Heute wollen wir uns mal am Furten versuchen und die F208 Richtung Landmannarlaugar fahren. Da die F208 von Süden kommend viele Furten hat, die zwar momentan wenig Wasser führen sollen, aber mit 40 cm Wattiefe unser Across jetzt nicht das optimalste Geländefahrzeug für diese Zwecke ist, setzen wir uns nur das Erreichen des in der Eldgjá befindlichen Ófærufoss als Ziel. Unmittelbar davor befindet sich auch die erste Furt, falls wir schon die nicht schaffen, können wir immerhin noch eine Wanderung durch die Eldgjá (eine ehemalige Vulkanspalte) zum Wasserfall machen. Grundsätzlich ist die F208 in weiten Teilen deutlich einfacher und angenehmer zu fahren, als gestern die F206 in Richtung Laki, die Herausforderung hier liegt in den Furten. Bis zum Rangerhaus am Hólaskjól Highland Center verläuft die Fahrt zwar ordentlich bergauf aber unproblematisch.
Am Highland Center benutzen wir für 250 Kronen die erstaunlich gut mit fließendem Wasser ausgestatten Toiletten (da habe ich schon für mehr Geld in weniger abgelegenen Gegenden schlechtere Toiletten besucht) und erkundigen wir uns nach dem Zustand der Furten. Angelblich alle "easy" und "very low", also was soll schon schiefgehen. Letztendlich entscheiden wir dann vor Ort an jeder Furt, ob sie easy und low genug für unser Auto sind. Bis zur Furt vorm Ófærufoss ist auch alles unproblematisch, die Furt ist allerdings schon ziemlich breit. Unsere Seite ist auch nicht sonderlich tief, man kann linksseitig auf eine kleine Kiesbank gehen und die andere Seite anschauen. Diese ist schon etwas tiefer. Während wir überlegen kommt ein Camperbus dazu, der ebenfalls nicht viel mehr Wattiefe hat als wir. Nachdem dieser gut durch kam und nicht übermäßig tief im Wasser versinkt, folgen wir auf seiner Linie. Das ging gut und so haben wir zumindest den Parkplatz am Ófærufoss erreich. Fotos haben wir vor lauter Aufregung vergessen, von der gesamten Fahrt gibt es trotz beeindruckender Landschaft wenig Fotos, wir haben die Fahrt jedenfalls genossen.
Der Ófærufoss liegt knapp 2.5 km vom Parkplatz entfernt und man läuft einen schönen Wanderweg durch die Eldgjá. Hier gab es auch reichlich Gelegenheit zum Fotografieren, allerdings erst auf dem Rückweg. Auf dem Hinweg mussten wir uns ein wenig sportlich betätigen, um eine deutsche Bustouristengruppe hinter uns zu lassen. So erhoffe ich mir noch ein paar Fotos ohne Menschen am Wasserfall.
Es gibt hier auch eine Aussichtsplattform (natürlich mit Treppen), die wir besteigen. Nach der Wanderung gestern ist das allerdings für uns quasi ein Kinderspiel und wir können unseren Vorsprung sogar noch ausbauen.
Hat ganz gut funktioniert. Nachdem die Reisegruppe die Treppe erreicht hat, kann ich auch noch ein Foto von der Aussichtsplattform in Richtung Tal machen.
Auf dem Weg nach unten kommt uns die Reisegruppe entgegen und so haben wir jetzt auf dem Rückweg freien Blick durchs Eldgja Tal.
Der vulkanische Ursprung ist an Hand des schwarzen Sandes und der Geländeformen nicht zu übersehen.
Entspannt und gemütlich wandern wir zurück und sind auf dem Weg auch bis auf einige Entgegenkommende alleine.
Von der restlichen Fahrt gibt es nur wenige Bilder aus dem Auto, zum Anhalten ist die Straße zu eng und das Fahren erfordert doch eine gewisse Konzentration. Außerdem fährt vor uns wieder ein Campervan mit vergleichbarer Wattiefe, der die Strecke gut zu kennen scheint, und so nutzen wir die Gelegenheit, uns von ihm durch einige Furten leiten zu lassen. Wenn jemand die Linie vorgibt, sind die Furten gut machbar. Leider hängt er uns irgendwann ab und so sind wir ausgerechnet an einer sehr großen Furt 15 km vor Landmannarlaugar doch auf uns alleine gestellt. Wir steigen aus und betrachten die Furt, es gibt drei Wege hindurch, der mittlere erscheint uns zu lang und zu tief, zumal hier gerade ein entgegenkommender Supertruck die Spur schön tief ausfährt. Hier ist klar, das traue ich weder mir noch dem Auto zu. Auch die zweite Möglichkeit durch die Mitte erscheint mir zu tief. Eventuell ist die seitliche Furt über eine kleine Sandbank machbar, aber da wir nicht erkennen können, wie es da hinter weitergeht und auch keine Lust haben, jetzt einmal quer durch den Fluss zu waten. entscheiden wir uns mangels Erfahrung und Wattiefe lieber umzukehren, zumal auch außer dem Supertruck niemand vorbeikommt, von dem wir uns eine Linie abschauen können. Safety first, bevor doch noch was schiefgeht. Auch so war es ein schöner Ausflug, auch wenn sich die Furten auf dem Rückweg merklich schwieriger gestalten, ohne Vorausfahrenden an Hand dessen man die Ideallinie einschätzen kann. Meine berufsbedingte Erfahrung bei der Einschätzung von Gewässerläufen bringt uns aber sicher durch alle Furten zurück, auch wenn die letzte Furt am Ófærufoss aus dieser Richtung nochmal durchaus herausfordernd ist, da hier gleich zu Beginn die tiefste Stelle durchfahren werden muss, die aus der anderen Richtung mit Ufer in Sicht langsam absinkt. Aus dieser Richtung ist die Einfahrt recht steil und eher weniger angenehm, aber auch das bekommen wir gemeistert. Dennoch sind wir froh, irgendwann umgekehrt zu sein. Nächstes Mal mieten wir dann doch den Defender mit Schnorchel 😁. Hier noch die wenigen Eindrücke von unterwegs die allerdings der beeindruckende Landschaft zumeist nicht gerecht werden können.
Danach gönnen wir uns etwas Entspannung im Schwimmbad von Kirkjubaejarklaustur und schwimmen ein paar Banen im angenehm warmen Wasser, danach garen wir uns noch schön im 40 Grad heißen Hot Pot.
Zum Abendessen gibt es Meeresfrüchtesuppe, Lammkeule für den gatten und Panini mit Huhn, Käse und Spinat für mich.
Danach sind wir pappesatt und daher gibt es zum Nachtisch nur ein Bier mit Aussicht in der Bar.
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