Sonntag, 5. März 2023

Jag älskar Sverige - "Die Musik ist aus und ist immer noch da."

... zugegebenermaßen habe ich mich mit der obigen Liedzeile mal kurz bei den Fantastischen Vier statt der Ärzte bedient. Das liegt daran, dass mir inzwischen bei "Jag älskar Sverige" doch die Liedzeilen für die Überschrift ausgehen. Eventuell muss ich mir für Woche zwei ein neues Konzept ausdenken, aber für die Fahrt heute von Älvsbyn nach Luleå geht's ja erstmal so.
Ja, wir haben alle richtig gelesen, unsere erste Woche im nördlichen Schweden ist schon wieder vorbei. Doch ein bisschen schweren Herzens verabschieden wir uns von der wunderbaren Unterkunft am Skatauddens Lantgård und von unseren Gastgebern Bea und Erik sowie den beiden Kindern, Kühen und Katzen. Bei traumhaftem Wetter lohnen sich nochmal ein paar Fotos von Haus und Umgebung.

Auch wenn Erik und sein Vater immer ihr Bestes gegeben haben, den Zugang zu unserem Haus zu räumen und freizuhalten, waren wir doch irgendwie froh, unsere Spikes hier dabei zu haben. Man muss es ja nicht drauf anlegen, verletzungsträchtig hinzugleiten, insbesondere, wenn man im Dunkeln unachtsam Nordlichter fotografiert.
Auch wenn es keine Elche sind, das Wilkommensschild mit Kühen ist schon auch sehr niedlich.
Natürlich müssen wir auch nochmal bei Uddens Hembageri nebenan vorbei, um noch ein bisschen was leckeres für unterwegs einzukaufen. Ich darf auch ein Foto von der farbenfrohen und dennoch appetitlichen Auslage machen.

Eigentlich fahren wir ja heute nur wieder zurück nach Luleå, um noch ein wenig "Stadtluft" zu schnuppern und schwedische Kulinarik zu genießen, ohne dass ich kochen muss. Da wir nur 60 km von Luleå entfernt sind und zwischen Check-out am Ferienhaus und Check-in am Hotel in Luleå vier Stunden Zeit liegen, muss ich mal wieder meine Leidenschaft für "sinnlos durch die Gegend fahren und nette Sachen entdecken" ausleben. Etwa 60 km südlich von hier liegt Piteå, bis dahin bin ich ja schon fast einmal gefahren, und die Straße dorthin ist bekanntermaßen Garant für Rentiere. Ob Piteå selbst viel zu bieten hat, weiß ich nicht. Ich finde auf Google Maps etwas südlich davon eine "Ostseemole" mit ein paar netten Fotos am Meer und beschließe, dort kann man bestimmt einen Tag bei schönem Wetter verbringen. Danach gibt es eine Schnellstraße an der Bucht entlang nach Norden und hier sind es dann auch nur noch knapp 50 km nach Luleå.
Wir fahren also gemütlich die 374 Richtung Süden und halten Ausschau nach Rentieren. Leider haben wir heute kein Glück, das einzige Rentier, dass wir sehen liegt tot und angefahren am Straßenrand. Deprimierend. Vielleicht habe ich ihm wenigstens mit einem Foto hier im Blog vor ein paar Tagen ein würdiges Andenken geschaffen. Heute gibt es dann leider keine Rentierfotos, obwohl der Gatte die Kamera samt Teleobjektiv zum Anreichen bereithält. Ist ja auch ein beliebtes Konzept, dass effektiv Wildtiersichtungen verhindert.
Kurz vor Piteå treffen wir auf die E4 nach Süden, wo der Ort Sundsvall ausgeschildert ist. Bis dorthin haben wir es immerhin bei unserer Sommertour 2020 mit dem eigenen Auto geschafft und wir denken darüber nach, ob ein Abstecher von Norden nicht angebracht wäre, um den Kreis quasi zu schließen. Ein kurzer Blick auf die Entfernung von knapp 500 km lässt uns diesen Gedanken an einen Abstecher dann doch schnell wieder verwerfen. Nach diesem langen Text erreichen wir endlich Piteå und es gibt wieder ein paar Fotos zu sehen. Da das Frühstück schon länger her und mein Magen wieder in Ordnung ist, hat zwischenzeitlich ein kleines Hüngerchen bei mir eingesetzt und wir enschließen uns, zunächst einmal "Fika" (die schwedische Kaffeepause) mit schöner Aussicht auf einer Bank an der Ostseemole einzulegen.


Danach erwandern wir hier zum ersten Mal bei traumhaftem Wetter die gefrorene Ostsee. Hat was von Eiswüste und man kann tolle Fotos mit und ohne Gegenlicht machen, auch wenn sie vielleicht weniger spektakulär als der Storforsen gestern sind.
... unendliche Weiten.
Wir haben uns mal den Wald vorne im Bild als Ziel gesetzt, meistens kann man auch ganz gut auf dem festen Schnee laufen.
Wunderschön sind die Stellen, an denen der Schnee vom Eis geweht wurde und die gefrorene Ostsee zum Vorschein kommt mit spiegelnder Sonne.
Nein, es ist nicht nass, nur blankes Eis.
Wir nähern uns der kleinen Landzunge, auf der vorne ein Aussichtspunkt liegen soll. Ist ja ein schönes Ziel.
Unterwegs bieten sich noch ein paar künstlerisch wertvolle Motive, wie zum Beispiel "Stein in Eis vor Wald"...
... und "Eisbruch an Buhne vor schicken Strandhäusern".
Je nach Windlage ist der Schnee doch etwas höher, wie der Gatte vor einem Wegweiser erahnen lässt. Zum Glück ist der Schnee meistens so hart, dass man nicht einsinkt. Wenn doch, ist man halt mal kurz bis übers Knie verschwunden.
Strandgras, Sonne, blauer Himmel, was will man im Urlaub mehr.
Das Umrunden der Landzunge gestaltet sich dann aufgrund der Schneehöhen gelegentlich etwas abenteuerlich, die Aussicht ist wenig spektakulär aber irgendein schönes Motiv findet sich ja immer.


Wir treten den Rückweg über den Strandweg an, auch hier gibt es noch ein bisschen "Fotokunst mit Kies"
Im Wald liegt ein riesiger Ferienpark mit Hütten und Campingplätzen, hier ist im Sommer sicher die Hölle los. Im Winter ist es eher ruhig, die meisten Besucher sind im angrenzenden Indoor-Spaßbad.
Danach treten wir nach einer kurzen Rundfahrt durchs ansonsten wenig ansprechende Zentrum von Piteå unsere Weiterfahrt nach Luleå an. Zuvor muss ich aber noch am Piteälven anhalten, um ein paar schöne Eisschollen zu fotografieren. Naja, und den Vergnügungs-Eisbrecher, der vermutlich für die Eisschollen hier mit verantwortlich ist.






Noch ein Foto von der Brücke mit meinem Libelingsthema "Gegenlicht" 
Danach ist es dann auch spät genug, unser Zimmer im Best Western Savoy in Luleå zu beziehen. Die Wahl fiel auf dieses Hotel wegen der relativ großen Zimmer, dem gut klingenden Spa-Bereich und dem etwas eigenwilligen Einrichtungsstil.
Tatsächlich haben wir ein Zimmer mit tänzerischer Deko bekommen.
Der Ausblick "zum Hof" ist aufgrund der winterlichen Beleuchtung gar nicht mal so häßlich.
Danach trifft uns wieder die harte Realität, wir haben mal wieder samstags verpennt, einen Tisch irgendwo zu reservieren und müssen mit dem hoteleigenen italienischen Bistro vorlieb nehmen. Mit einem Glas Chianti kann man sich das aber schön trinken. Die Oliven vorneweg sind auch wirklich gut.
Ok, ich hab dann wohl die durchaus leckeren, überbackenen Gemüsenudeln vom Gatten nicht fotografiert habe. Ich hatte vermeintlich Pizza bestellt, bekomme aber einen Berg Tomaten mit sehr gutem Mozarella und sensationelles (und höllisch scharfes) Pizzabrot dazu.

Danach noch mit flüssigem Nachtisch abgerundet und der Abend ist doch noch ganz ok.

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