Montag, 8. September 2025

Moderate Hikes make the best Memories - Nordkollen auf Sommarøy

Das Qualitiy Hotel überzeugt auch in Tromsø wieder mit einem sehr guten Frühstücksbuffet, das keine Wünsche offen lässt. Wir nutzen dieses auch wieder ausgiebig, noch nicht ahnend, wie nötig das auch heute wieder sein wird. Es gibt sogar mundgerecht aufgeschnittene Avocado, wir nehmen mal eine halbe mit, man weiß ja nie, wozu man die Energie noch braucht.
Mit Hilfe von Lachs, Rührei und Avocado entsteht heute ein "Urlaubsbrot Deluxe".
Waffeln gibt es auch, wir teilen eine, da wir ja nicht zur Völlerei neigen.
Der Gatte ist heute unangefochtener Sieger beim Müsli-Contest, ich verzichte heute zugusten eines vorbereiteten Joghurts mit Granola im handlichen Gebinde und halte mich eher an die Teilchen- und Knäckebrot-Sektion, da ich seit Tagen Appetit auf Knäcke mit Nougatcreme habe. Irgendwann muss man dem Bedürfnis dann auch mal nachgeben.
Traudel fügt sich hier sehr harmonisch ins Hotelzimmer-Sofa ein, sie wartet hier auch heute wieder auf uns, da ihr Sitzplatz im Rucksack bei Wanderungen einfach zu unsicher ist und sie auch gerne ein bisschen gemütlich auf dem bequemen Sofa entspannt.
Nach unserer Wanderung gestern entscheiden wir uns heute statt für eine Stadtbesichtigung, die vermutlich wieder mit viel Lauferei verbunden wäre, für eine Umrundung der Insel Kvaløya mit dem Auto sowie einem Abstecher auf die Nachbarinsel Sommarøy. Auch hier gibt es mal wieder nicht allzu viele Fotostopps, aber die Landschaft überzeugt auf ganzer Linie. Direkt hinter der Brücke nach Kvaløya parken übrigens auf einmal mehrere Fahrzeuge rechts und links eine Bushaltestelle zu. Das kann doch nur Wildtiersichtung bedeuten. Da wir nicht weiter zur Verkehrsbehinderung beitragen wollen, vermelden wir Rentier Nr. 14 ohne jegliches Fotodokument.



Vorbei an einer bunten Mischung aus Gebirgslandschaften und wundervollen Sandstränden mit türkisblauem Meer erreichen wir schließlich die Insel Sommarøy.
Wir bewundern kurz die Einfahrt zum Aufzug, der im Inneren des Berges zur NATO Station auf dem Nordkollen führt. Fotos mache ich mal lieber keine. Spontan entscheiden wir uns, weil es hier so schön ist, doch ein bisschen zu laufen. Ich hatte hier eine Rundwanderung über den Nordkollen gefunden, die als "moderat" eingeordnet ist, nur 3 km lang ist und auch nur 200 Höhenmeter umfasst. Das trauen wir uns heute locker zu, und die schöne Aussicht können wir uns ja nicht entgehen lassen.
Sieht von unten gut machbar aus. Links führt die Straße übrigens weiter zur Tunneleinfahrt zum Aufzug.
Wir biegen rechts von der Straße auf einen Pfad ab und wundern uns noch über den "Zaun" mitten auf dem Weg. Hat sicherlich was mit dem NATO-Gelände zu tun, denken wir uns und wandern - erfreut über das schöne Wetter und die Aussicht - leicht bergauf.
Der Weg ist sehr gut durch die grüne Kordel markiert. Ist sicherlich wichtig, wegen der NATO-Basis hier oben, denken wir uns...
... bis wir an den steilen, felsigen Abschnitten ankommen, an denen man sich besser am Seil festhalten und teilweise auch wirklich hochziehen muss.
Wir wollten ja heute nur was Leichtes machen.
Challenge accepted.
Trainieren wir heute also mal den Oberkörper beim Wandern ein bisschen mit. Entlastet ja auch die Beine. Vermutlich ist die Wanderung deshalb auch "moderat", weil man sich so schön dabei festhalten kann.
Die Aussicht entschädigt mal wieder für alles.



Mittig im Bild kann man erkennen, dass es nicht nur ein Klischee ist, dass die Einheimischen hier solche Wege auch noch mit Kindertrage auf dem Rücken wandern. Hut ab!


In der der Aussicht abgewandten Richtung stehen noch ein paar NATO-Barracken und ein großes Radar, die natürlich nicht fotografiert werden dürfen. In sicherem Abstand führt uns der Weg daran vorbei. Der Abstieg erfolgt auf einem anderen Weg, der laut Karte etwas weniger steil sein soll. Wir rechnen mit allem inklusive eines Sprungs von den Klippen ins Meer. Aber erstmal genießen wir die Farben und Ausblicke und lassen uns den erstaunlich heftigen Wind hier oben um die Nase wehen. Apropos, da vorne an der Kante das rote ist ein Zelt. Man kann es mit dem Wind um die Nase wehen Lassen auch übertreiben.

Langsam geht es wieder abwärts, die Aussicht bleibt schön und motivierend, wir bewegen uns auf die Strände zu.

Wie hübsch sind denn bitte diese kleinen Inselchen?
Das Meer ist so klar, dass man von hier oben die Felsen und teilweise bis auf den Grund sehen kann.

Nach entspanntem bergab Wandern ereichen wir den laut Karte steilsten Teil des Abstieges. Erfreulicherweise (?) erkennen wir auch hier ein Seil.
Der Gatte erlaubt ein Foto von sich im Bericht zu Dokumentationszwecken. Beim Aufstieg haben wir nicht einmal über Fotos nachgedacht.

Belohnt wird man mit neuen schönen Aussichten.
Da oben kommen wir her.
Weißer Sandstrand mit den hübschen, kleinen Inselchen von der anderen Seite.


Der Reiseelch lässt sich - tiefenentspannt wie immer, er ist ja in den Seilen hängen gewohnt - den zeitweise recht starken Wind um die Nase wehen und genießt ebenfalls die Aussicht.




Sind wir gerade noch quasi um unser Leben geklettert, stehen wir im nächsten Moment schon an einem der weißen Sandstrände.
Der Gatte vergleicht es mit Fototapete, ich stehe Modell für das entsprechende Fototapetenfoto.
Große Teile des Strandes bestehen aus kleinen Muscheln und Schnecken, die nicht unfotografiert bleiben.


Danach geht es ein Stück über sanfte, hügelige Wiesen oberhalb einer kleinen Klippe, natürlich mit Blick auf einen Strand.
Von weitem sieht der Aufstieg rechts und mittig im Bild ja auch wirklich ganz morderat aus.
Wir erreichen den letzten Strand und gleichzeitig die letzte Klippe mit Seil.
Hier zählt dann auch eher der Spaßfaktor für's Foto, allzu notwendig ist das Seil hier auch nicht mehr.

Nach gut 500 idyllischen Metern entlang der Straße erreichen wir dann auch wieder den Parkplatz.

Insgesamt waren wir mit reichlich Fotostopps zwei Stunden und 15 Minuten unterwegs, reine Gehzeit war eine Stunde 36 Minuten.
Das Cookie vor der Heimfahrt schafft es mal wieder nicht aufs Foto. Man möge es uns nachsehen nach der ganzen Kletterei. 
Abends belohnen wir uns mit einem kalten Issbjørn,
Zwiebelringen, unter denen sich unangekündig noch Nachos verstecken - egal wir können jegliche Energiezufuhr gebrauchen.
Für mich ist mal wieder Zeit für einen Cheeseburger mit extra Bacon. Die Portion Süßkartoffel-Fritten ist ungefähr genau so riesig, wie sie auf dem Foto aussieht.
Der Gatte hat Pulled Pork Taccos, die sich beim Versuch, sie unfallfrei zu essen, als mindestens so große Herausforderung wie die Wanderung entpuppen.
Wir begeben uns noch auf ein Bier ins Pub um die Ecke und kommen an diesem schönen Segelschiff vorbei. Hier klettert auch noch jemand im Mast herum.
Im Pub gibt es noch ein Polar IPA, riecht fruchtig, schmeckt gut nach Bier trotz Fruchtnote, und ein Spitzbergen Stout aus Stavanger mit intensiver Kaffee- und Schokoladennote. Danach ist Feierabend.

Rentier-Counter: 14
Elch-Counter: 0
Einhorn-Counter: 1

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