Donnerstag, 24. Februar 2022

Some like it cold - Slippery when wet!

Weil der "eigentlich wollen wir"- Tag gestern doch noch so nett wurde, setzen wir das heute einfach mal fort. Nach einem bunt gemischten Frühstück vom Buffet, das heute dank vollerem Hotel deutlich größer ist als die letzten Tage (Wobei es auch in den letzten Tagen alles auf Bestellung gab, was das Buffet mangels Besucherzahl nicht vorrätig hatte. Wir finden, eine gute Lösung!),
wollen wir eigentlich gegen 11 Uhr Richtung Wintersportgebiet Norefjell aufbrechen. Allerdings ist der Schneefall gestern Abend noch in Regen übergegangen und dank fünf Grad und Sonnenschein setzt sich das Tauwetter heute fort. Der Parkplatz sieht auf den ersten Blick nass aus, auf den ersten Schritt ist er größtenteils spiegelglatt mit einem sehr gleitfähigen Wasserfilm auf Eis. Wir queren vorsichtig bis kurz vor mein Auto, ab hier ist es so spiegelglatt, dass ich mich am Auto entlang bis zur Tür zum Einsteigen hangele, um dann vorsichtig vor zu fahren, um den Gatten einsteigen zu lassen. Fahren geht erstaunlich gut, allerdings fragen wir uns beim Anblick der zentimeterdick vereisten Einfahrt, was das bringen soll. Wir entscheiden uns zunächst nur für umparken auf einen sicheren Platz direkt am Eingang, wo das Eis schon weitgehend weggeschmolzen ist, und beratschlagen, was zu tun ist. Da die an und für sich zwar wunderbar scheinende Sonne noch zu der Glätte ekelhaft auf dem nassen Untergrund spiegelt, und man so auch keine ernsthafte Chance hat, Eis und Nässe zu unterscheiden, entscheiden wir uns, dem Ganzen erst einmal noch zwei Stündchen Zeit zum Abtauen und- trocknen zu geben und verkrümeln uns so lange faulerweise aufs Zimmer. Gegen 13 Uhr sieht das ganze besser aus, Parkplatz und Zufahrt sind zwar noch sehr matschig, aber weitgehend abgetaut, also entschließen wir uns doch noch, das schöne Wetter zu nutzen und die Fahrt nach Norefjell anzutreten. Die Hauptstraßen sind auch heute erstaunlich gut geräumt und so schaffen wir es problemlos in knapp 45 Minuten zur winterlichen Bergstraße nach Norefjell (Fotos vom Gatten).

Auto und Fahrerin meistern die Bergstraße trotz waghalsiger Überholmaneuver des Gegenverkehrs und um die Kurve driftender Tesla wie schon so oft problemlos und so finden wir uns kurz darauf im Wintersport-Hochbetrieb auf 750 m NN wieder.
Außer Pisten und Ferienanlagen gibt es hier erwartungsgemäß nicht viel, aber immerhin ist hier so richtig schöner Winter mit viel Schnee und noch dazu schöner Aussicht.





Nach einer Runde durch den Ort kommt pünktlich zu unserer Abfahrt noch einmal richtig schöner, blauer Himmel mit einigen interessanten, grauen Wolken garniert über den Ferienhäusern zum Vorschein.
Auch der Weg zurück nach unten gestaltet sich trotz der winterlichen Verhältnisse unproblematisch. Immerhin bin ich hier auch nicht der einzige Dumme ohne Spikes auf den Reifen. Da man in Oslo für das Fahren mit Spikes Gebüren zahlen muss und das Skigebiet verkehrsgünstig nur etwa anderthalb Stunden von Oslo entfernt liegt, sind hier gut 50 % der Autos ohne Spikes unterwegs. Manche gut, manche weniger gut.
Auf dem Rückweg bieten sich noch ein paar schöne Fotogelegenheiten im Nachmittagslicht, wie zum Beispiel der Blick nach Norefjell,
oder einfach die Straße die Richtung Bergen ins Gebirge führt entlang.
Auch der Blick über den zugefrorenen Krøderen ist auf dem Rückweg noch ein paar Fotos wert.

Zurück in Vikersund ist offenbar der Frühling eingekehrt, der Parkplatz ist - zumindest dort, wo den ganzen Tag die Sonne hin schien - abgetaut (von den spiegelglatten Eispanzern im Schatten wollen wir an dieser Stelle mal nicht reden) und im Rhododendron sonnen sich lautstark die norwegischen Spatzen. Diese Gelegenheit zum Fotografieren von "Wildlife" (das Elchbarometer flackert nur müde vor sich hin) kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Wer kein Interesse an Fotos von Sperlingen hat, kann jetzt getrost nach unten zum Abendessen weiterscrollen, es ist ordentlich was los im Gebüsch.
Man stört sich auch nicht daran, dass ich nur etwa drei Meter weg stehe, im Gegenteil ich werde neugierig beäugt, während man sich unbeeindruckt weiter sonnt und tut, was Spatzen in der Nachmittagssonne sonst so tun. Für mich sind jedenfalls ein paar schöne Vogelportraits möglich.




Er richtet sein Gefieder und plustert gar kugelig im Sonnenlicht:


"Schaut mal, Mädels, wie schön ich bin", piepst er danach bestimmt. Und Recht hat er.
Irgendwann wird es frisch und schattig am Rhododendron, die Spatzen ziehen weiter, und auch ich mache mich auf den Weg zum Abendessen. Heute gibt es Hirsch für den Gatten und einen Sandwich aus hausgemachtem Focaccia-Brot mit Hähnchen und Bacon für mich.
Lecker, aber da passt noch ein Nachtisch drauf. Die Creme brulée war gestern gut und ist es auch heute wieder. Ein Foto gibt es der Form halber, weil sie heute mit weißer statt Bitterschokolade dekoriert war.
Danach nutze ich noch die Hotelterasse und den klaren, trockenen Abend für ein bisschen Nachtfotografie. Auch wenn es nicht wahnsinnig spektakulär hier ist, ist der spiegelnde See doch ein schönes Motiv.

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