Auf das Frühstück im Lappland Hotel haben wir uns nach unseren guten Erfahrungen in Helsinki und Tampere besonders gefreut. Wir starten mit einer Waffel.
Danach folgt das lange erwartete Highlight: Rentierblutwurst mit Kartoffeln und Gemüse. Wenn man spät frühstückt, darf's auch etwas deftiger sein.
Finnisches Porridge ist natürlich hier auch ein Muss. Es wird hier leicht salzig und mit Haferkleieflocken zubereitet und hat einfach eine viel bessere Konsistenz als normales Porridge. Eher in Richtung bissfestem Milchreis, wir mögen das sehr, und ich werde im kommenden Winter meine Selbstversuche für perfektes finnisches Porridge zu Hause fortsetzen.Zum Nachtisch gibt es noch Blaubeer- und Johannisbeer-Crumble. Den Nachschlag verschweige ich, auch dass ich noch sämtliche auf dem Tablett vom Kuchen abgefallenen Streusel beim Nachschlag eingesammelt habe, weil sie so lecker waren. Die Johannisbeer-Mousse mit Granola war übrigens auch ganz lecker.
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere Leser (Leserinnen eingeschlossen) daran, dass ich in meiner ursprünglichen Planung zwei Orte in der Route hatte, die ich allein wegen ihres Namens unbedingt besuchen wollte: Jokkmokk und Äkäslompolo. Letzteres fiel dann ja dem schöneren Lappland-Hotel in Yläsjärvi zum Opfer, ist aber lediglich 15 Minuten von dort entfernt. Passenderweise befindet sich in Äkäslompolo der Supermarkt, in dem mein Arctic Pine-Duschgel zu kaufen sein soll. Wenn das mal nicht Schicksal ist, so komme ich dann doch noch nach Äkäslompolo. Weil sich so alles zusammenfügt, erwarte ich hier auch noch eine Elchsichtung auf dem Supermarktparkplatz. Das hat nicht hundertprozentig geklappt, es war nur ein gigantisches Rentier.
Ein Beweisfoto meiner Anwesenheit in Äkäslompolo mus auch noch sein.Das Ärgerliche an der ganzen Aktion ist, dass das Duschgel auch hier ausverkauft ist, genau wie in den anderen vier Supermärkten auf der weiteren Strecke. Dass die Firma im Mai ihren Online-Shop eingestellt hat, hinterlässt ein ganz mieses Gefühl bei mir. Vermutlich hat hier wieder mein Fluch bei Kosmetikprodukten zugeschlagen: Alles was ich gut finde und gut vertrage, wird früher oder später eingestellt. Also lasst Euch bloß keine Pflegeprodukte von mir empfehlen!
Als kleines undokumentiertes Highlight passieren wir noch ein Ortsschild mit dem Ortsnamen "Äkäsjokisuu". Sie haben einfach tolle Ortsnamen hier im Norden.
Das Wetter ist inzwischen - passend zum Urlaubsende - nicht mehr ganz so einladend, aber ein kleiner Spaziergang am Teurajärvi ist noch machbar. Passend zum restlichen Tagesverlauf ist der Weg in schlechtem Zustand, und irgendwann verschwinden die zuvor noch begehbaren, morschen Holzbalken im Sumpf. Ansonsten ist es schön und herbstlich hier.
Und dann verschwindet der Weg im Sumpf. Drehen wir eben um.
Im weiteren Fahrtverlauf wird das Wetter einfach nur unwirtlich, es wechselt zwischen Regnen und Schütten mit starkem Wind. Macht nichts, wir hatten bis Luleå sowieso nichts mehr vor. Der Polarkreis auf der finnischen Seite zeigt sich auch weniger spektakulär als auf dem Hinweg in Jokkmok.
Mit Sturm und Regen erreichen wir Luleå, und es ist fast schon ein bisschen wie nach Hause kommen, im gleichen Hotel waren wir im Winter 2023 für eine Woche. Das Zimmer ist fast das selbe, nur dieses mal ohne Teppich.Aufgrund des Wetters verkrümmeln wir uns einfach in den kleinen, aber feinen Wellnessbereich mit einer Sauna und zwei Whirlpools.
Zum Abendesen erwartet uns noch ein besonderes Highlight, wir gehen ins Restaurant CG, wo wir 2023 schon absolut hervorragendes Rindersteak gegessen haben. Warnung: Der Abend wird etwas fleischlastig.
Auf dem Weg zum Restaurant versuchen wir allerdings einfach, nicht weg zu fliegen und nich allzu nass zu werden. Können wir zumindest gleich mal die neuen Jacken vom Nordkapp testen. Lebend im Restaurant angekommen, gibt es zur Vorspeise Rindertartar und Knoblauchbrot.
Hauptgericht ist das Porterhouse Steak vom Dry Aged Rind aus Norbotten, medium rare gebraten, mit ein paar Pilzen und Chili-Parmesan-Fritten nach Art des Hause (auf die habe ich mich schon seit einigen Tagen gefreut) sowie Kräuterbutter, die man bei dem leckeren Fleisch eigentlich gar nicht braucht.Der Nachtisch ist Hochprozentiges aus Norbotten. Kulturgut zum Rind war heute ausnahmsweise kalifornischer Rotwein nach Empfehlung des absolut professionellen und netten Kellners.Nach dem Essen ist es immerhin trocken, und wir machen noch einen kleinen Verdauungspaziergang ans Wasser, das in flüssigem Zustand nicht halb so unterhaltsam (und vor allem nicht begehbar) wie im Winter ist. Generell wirkt Luleå auf uns im Winter irgendwie interessanter, unser Kellner bestätigt diesen Eindruck.
Mit ein paar Bildern vom nächtlichen Luleå verabschieden wir uns für heute und haben jetzt leider nur noch die Heimreie und ein Fazit in diesem Bericht vor uns.
Elch-Counter: 0
Einhorn-Counter: 1
Rentier-Counter: ALLE norwegischen, 13 schwedische, 34 finnische, ein überdimensioniertes
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