des badenden Eisbären getrödelt.

Da die Flusspferde draußen sind, bleibt mir drinnen nur das Foto eines hübschen blau-leuchtenden Fischs.
Die Schimpansen haben heute ganz offensichtlich keine Lust auf Fotos und wenden sich ab.
Daher geht es auch schon nahtlos weiter nach Asien, hier gab es beim letzten Besuch viele schöne Orang-Utan Fotos, da diese im Außengelände sehr aktiv waren. Dort herrscht allerdings heute gähnende Leere, also setzen wir unsere Runde zu den Kleinen Pandas fort, die direkt aus einem japanischen Manga entsprungen sein könnten.

Manchmal sind auch die unauffälligen Dinge interessant und so beobachten wir eine Schildkröte beim Yoga.

Trampeltiere sind mir fast so sympathisch wie Elche und dürfen auch hier nicht fehlen.

Trotz der für mich eher nicht so angenehmen klimatischen Bedingungen drehen wir auch eine Runde durch das ELE-Tropenparadies. Die Zwergotter sind halt auch einfach putzig.

Hier sind auch einige interessante Vögel unterwegs:


Dieser hier unterhielt alle Passanten und insbesondere sich selbst hervorragend.
Im Tropenparadies gibt es auch ganz prächtige Flughunde, die dieses Mal leider außer Sicht hingen und sich nicht fotografieren ließen. Die Orang Utans hielten sich zwar drinnen auf, viele waren allerdings mit Salat beschäftigt und ein weiterer zeigt deutlich, dass er kein Interessan an Fotos heute hat.
Nur dieses sympathische bärtige Wesen zeigt ein bisschen Interesse am Flirt mit der Kamera. Ein Orang-Utan-Junges flirtet derweil durchs Gitter mit dem Gatten. Ich bin ja zum Glück tolerant und was der Patenelch nicht weiß, macht ihn auch nicht heiß.
Zum Abschluss drehen wir wie immer noch eine zweite Runde durch Alaska, insbesondere um uns von den Patenkindern zu verabschieden und noch ein Paar Fotos einzufordern. Den dösend in der Gegend liegenden Seelöwen kann ich unterwegs natürlich auch nicht widerstehen.
Zumindest eins der beiden Jungtiere döst auch direkt vor meiner Kamera mit Mama, das zweite sehen wir leider nicht mehr.
Ein Seelöwe ist noch schwimmend unterwegs und mir gelingen im inszwischen weitgehend leeren Tunnel unter dem Bassin ein paar Schnappschüsse, die sich allerdings aufgrund der schmutzigen Scheiben eher als ausdrucksstark und künstlerisch wertvoll denn als fotografische Highlights erweisen.


Auch der zweite Eisbär erklärt sich noch für ein schnelles Foto bereit.
Zwerg-Eisbärin Antonia hat schon Feierabend und sitzt wie bei unserem letzten Abendbesuch bereits vor der Tür ihrer Schlafhöle und wartet auf Einlass. Unsere Patenelche haben sich gemütlich wiederkäuend in den Schatten zurückgezogen. Leider liegen sie so ungünstig am Zaun, dass von Max und Moritz gar kein Foto und von Leo nur ein ausgesprochen gewagter Schnappschuss im Displaymodus mit Kamere über den Zaun halten möglich ist. Auch durch noch so gutes Zureden lässt sich keiner der drei noch zu irgendeiner Aktion überreden. Wir denken über Budgetkürzungen nach.
Insgesamt war es aber wieder ein schöner Zoobesuch bei angenehmem Wetter, die Besuchermassen hielten sich dank der Sommerferien und Reisezeit sogar für einen Samstag in Grenzen. Ich plane noch einen Besuch im Herbst in der Hoffnung, meine drei Patenkinder mit vollem Geweih bewundern zu können. Bis dahin ergehe ich mich aber zunächst noch ein wenig in Urlaubsplanungen. Weitere opulent bebilderte Berichte werden spätestens Ende August beim nächsten Urlaub folgen.