Montag, 16. August 2021

The A to Ö of Icleland ... what could possibly go wrong - beim Wetter

Am heutigen Tag ist bestes isländisches Sommerwetter angekündigt: 14 Grad und Nieselregen. Aber selbst das ist mir lieber als zu heiß. Trotzdem gönnen wir uns heute einen ruhigen Start, decken uns mit etwas Proviant ein und fahren zum Brimketil Lava Rock Pool, einem Pool-ähnlichen Gebilde in den Felsen. Natürlich könnten hier auch Trolle gelegentlich darin baden. Wir frühstücken zunächst auf dem Parkplatz unsere wunderbaren Blätterteigteilchen mit Karamell und Pudding mit Macadamianüssen und warten den Nieselregenschauer ab. 

Ich nehme in Hoffnung auf Küstenvögel die Kamera ausgerüstet mit Teleobjektiv mit, was soll schon schiefgehen. Hier geht tatsächlich etwas schief, denn mir fällt mein Objektivdeckel aus den klammen Fingern. Macht nichts denke ich mir, der Aussichtspunkt ist eine Gitterfläche, viel zu klein als das mein Objektivdeckel durchpassen könnte. Ich schaue als ganz entspannt, was soll schon schiefgehen, meinem Objektivdeckel dabei zu, wie er publikumswirksam (außer mir sieht es nur keiner) auf die Kante fällt und über die vergitterte Fläche genau zwischen den Stäben des Geländers hindurch rollt. Noch während ich darüber nachdenke, ob ich irgendwie neben dem Geländer vorbei über die dort sehr flachen Felsen wieder an den Objektivdeckel herankommen könnte, verschwindet selbiger auf Nimmerwiedersehen in einer Felsspalte. Machs gut Objektivdeckel, wir müssen dann wohl den restlchen Urlaub ohne Dich zurechtkommen. Sollte kein allzugroßes Problem sein, da das Objektiv, wenn ich nicht fotografiere, immer gut geschützt in seiner Tasche verpackt ist. 
Vögel sind hier auch keine unterwegs, aber sicherheitshalber verkneife ich mir, jetzt und hier das Objektiv auf Weitwinkel zu wechseln und fotografiere den Lavapool mal lieber mit dem Handy.
Ziemliche Brandung zwischenzeitlich hier.

Auf  der anderen Seite der Aussichtsplattform (dort wo jetzt mein Objektivdeckel in einer Felsspalte wohnt) gibt es noch einen weiteren, kleineren Lavapool.
Da es inzwischen heftig nieselt und ziemlich windig ist, verabschieden wir uns von diesem eigentlich schönen Aussichtspunkt und auch endgültig vom Objektivdeckel. Auf größere Touren haben wir heute keine Lust, aber ich würde gern nochmal bei den Abklingbecken der blauen Lagune fotografieren. Das habe ich nach dem Flug aus Toronto im Februar 2017 zwar schonmal gemacht, aber da sind mir beinahe die Hände abgefroren. Außerdem waren  wir vom Nachtflug extrem müde, also sind die Voraussetzungen heute schon deutlich besser. Vorab werfen wir noch einen Blick ins zugehörige Lava-Restaurant, was interessant klingt und auch gute Bewertungen hat. Da dort aber auch Gäste der blauen Lagune im Bademantel speisen, passt es für uns atmosphärisch nicht unbedingt zu gehobener Küche (dabei sind wir echt nicht so empfindlich, nur "Straßenkleidung" finde ich bei Tisch einfach angemessen). In der Blauen Lagune bzw. auf dem Parkplatz ist trotz eingeschränkter Kapazität wegen Corona einiges los, es ist auch komplett ausgebucht.
Wir lassen also die Lagune und Lava Restaurant liegen und spazieren um die Abklingbecken, deren Blautöne gerade bei diesem wolkigen Wetter wunderbar zur Geltung kommen. Das Wasser macht hier die milchigen Effekte von selbst, ganz ohne dass man mit Langzeitbelichtung experimentieren müsste.

Die Farben des Wassers entstehen durch die darin enthaltene Kieselsäure. Soll angeblich beim Baden auch total gesund sein, aber ob es so gesund ist, dass man es mit hunderten Leuten teilen muss, ist meiner Meinung nach fraglich...
Besonders gefällt mir der Kontrast mit dem schwarzen Lavagestein.

Auf dem Rückweg zum Parkplatz kommen wir noch an diesem wunderschönen kleinen türkisfarbenen Fluss vorbei.

Wieder am Auto angekommen, entschließen wir uns, noch nach Hafnarfjördur, einer kleinen Hafenstadt südlich von Rejkjavik zu fahren und ein bisschen durch die Stadt zu bummeln. Die Stadt ist schön an einer Bucht gelegen, sehr gepflegt mit einer angenehmen Mischung aus kleinen bunten Häusern und modernen Appartmenthäusern.


Außerdem gibt es in Hafnarfjördur den Stadtpark Hellisgerdi, hier befinden sich einige Lavahöhlen, in denen Elfen leben sollen. Generell haben die Elfen in Island große Bedeutung und sogar "Mitspracherecht" bei Bauvorhaben. Hafnarfjördur ist wohl eine der "Elfenhochburgen", hier wird um Höhlen und Gesteinsformatonen, die auf Elfenbewohner hindeuten können, herumgebaut und diese bei der Gartengestaltung berücksichtigt und integriert. Auch im Park ist dies zu erkennen.



Außerdem ist hier wieder, wie so oft in Island, alles sehr hübsch mit Blumen dekoriert und bepflanzt, man hat ja günstige Wärme für den Betrieb von Gewächshäusern zur Verfügung.

Auch ein hübsch dekoriertes Schiff steht irgendwo vor einem Gebäude, das vermutlich ein Museum ist. Ich fotografiere das Schiff einfach, weil es schön ist als letzte Handlung des Tages, bevor wir zurück zur Unterkunft fahren.
Heute gehen wir auf ein frühes Abendessen ins Restaurant Salthúsið, das sowohl eine nette, urige Atmosphäre hat, als auch mein erstes Egils Gull des Urlaubs ausschenkt.

Die Suppen zur Vorspeise sind sehr gut und reichlich, sowohl meine Lobster Suppe, als auch die Fischsuppe mit Kokos Curry des Gatten. Allerdings sind sie so reichhaltig, dass ich eigentlich schon gut gesättigt bin.

Es folgt allerdings noch das Hauptgericht, Lammrippchen für den Gatten und für mich den Fisch des Tages, Überbackener Kabeljau mit Tomate und Knoblauchbutter.
Was lecker klingt und aussieht, schwimmt leider so sehr in Knoblauchbutter, dass es nicht mehr wirklich gut schmeckt und so lasse ich die Hälfte stehen. Zum Glück bin ich von der Suppe schon satt. Leider bekommt mir das wenige, was ich von dem fettigen Gericht gegessen habe, auch so gar nicht, was den Abend leider etwas unentspannt enden lässt. Vielleicht geht morgen dann wieder weniger schief.

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