Endlich... naja, eher "hoffentlich" wieder ein Reisebericht!
... zummindest das Intro dazu. Alles weitere sehen wir dann morgen.
... und was würde als Titel in der aktuellen Zeit besser passen als eine Zeile aus dem Refrain von "The Hardest Karaoke Song in the World" (im Übrigen ein wirklich nettes, unterhaltsames Lied): "This is the A to Ö of Iceland, what could possibly go wrong"
Hierfür gibt es zwei Gründe; fangen wir zur Abwechslung mal hinten an: "What could possibly go wrong?" heißt so viel wie "Was kann schon schiefgehen?" und genau mit dieser Frage haben wir uns - insbesondere in Hinblick auf die derzeitige "Corona-Situation" und unsere Erfahrungen aus dem letzten Jahr, wo wir unsere Island-Reise innerhalb von 3 Wochen über eine Norwegen-Reise in eine Schweden-Tour umgewandelt haben - wohl in den letzten Wochen bis zum Exzess gestellt. Schließlich hatten wir ja noch die Gutscheine der aufgrund der plötzlich ausgerufenen Quarantäneregelung gecancelten Islandreise in Petto.
Nach der ersten "Wir sind geimpft"-Euphorie stellte man mit Ernüchterung fest: Die Gesamtsituation hat sich nicht geändert, die Politik ergeht sich vielerorts weiterhin in einer verwirrenden Mischung aus vollkommen sorglosen Öffnungen ohne das ach-so-gelobte "auf Sicht fahren" (was für einen Überblick, welche Bereiche bei Öffnungen kritisch sein könnten und die nähere Zukunftsplanung ja durchaus Sinn machen könnte) und unberechenbaren Panikreaktionen gepaart mit noch unberechenbareren Regelungen, insbesondere gegen uns böse Reisende. (Ich liebe Verallgemeinerungen.) Zum Glück ist das hier kein politischer Blog, und daher bin ich mit der obligatorischen Nörgelei zu diesem Thema an dieser Stelle jetzt auch weitgehend durch und langweile stattdessen noch mit ein paar Fakten und praktischen Überlegungen:
Als Geimpfte scheinen die in Deutschland geltenden Regelungen in Hinblick auf Reisen relativ entspannt zu sein, so ganz traut man dem Frieden natürlich nicht. Neben dem Heimatland hat man dann natürlich auch das Urlaubsland immer im Blick. Dieses beglückte uns in den letzten vier Wochen auf einmal mit drastisch steigenden Coronazahlen, also was tun? Fahren? Nicht fahren? Die Regelungen im Auge behalten, ob es überhaupt noch Sinn macht? Kommt man überhaupt noch ins Land? Nach einer ersten Verschärfung der Einreiseregelungen (Alle, auch Geimpfte boarden den Flug nur mit negativem COVID-Test) ist immerhin dieses Mal die nächste Verschärfung der Einreiseregelungen erst für 2 Tage nach unserer Ankunft angekündigt und soll nur für in Island lebende oder Besucher mit vielen Sozialkontakten gelten. Ist für uns irrelevant, wäre aber auch "nur" ein weiterer PCR-Test. Die aktuellen Regelungen im Inland sind weiterhin weniger streng als in Deutschland, die Impfungen scheinen schwere Verläufe in unserer Altersgruppe weitgehend zu verhindern und unser Reiseverhalten sollte uns bis auf abendliche Restaurantbesuche (die man je nach Situation eben macht oder nicht, das hausinterne Risk-Assessment reist ebenfalls wieder mit und hat uns ja letztes Jahr auch gut durch Schweden gebracht) eher nicht in infektiöse Situationen bringen. Fun fact: Inzwischen kann ich - ähnlich der Kaffeesatzleserei - den Stand der aktuellen Coronasituation schon vor Lesen des Artikels an Hand des Gesichtsausdruckes des isländischen Chefepidemiologen vorhersagen.
Fakt ist auch, wir müssen nach einem Jahr dringend mal wieder raus, nach einem Jahr pendeln zwischen Homeoffice und (sofern erlaubt) Bogenplatz (Outdoor-Sport hat zumindest Vorteile) müssen wir doch mal was anderes sehen. Irgendwann ist man auch einfach mal urlaubsreif und möchte nicht jeden morgen vom Bett an den Schreibtisch fallen müssen. Frau braucht außerdem was mehr Topografie, damit sie nicht in Flachlanddepressionen verfällt. Außerdem bricht in Island seit Anfang des Jahres sehr publikumswirksam ein kleiner Vulkan aus, der von gut zugänglichen Aussichtspunkten umgeben ist. Inzwischen wird die Eruption noch dazu durch mehrere Webcams gut dokumentiert. So etwas kann ich mir als Geographin natürlich nicht entgehen lassen. Neben der im letzten Jahr bereits weitgehend geplanten Rundreise sind das aus unserer Sicht ausreichend Gründe, diesen Sommer nach Island zu reisen und so kommen wir an dieser Stelle zum ersten Teil meiner Einleitung, der zwischenzeitlich über meinem Lamento zu Teil zwei des Titels vermutlich fast in Vergessenheit geraten ist:
The A to Ö of Iceland lässt sich aus meiner Sicht gut und gerne mit "Island von A bis Z" gleichsetzen und genau das ist das Ziel dieser inzwischen dritten Reise. 2016 sind wir einmal ganz um die Insel herumgefahren und frau hat danach beschlossen, dass man an einigen Orten noch Nachhobedarf hat ("Ich bin noch nicht fertig mit dieser Insel!"). Meine weitere Planung war, dass ich Island unbedingt mal im Winter sehen wollte - das haben wir 2017 als Zwischenstop bei einer Reise nach Toronto und den Niagarafällen erledigt und hatten nicht nur Winter, sondern Rekordschnee in einer Nacht in Reykjavik. Wäre das schonmal erledigt. 2020 dann der ungeplante Trip nach Island, bei dem wir das Glück hatten, noch einmal ein paar Highlights im Süden ohne viele Menschen zu sehen. Außerdem war unser Aufenthalt in den Ostfjorden 2016 zum einen verregnet, zum anderen fand ich, dass man dort mal wandern sollte. So haben wir dieses Jahr eine dreiwöchige Tour geplant (irgendeinen Vorteil muss es ja haben, dass wir dieses Jahr noch nicht wirklich Urlaub hatten), die uns unter anderem NICHT zum Wandern in die Ostfjorde führen wird. Irgendwie ging die Planung dann doch dort vorbei und es taten sich diverse andere interessante (Wander-Ziele) auf. Aber der nördlichste Norden Islands, den wir 2016 aus Zeitgründen abschneiden mussten, wird diesmal mitgenommen. Bei drei Wochen Zeit wollten wir uns eine Rundreise mit zu vielen Standortwechseln sparen und bleiben immer zwischen zwei und vier Nächten an den jeweiligen Orten. Der Bericht erfolgt dann - wenn wirklich alles gut geht - zeitnah und reichlicher bebildert als das Intro (damit es überhaupt ein Bild gibt, hier die Routenplanung):
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