Zum Glück waren die Nordlichter gestern zeitig und uns war doch noch eine ganz ordentliche Mütze an Schlaf vergönnt. Unsere Gastgeberin hat für uns zwei liebevoll ein kleines Frühstücksbuffet hergerichtet, von dem ich allerdings nur meine Spiegeleier auf Urlaubsbrot fotografiert habe. Danach haben wir uns ein wenig mit ihr verquatscht und daher nicht mehr fotografiert.
Nachdem wir unter anderem erzählt haben, dass wir gerne wandern, verschwindet sie kurz darauf nochmal in der Küche und kommt mit zwei belegten Broten als Proviant für unsere heutige Wanderung wieder. Sehr nett! Die Reisa Lodge ist definitv ein Höhepunkt unserer Unterkünfte, sowohl, was das wirklich schöne Zimmer und die Gemeinschaftsräumlichkeiten (und die Dachterasse mit Hottub und Nordlichtern) betrifft, als auch aufgrund des ausgesprochen netten Gastgeber-Ehepaares. Bei bestem Wetter setzen wir unsere Reise mit ein paar Fotostopps Richtung Jøkelfjord fort.
Zwischenzeitlich geht es über karge und gefühlt sehr hohe (200 m) Gebirgspässe.
Dicht gefolgt von Aussichten über Fjorde und Inseln.
Herbstliche Birkenwälder säumen unseren Weg.
Eine interessante Bergkette kommt in Sicht, ich suche nach einer Haltemöglichkeit für ein Foto. Beim ersten Versuch an einem kleinen Friedhof sind zwar Bäume im Weg, aber der Friedhof selbst mit seinem kleinen Glockenturm bietet ein schönes Motiv.
Überall blüht es noch wunderschön am Weges- und Straßenrand (zugegebenermaßen musste ich in den letzten Tagen auch ziemlich viele Allergiemedikamente verwenden).
Beim zweiten Versuch an einem kaum noch besuchten Campingplatz (inzwischen sind wir ganz offensichtlich in der Nebensaison) gelingt mir ein Foto von der Bergkette.
Nach knapp zwei Stunden Fahrt erreichen wir den Jøkelfjord, von dem man einen schönen Blick auf den Øksfjordjøkelen hat. Diesen kann man durch eine insgesamt 6 km lange Hin- und Rückwanderung noch etwas mehr genießen.
Schon der Blick vom Parkplatz ist vielversprechend.
Der Wanderweg ist als einfach beschrieben und hat auch nur 80 Höhenmeter. Er ist jetzt nicht übermäßig anspruchsvoll, schon gar nicht im Vergleich zu den Erlebnissen der letzten zwei Wochen, aber man sollte schon schauen, wo man hintritt, er ist schon teilweise ein wenig holprig.
Man hat sich hier wieder besonders viel Mühe bei der Herbst-Deko gegeben.
Auch ansonsten ist der Weg abwechslungsreich und mit viel schöner Aussicht. Achja: Die Sonne brennt, aber der Weg ist größtenteils schattig.
Nur gelegentlich Schotter. Man wird ja genügsam.
Schöne Aussichten auf den Gletscher gibt es immer wieder, jetzt muss nur noch die dumme Wolke, die Schatten genau auf den Gletscher wirft, verschwinden.
Man kann auch hier nicht behaupten, dass der Weg nicht abwechslungsreich oder zu anspruchslos wäre.
Gletscher, immernoch mit Schatten.Noch ein bisschen Schotterstrand.
Ein paar Gewässer müssen auf die eine oder andere Art und Weise auch noch gequert werden.
Eigentlich wollte ich das schöne Gewässer oberhalb der Brücke fotografieren, aber die Blume kommt mir dazwischen.
Jetzt aber.
... und danach sind wir auch schon am Ende unserer Wanderung angekommen, wo die Sicht auf den Gletscher jetzt auch unbeschattet ist.
Die Gegenrichtung ist auch nicht zu verachten, und ja, es ist genauso windig, wie die Birke es vermuten lässt. Zum Glück ist es mit 20 Grad und brennender Sonne nicht kalt.
Wir würdigen jetzt erstmal unser Brot vor angemessener Aussicht.
Danach nutze ich mal mein mangels Tiersichtungen bisher viel zu selten genutztes Teleobjektiv, damit wir uns diesen wunderschönen Gletscher mit seinen Wasserfällen auch mal etwas näher anschauen können.
Wenn man schonmal das Tele auf der Kamera hat, kann man auch noch die Eiderenten beim Schnecken-Fischen beobachten.
Der Gatte hat einen schönen Schmetterling entdeckt, und ich versuche, ihn auch gebührend fotografisch zu würdigen. Wir kämpfen beide mit dem Wind.
Wer die Art kennt, bitte melden.
Gleiches gilt für die (vermutlichen) Seeschwalben. Fotografisch grenzwertig schnell unterwegs.
Der Reiseelch möchte noch ein Elchie. Das ist hingegen einfach.Zurück geht es über den selben Weg, auch wenn uns der "Urwald" auf dem Hinweg gar nicht aufgefallen war.
Inzwischen ist es bewölkt, aber das Nachmittagslicht dadurch umso schöner.
Das Licht erfreut uns auch an dem Aussichtspunkt auf der Rückfahrt, den wir auf dem Hinweg ausgelassen haben.
Nach einem Stündchen Fahrt erreichen wir Alta und beziehen unser Zimmer im Thon Hotel. Zimmer und Aussicht sind gut.
Wir machen uns kurz frisch und bummeln vorbei an der Nordlichtkathedrale zum Abendessen bei Raus, einem nordischen Tapas Restaurant.
Der Himmel ist heute Abend wirklich spektakulär.
Nordische Tapas und nordisches Kulturgut.
Nachschlag: Rentier-Gyros und unser Favorit vom ersten Gang: Lachs-Bao Bun. Das meiste war sehr lecker, nur die Krebsfleischkroketten und die Zwiebelringe waren ziemlich fad.
Nachtisch: Creme Brullée und Meringe auf einem (in der Karte nicht näher definierten aber extrem leckeren "Bett"). Ich würde sagen, es war ein Kingsize-Bett.
Auf dem Rückweg gibt es noch ein bisschen Alta bei Nacht. Die Innenstadt wirkt sehr modern und sowohl im Sommer als auch im dunklen Winter durch ein gutes Lichtkonzept lebenswert.
Für Nordlichter ist es heute zu bewölkt (und das ausgerechnet in der selbsternannten Nordlichter-Hauptstadt), also darf ich jetzt mal direkt schlafen gehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank fürs Lesen und Deinen Kommentar!