Freitag, 20. August 2021

The A to Ö of Icleland ... what could possibly go wrong - an den Gletscherlagunen

Heute ist mal wieder ein Unterkunftswechsel angesagt, wir verlassen das Fosshotel Núpar in Richtung Höfn. Auf unserem Weg begleiten uns fast die ganze Zeit wunderbare Ausblicke auf die südlichen Gletscherzungen, wie hier die Gletscher, die zum Skaftafell Nationalpark gehören.
Diesen lassen wir allerdings heute links liegen, wir haben den Svartifoss und den Gletscher bereits 2016 erwandert. War schön aber ziemlich voll und muss nicht zwingend noch einmal sein. Was wir aber unbedingt wieder besuchen wollen und wofür ich mir mit der neuen Kameraausrüstung etwas mehr Zeit nehmen möchte, sind die beiden Gletscherlagunen, Fjallsárlón und Jökulsárlón. Zunächst halten wir am Fjallsárlón, an dem zwar mehrere Busse parken, deren Insassen aber nur an einer Bootstour teilnehmen und im seit 2016 neu entstandenen Restaurant zu Mittag essen. An der Lagune hält sich der Betrieb stark in Grenzen, schließlich muss man ja auch noch einige 100 m über die Moränenlandschaft laufen, bis man zur Lagune kommt. Die Aussicht auf den Gletscher ist hier aus diversen Perspektiven und trotz oder gerade wegen der leichten Bewölkung postkartenverdächtig, daher ein paar Motive zur Auswahl. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden. Den Fussel auf dem Sensor ignorieren wir einfach mal geflissentlich, der hat sich wohl bei einem Objektivwechsel der letzten Tage dahin verirrt.



Dass im August weniger Eisberge unterwegs sind, ist nicht allzu tragisch, das wird am Jökulsárlón auch nicht anders sein, aber da habe ich auch eigentlich andere fotografische Pläne. Dort angekommen wechsele ich (damit auch bloß noch mehr Fussel Gelegenheit haben, sich in die Kamera zu verirren) auf das Teleobjektiv, denn hier haben wir 2016 eine Robbe beobachtet. In letzter Zeit häuften sich die Berichte, dass am Jökulsárlón mehrere Robben gesichtet wurden, also ignoriere ich erstmal die Eisberge und widme mich der Tierfotografie. Tatsächlich sind heute insgesamt mindestens 6 Robben unterwegs (zumindest waren so viele gleichzeitig über Wasser zu sehen, vermutlich waren es mehr). Einige schwimmen auch recht nah am Ufer vorbei.

Wenn ich schonmal das Tele mit mir rumschleppe, kann ich mich auch zur Abwechslung mal wieder der Vogelfotografie widmen. Die beiden (wie ich vermute) Eiderenten geben jedenfalls im türkisfarbenen Wasser ein schönes Motiv ab.



Natürlich dürfen auch ein paar "Möwen auf Eisscholle" Fotos nicht fehlen.


Und aufgescheuchte Möwen, die über Eisschollen kreisen.
Möglicherweise sind sie deshalb aufgescheucht worden, hier fliegt auch eine Skua (Große Raubmöwe) umher.

Auch ein paar - wie ich vermute - Dreizehenmöwen fliegen mir vor die Linse.

Nach erneutem Objektivwechsel auf Weitwinkel folgt noch ein obligatorisches Lagunenfoto.
Wer sich bis hierhin durch die Tierfotos gekämpft hat, darf auch an meinem fotografischen Experiment des Tages teilhaben. Unterhalb des Jökulsárlón, der ja bekanntlich ins Meer mündet, befindet sich der Diamond Beach, der seinen Namen den angeschwemmten Eisbrocken verdankt. Diesen habe ich beim Besuch 2016 nicht ausreichend gewürdigt, ich schleppe also dieses Mal mein Stativ mit und experimentiere mit Eisdiamanten und Langzeitbelichtung. Die Idee ist nicht neu und auch nicht von mir, aber man kann es ja versuchen, was soll schon schiefgehen. Außer, dass ich bei einer größeren Welle mal kurz Stativ und mein Hinterteil vor einem Schwung Meerwasser retten muss, funktioniert es auch und die Ergebnisse gefallen mir ziemlich gut.


Ich gönne mir den Spaß, mich in den erstaunlich warmen Sand zu legen, um ein Foto "Auge in Auge" mit einem Eisdiamanten zu machen. Wenn man weit genug weg liegt und gerade keine großen Wellen kommen, kann da auch nichts schiefgehen.
Was uns dieses Jahr genau wie vor 5 Jahren erstaunt, ist die Tatsache, dass sich in Richtung Meer auf der linken Seite die Leute an einer kleinen Steilen Felsküste knubbeln, während wir an dem riesigen schwarzen Strand in der gesamten Zeit noch auf 2 andere Paare treffen. Naja, man müsste hier halt auch einige Meter durch den Sand und Schotter laufen, außerdem ist das Besucherzentrum auf der gegenüberliegenden Seite und dann ist das die richtige, wo alle hingehen. Soll uns recht sein. Während wir so unseren Gedanken nachhängen, taucht hinter den Eisdiamanten ein prächig-speckiger Seehund auf, der entweder mit uns flirtet oder einfach sein Bad in den Wellen genießt.




Eigentlich war alles ganz anders und unser Freund "Specki" war gerade damit beschäftigt, für mehr Speck auf den Rippen zu sorgen. Er hatte einige Jagderfolge und hat sich, während wir ihn beobachtet haben, ein paar dicke Brocken geangelt.
In Begleitung von "Specki" und/ oder seinen Freunden treten wir so langsam den Rück-zug an. Frau hat jetzt Hunger und Durst und langsam wird es doch recht frisch am Gletscherwasser.


Die nächsten drei Nächte verbringen wir in Höfn im Milk Factory B&B, das, wie der Name schon sagt, im Gebäude einer ehemaligen Milchfabrik liegt. Macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck, netter Empfang und schönes Zimmer:
Dennoch laden wir zunächst nur kurz unser Gepäck ab, denn wir haben ja Hunger und es erscheint auch sehr sinnvoll, früh zu erscheinen, wenn man noch einen Platz im Restaurant Pakkhús bekommen will. Reserviert haben wir nicht, aber es ist gerade mal 17 Uhr, also was soll schon schiefgehen. Wir bekommen tatsächlich noch einen Platz für zwei, bisher sind nur wenige Tische besetzt. 
Der Kulturguttest Kategorie "Bier" ergibt, das Brió Pilsner schmeckt irgendwie fruchtig und fällt bei mir daher glatt durch, das Boli Lager kann man dafür gut trinken. Der eigentliche Grund, warum wir hier sind, sind allerdings die fangfrischen, gegrillten Langostinos in Knoblauchbutter (hier wissen wir, das geht auch lecker und bekömmlich) die uns schon 2016 total begeistert haben.
Wir werden zum Glück nicht enttäuscht, es ist fast noch leckerer, als wir in Erinnerung hatten. Zwischenzeitlich ist es 17:45 und für Neuankömmlinge sind nur noch Tische mit 30 min Wartezeit zu bekommen. Da wir schlechte Menschen sind, hält uns das nicht davon ab, noch zwei leckere, hausgemachte Desserts zu bestellen.
Das hat sich gelohnt, und somit haben wir heute zeitig Feierabend.

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