Samstag, 28. August 2021

The A to Ö of Icleland ... what could possibly go wrong - auf dem Weg ganz nach Norden

Heute verlassen wir (nach einer kurzen Fahrt auf der Ringstraße) endgültig die von uns und anderen ausgetretenen Pfade und fahren ganz in den Norden Islands, nach Raufarhöfn, einen Ort mit etwa 150 Einwohnern, 17 km südlich des Polarkreises gelegen. Aber vor die Einsamkeit des Nordens hat der Herrgott die Highlights an der Ringstraße gesetzt. Wir folgen also der Ringstraße ab Egilstádir bis zum Wasserfalle Rjukandi, der schwer zu übersehen und dessen Aussichtsplatform in etwa 10 min zu erwandern ist. Schön und effizient, so soll es an der Ringstraße sein.
 
Der Blick zurück ist auch nicht zu verachten.

Der nächste Halt liegt nicht direkt an der Ringstraße, sondern ist über die 923 und dann links auf einer nicht numerierten Straße zu erreichen: der Stuðlagil-Canyon. Hier merkt man deutlich, dass bei vielen Verkehrsteilnehmern eher keine Erfahrung beim Fahren auf Schotterstraßen vorliegt. Man muss dazu erwähnen, dass auf isländischen Schotterstraßen in der Regel Tempo 80 vorgegeben ist und man dies bei gutem Zustand auch locker fahren kann (und es in der Regel auch gefahren wird). Die Straße zum Stuðlagil ist eine Schotterstraße in hervorragendem Zustand, da haben wir schon deutlich schlechtere und vor allem engere gesehen, hier passen zwei Autos locker aneinander vorbei. Dennoch geht es für unsere Ansprüche eher schleppend voran, offenbar sind wir inzwischen ganz gut in Island integriert. Wir verkneifen uns, dem ersten Schild zum Canyon zu folgen, hier könnte man parken und ca 5 km am Canyon (der hier weder spektakulär noch gut von oben sichtbar ist) entlang laufen oder die wirklich enge Straße zum hinteren Parkplatz auf der gegenüberliegenden Seite fahren. Wir machen es uns jedoch aufgrund der noch anstehenden Fahrstrecke einfach und folgen weiterhin der Straße auf der von uns aus gesehen rechten (in Fließrichtung linken) Seite bis zum Aussichtspunkt. Oft sieht man Fotos von flachem, türkisblauem Wasser im Basaltcanyon. Dass uns das heute nicht erwarten wird, haben wir schon auf der Herfahrt entlang des Flusses gesehen. Auch hier oben weist ein Schild darauf hin, dass der Stausee, dank dessen der Canyon überhaupt so gut sichtbar ist, voll ist und daher Wasser abgelassen werden muss. Führt zu wilder grauer Brühe statt einem türkisfarbenen Rinnsal. Ist auch ganz eindrucksvoll, insbesondere die Basaltsäulen, aber eine längere Wanderung wäre es uns nicht wert gewesen.






Wir folgen der 1 weiter bis zum Abzweig der 85 nach Norden, der wir ein gutes Stück bis zu unserem letzten Stop für heute folgen. Zum Nachmittag steht noch eine kleine Wanderung auf der Halbinsel Fuglarbjarganes im Vopnafjörður an. Hier stehen - wieder einmal - Basaltfelsen im Meer vor der Küste und man kann Vögel beobachten. Der Weg über Schafstritte und unwegsame Wiesen ist erstaunlich anstrengend und unkom-fortabel, dennoch ist die Küstenlandschaft durchaus schön und Vögel gibt es auch zu sehen.

Eiderenten... wie fast überall hier


Das müsste jetzt wegen des runden Schwanzes wirklich eine Raubmöwe (Skua) sein, nachdem der letzte braune derartige Vogel wohl nur eine Schmarotzerraubmöwe war.


Große Brachvögel (w)


Wildromantisch




Dann kommen auch die angekündigten Basaltsäulen in Sicht,





die, zu meiner großen Freude, von Kormoranen bewohnt werden.


Wir setzen uns ins Gras und beobachten die Vögel eine Weile.









Im Landeanflug wirken sie irgendwie weniger elegant...




Zwischenzeitlich kommen noch ein paar Gänse vorbeigeflogen.


Ein paar Möwen wohnen auch noch auf den Felsen.


Bei einer Wanderung durch Wiesen dürfen Schafe natürlich auch nicht fehlen.



Nach der Wanderung hängt unser Magen ziemlich durch, allerdings müssen wir noch etwa anderthalb Stunden fahren, um zum Hotel zu kommen. Wir halten uns mit Salzstangen und Keksen über Wasser und spulen die restliche Strecke über menschenleere Straßen Richtung Norden zügig ab.

Im Hotel Nordurljos angekommen, werden wir freundlichst empfangen, man entschuldigt sich mehrfach, dass das Hotel keinen Aufzug hat und etwas in die Jahre gekommen ist. Wir reisen (auch wenn es nicht so aussieht) nur mit so viel Gepäck, wie wir auch tragen können, und so schaffen wir es auch über die enge Treppe in unser Zimmer, das nicht das neueste aber ausreichend groß und sauber ist.

Das Abendessen überrascht in einer so abgelegenen Region absolut positiv, es wird auf regionale Produkte, Fisch und Lamm, gesetzt und das kann der sympathische, junge Koch hervorragend. Die Fischsuppe ist eine der besten dieses Urlaubs, ordentlich heiß und der Fisch frisch in der Suppe ausgesetzt statt totgekocht.

Dazu ein uns noch nicht bekanntes isländisches Bier zum "Kulturguttest": Kaldi, hell und dunkel, ein schönes, herbes Lager und ein sehr malziges, dunkles, dass mich leider an traumatische Erlebnisse mit Guinnes in meiner Jugend erinnert.

Als Hauptgericht heute endlich mal Fish&Chips, tatsächlich die ersten dieses Urlaubs. Und dann auch noch wirklich gut.

Dazu noch die wunderschöne Aussicht über den kleinen Hafen und wir freuen uns auf die nächsten beiden Tage hier.

Der Nachtisch (warmes Schokoladenküchlein und Skyrkuchen) rundet das Ganze ab.

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