Dienstag, 17. August 2021

The A to Ö of Icleland ... what could possibly go wrong - in Kirkjubæjarklaustur

Heute machen wir die Umgebung von Kirkjubæjarklaustur unsicher, ich habe zwei Wasserfälle, einen Canyon und "Basaltkirchenpflaster" ausgesucht. Danach wollen wir eventuell noch ins Schwimmbad, nachdem sich das Wetter heute wieder als wunderbar sonnig entpuppt hat. Zunächst fahren wir wir zur Touristeninformation und erkundigen uns nach dem Stand der Straßen- und vor allem Furten-Lage auf der F208 nach Landmannarlaugar. Diese wollen wir morgen eventuell fahren. Die Furten sollen zur Zeit alle flach und einfach zu furten sein, also was soll schon schiefgehen. Außerdem wird uns noch eine Kleine Wanderung oberhalb des Systrafoss empfohlen. Praktischerweise ist der Systrafoss genau der Wasserfall, den wir ohnehin besuchen wollen und der Weg führt dann oberhalb des Wasserfalls am Systrasee entlang und - Überraschung - am "Kirchenpflaster aus Basalt", das wir ebenfalls für heute auf der Liste haben, wieder herunter. Wir lassen das Auto gleich an der Touristeninformation stehen und wandern los zum Systrafoss. Die Aussicht ist zwar nicht optimal,

dafür treffen wir interessante Leute. Was er/sie/es da braut, wurde uns aber nicht verraten.

Nach dem Aussichtspunkt erfolgt ein schweißtreibender Aufstieg von zwar nur etwas über 100 Höhenmetern, diese sind aber fast senkrecht mit endlos vielen Treppenstufen völlig unterschiedlicher Höhe.
Oben angekommen entschädigt sowohl die Aussicht über den See,





als auch in alle Richtungen über das Tal und in Richtung Hochland.









Auch heute sind die Wolken wieder sehr interessant und vielseitig, dazu trägt unter anderem der wieder einmal extreme Wind bei. Ohne den Wind könnte es bei ziemlich hellem Sonnenschein auch schon unangenehm warm hier oben werden, also beschweren wir uns mal nicht.
Familie Schaf beäugt uns neugierig und am Ende erhebt sich sogar Vati noch für ein Familienportrait.



Der Abstieg ist ohne Stufen nicht weniger steil und man sollte schon aufpassen, wo man hin tritt. Der Versuch, den Weg mit ausgelegten Steinen zu befestigen, macht ihn nicht unbedingt besser begehbar. Unten angekommen treffen wir auf noch mehr Schafe

und finden das "Kirchenpflaster aus Basalt". Es handelt sich hierbei um Basaltsäulen, die durch Gletscher in der Vergangenheit so abgeschliffen wurden, dass die aussehen, als wäre es einmal der Boden einer Kirche gewesen. Das zugehörige Schild versichert glaubwürdig, dass hier niemals eine Kirche gestanden hat.
Die in "Alltrails" mitgeloggte Karte sieht wie folgt aus:

Nach einer gemütlichen Mittagspause im Schatten machen wir uns auf den Weg zum letzten Ziel des Tages, dem Fjaðrárgljúfr Canyon. Frau hat mal wieder ein schönes Foto von diesem Canyon entdeckt und möchte dort fotografieren, zumal es am Ende des Canyons noch einen Wasserfall geben soll. Was ich später erst herausgefunden habe, ist, dass der Canyon in einem Justin Bieber Video vor einigen Jahren auftaucht, das in Island gedreht wurde, und seitdem völlig überlaufen ist. Zum Glück gibt es zwei Zufahrtsmöglichkeiten, eine zum unteren Ende des Canyons, dort kann man mit normalen PKW hinfahren. Dementsprechend voll ist es dort und wir sind auch eigentlich schon genug gelaufen heute. Daher entscheiden wir uns, über die F206 (wohl dem, der ein Allradfahrzeug gemietet hat und dessen Vermieter alle F Straßen erlaubt) direkt zum Wasserfall zu fahren. Als wir ankommen ist es schön leer, nur ein weiteres Auto und ein paar unermüdliche, die den Weg vom unteren Parkplatz bis hier geschafft haben sind hier. Ich fange an gemütlich meine Fotos vom Canyon zu machen ...



 
...bis unser Blick zum Parkplatz fällt, wo sich plötzlich ein Reisebus materialisiert hat. Eilig und leicht schockiert entern wir die kleine enge Aussichtsplattform und machen schnell ein paar Fotos vom schönen Wasserfall.
 
Danach treten wir die Flucht durch die entgegenkommenden Massen zurück zum Auto an, wo ich mich über strengen Uringeruch und eine Pfütze neben der Fahrertür wundere. Irgendein asozialer Bustourist hat offensichtlich mein Auto als Sichtschutz für seine Notdurft benutzt, ungeachtet der Tatsache, dass ich beim Einsteigen genau dort durchlaufen muss. Schönen Dank auch!!!
Jetzt sind wir schonmal auf der F206 und der Nachmittag ist noch relativ jung, das ist doch eine gute Gelegenheit, ein bisschen Hochlandluft zu schnuppern. Die F206 führt zu den Laki Kratern, die ganze Strecke werden wir heute nachmittag nicht mehr schaffen, aber ein bisschen Testfahren kann man ja mal machen. Schotterstraßen fahren stört mich nicht wirklich. Etwas brenzelig sind die Stellen, an denen man nicht über Kuppen sieht und mit Gegenverkehr rechnen muss, obwohl die Straße gerade so breit genug für zwei Fahrzeuge ist. Viele fahren einfach viel zu schnell über die Kuppen, ohne zu sehen, was dahinter kommt. Das ist im Grunde aber auch das einzige wirklich Unangenehme an der Strecke, ansonsten bietet sie vor allem tolle Aussichten und Landschaft.






Zwischenzeitlich habe ich auch Gelegenheit, meine erste Furt zu durchfahren, die sich allerdings nach eingehender Prüfung als maximal 10 cm Tief und völlig unspektakulär entpuppt. Spannender ist da schon der Blindhead, bei dessen Überfahrt man am Scheitelpunkt nur noch Motorhaube und Himmel sieht und quasi blind auf die Straße nach vorn kippen muss. Aber was soll schon schiefgehen, wir fühlen uns grundsätzlich sehr wohl und sicher in unserem Auto. Deshalb bekommt es am Ende der Runde auch ein schönes Foto vor Hochlandkulisse.


Hochlandfahrten machen hungrig und deshalb fahren wir zurück ins Hotel und genießen unser Abendessen im Hotelrestaurant:
Saibling mit Fenchelsalat (diesmal mit Foto) und Brokkolisuppe,


Spicy Seafood Pasta und Saibling mit Kartoffeln und Zitronenbuttersoße
 
und den gleichen Nachtisch wie gestern mit vertauschten Rollen.

Danach noch flüssiger Nachtisch in der sehr gemütlichen und vor allem angenehm ruhigen und leeren Bar und jetzt schauen wir mal, wie weit wir morgen ins Hochland kommen werden.Was soll schon schiefgehen, das Auto und ich haben das heute ja schon ganz gut hinbekommen.

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