Dienstag, 17. August 2021

The A to Ö of Icleland ... what could possibly go wrong - mit Puffins und Yoda

Heute haben wir eine etwas längere Fahrstrecke von knapp 350 km vor uns. Hier wollen wir am Kap Dyrholaey unser Glück versuchen und schauen, ob die Papageitaucher oder auch Puffins, der Isländer nennt sie übrigens Lundi, noch da sind. Mitte August ist das schon nicht mehr so richtig wahrscheinlich, insbesondere tagsüber sind sie um diese Jahreszeit oft schon komplett draußen auf dem Meer und nur noch abends an Land. Spätestens Mitte September überwintern sie dann komplett auf dem Meer. Aber wir versuchen es mal, kann ja nichts schiefgehen. Wir verlassen also unseren wirklich schönen und komfortablen "Schuhkarton" in Grindavik, wo das Wetter noch grau ist.





In Richtung Süden soll es aber im Laufe des Tages aufklaren, und wir haben sowieso zunächst mal etwa 2,5 StundenFahrt vor uns. Fahren in Island auf der Ringstraße ist zumeist extrem entspannt, zur Zeit ist sehr wenig Verkehr und die Höchstgeschwindig-keit liegt bei 90 km/h. Unser Suzuki Across hat Tempomat und aktiven Spurhalteassistent, da könnte man glatt in Versuchung geraten, sich während der Fahrt noch nebenher Kaffee zu kochen. Zum Glück gibt es im Auto keine Kaffeemaschine, aber immerhin kann man so auch als Fahrer einen nicht allzu riskanten Blick auf die Landschaft wagen und auch während der Fahr die wunderbare Zimtschnecke vom örtlichen Bäcker in Grindavik genießen.
Schon während der Fahrt fällt uns trotz der ausgesprochen unbeeindruckten Straßenlage unseres 2 Tonnen Gefährtes ein stärker werdender Wind draußen auf. Auf dem Parkplatz am Kap Dyrhólaey wehen trotz 15 Grad und Sonne dick bekleidete Menschen an uns vorbei. Ich entschließe mich, mein Teleobjektiv noch im Auto auf die Kamera zu bauen, bevor sich hier noch das restliche Objektiv dem Verschwinden des Deckels am Vortag anschließt. Dank meines vor 5 Jahren erworbenen Islandpullovers, der den Ruf hat, ausgesprochen winddicht zu sein, wird mir zwar nicht kalt, aber der Wind macht die Fortbewegung und das Fotografieren an den Klippen zu einem etwas abenteuerlichen Unterfangen. Ich halte etwas mehr Abstand, dank des 600er Teleobjektivs muss ich mich ja nirgends drüberhängen, um gute Bilder zu bekommen.
An den erfreuten Rufen und Menschentrauben an bekannter Puffin-Sichtungsstelle erkennt die Fachfrau schon von weitem, die lieben Kleinen sind noch da. Und zwar in rauhen Mengen, die denen im Juni um nichts nachstehen.






Fotografieren artet hier zwar bei dem Wind in echte körperliche Arbeit aus, aber es lohnt sich mal wieder. Ich lasse ein paar Bilder sprechen, wer den niedlichen Vögeln nichts abgewinnen kann, kann ja weiterscrollen und derweil über seinen seelischen Zustand nachdenken...







Die Kleinen stören sich auch überhaupt nicht an den Touristenmassen und watscheln munter in wenigen Metern Abstand vor uns über die Klippen, manch einer scheint auch die Menschen neugierig zu beäugen.










Heute läuft es wirklich gut, ich schaffe noch einen mit reicher Beute bestückten Puffin im Landeanflug:

Auch ich habe reiche, fotografische Beute gemacht und so fällt der beschwerliche Weg zum Auto gegen den Wind etwas leichter. Nach einem Mittagessen im warmen (aber inzwischen auch heftig im Wind wackelnden Auto) muss ich heute mal einen "Instagram Hot Spot" mit im Programm haben: Die gleichnamige Höhle am Berg Hjörleifshöfði, inzwischen eigentlich bekannter als "Yoda-Cave", in der auch tatsächlich Szenen für Star Wars - Rogue One gedreht wurden. Außerdem erscheint mir das Motiv fotografisch ausgesprochen reizvoll.



 
Schon bei Näherung ist klar zu erkennen, warum die Höhle Yoda Cave heißt. Aber auch der Blick in die andere Richtung, zum Myrdalsjökull mit sehr interessanten Wolkenformationen lohnt sich.

Wider Erwarten stehen an der Höhle außer uns nur drei weitere Autos, deren Besitzer aber ganz offensichtlich nicht in der Höhle sind. Also habe ich tatsächlich Gelegenheit, ganz allein und in Ruhe meine super coolen Instagrammer-Fotos zu machen, obwohl nicht nichtmal einen Instagramm-Account habe.
 
Die Sonne günstig steht...



Mit ein bisschen Körpereinsatz lichten wir uns gegenseitig noch im Gegenlicht im Höhleneingang ab, der Gatte ist unkenntlich genug und erlaubt ein Foto von sich im Blog.



Die Macht deutlich spüren wir konnten hier 😀.
Ein cooles Auto-Foto in schöner Landschaft ist auch mal wieder fällig.

Weiter haben wir eigentlich nichts mehr geplant, wir haben noch etwa eine Stunde Fahrt vor uns bis zum Fosshotel Nupar, wo wir die kommenden drei Nächte verbringen. Wir machen noch einen kurzen, ungeplanten aber sehr schönen Stop an einem leeren Parkplatz, um die immernoch sehr interessanten Wolkenformationen mit dem Myrdalsjökull im Hintergrund zu fotografieren.
Da uns ein kleines Hüngerchen überkommt, gibt es noch einen Schokoriegel namens Hraun (Lava) im Lavafeld. Stilecht irgendwie.

Danach fahren wir ins Hotel und beziehen unser Zimmer mit großartiger Aussicht für die nächsten drei Nächte. Nett!


Abendessen ist sehr gut und bekömmlich, die Vorspeise, Saibling mit Fenschelsalat fällt vor einem Foto der Gier zum Opfer. Hauptspeise war scharfe Meeresfrüchtepasta für den Gatten und Lamkeule für mich.




Zum Nachtisch (passte heute auch noch rein) gab es Skyr Mousse und Schokoladenkuchen. Danach war Feierabend.

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