Heute gönnen wir uns mal einen recht faulen Tag und nach einem etwas späteren Frühstück mit beachtlichen Abständen im riesigen Restaurant genießen wir die Landschaft mit einem kleinen Spaziergang in unmittelbarer Nähe des Hotels. Unsere gut 5 km lange Runde führt uns oberhalb des Hotels
vorbei an der Biathlonarena und entlang einer Langlaufloipe entspannt durch den Wald.
Die Landschaft und Vegetation erinnert schon stark an unseren Lappland Urlaub im letzten Winter, auch wenn wir noch gut 500 km weiter südlich sind. Ab und an treffen wir auf kleine Schutzhütten mit Grillplatz.
Allerdings sind auf den Wiesenabschnitten des Weges wahnsinnig viele große Pilze zu bestaunen. Da wir keine Ahnung davon haben, beschränken wir uns auf das Fotografieren.
Irgendwann kommen wir wieder auf befestigte Waldwege
in deren Umgebung die Böden mit Flechten und Heidekraut bewachsen sind.Auch ein Lärchenwald wird durchwandert.
Gegen Ende der Runde treffen wir noch auf eine Skisprungschanze, auf Schwedisch "Hoppbacken".
Sie sieht allerdings nicht mehr so wirklich gut "in Schuss" aus, vermutlich springt man inzwischen auf den beiden moderneren unmittelbar neben dem Hotel. Da es recht frisch auf der Runde war, werfen wir bei Rückkehr ins Hotel ersteinmal unsere Sauna im Badezimmer an. Das ist dann auch - neben der Aussicht auf zwei Regenbögen und das Abendessen - das spektakulärste an diesem Nachmittag nach der Wanderung.... also Regenbögen können die Schweden!
Zum Abendessen gehen wir wieder in das dem Hotel angeschlossene Restaurant. Wir praktizieren wieder unser gepflegtes social Distancing und bestehen trotz ausgebuchtem Restaurant auf einen Tisch abseits vom Trubel vor der Bar. Da wir heute recht früh essen, ist es auch an den benachbarten Tischen noch nicht allzu voll. So geht gelebtes social Distancing.
Als Vorspeise wählen wir heute eine gemische Wurst- und Käseplatte sowie Knoblauchbrot mit Västerbotten-Käse überbacken. Lecker! Im Rahmen des schwedischen Kulturguttests Kategorie "Bier" nehme ich heute mal ein dunkles IPA vom Fass, das zwar vorneweg ganz leicht fruchtig schmeckt aber nach hinten ordentlich bitter nach Bier. Kann man mit leben. Der Gatte zieht diesmal nicht so richtig beim schwedischen Kulturguttest mit und wählt einen Chablis, der trotzdem gut schmeckt.
Als Hauptspeise hat der Gatte den Lachs in einer recht fruchtig-bitteren Soße (hier scheinen Soßen oft mit säuerlichen Beerenaromen, weswegen ich mir oft Gerichte mit Soße verkneife). Ich bleibe bei Bewährtem von gestern und nehme nochmal die ausgesprochen leckeren Fish and Chips, die heute statt mit der grünen Soße mit einer nicht minder leckeren Remoulade serviert werden.Besonders lobend zu erwähnen ist an beiden Abend unser ausgesprochen netter, höflicher und engagierter, junger Kellner, der es nicht nur an beiden Abenden schafft, mir ein zufriedenstellendes Bier zu empfehlen, sondern uns auch noch die ganze - mal wieder nur schwedische - Speisekarte übersetzt und trotz seines wirklich sehr jungen Alters bedient wie ein echter Profi. Selbst unseren Namen hat er sich vom ersten Abend gemerkt und uns heute direkt wieder erkannt und mit Namen angesprochen (was ich besonders bewundernswert finde, kann ich mir doch Namen und Gesichter selbst so schlecht merken, dass ich sogar morgens oft meinen Mann und auch mich selbst erst nach kurzem Nachdenken wiedererkenne). Hut ab und vielen Dank! An dem jungen Mann kann sich manch älterer noch eine Scheibe abschneiden.
Da wir früh mit Essen fertig sind, gönnen wir uns noch einen Gin Tonic für den Gatten und irgendwas mit Himbeerlikör, Vodka und Sprite für mich. Klingt und sieht schlimmer aus, als es ist, auch wenn bei den Skandinaviern bei Cocktails oft Alkoholgehalt über Geschmack geht. Nüsschen gibt es auch im Corona-konformen, wenn auch unökologischen Plastikbehälter. Soll heute mal egal sein.
Wir nehmen unsere coronakonform-distanzierten "Walldorf und Stadler" Logenplätze auf der Galerie ein. Das sind die Momente, wo uns auffällt, dass wir wohl schon vor Corona anders waren, hätten wir früher schon genauso gemacht.
Zwischenzeitlich taucht hier kurz die Polizei auf und kontrolliert diskret, ob im Hotel die Abstände eingehalten werden. Da es hier aber wirklich vorbildlich zugeht, sind sie auch schnell und genauso diskret wieder weg. Da man ja nicht den ganzen Urlaub nur im Zimmer sitzen kann, und wir unseren Beobachtungsposten mit komfortablen Ohrensesseln für gut befunden haben, entscheiden wir uns noch für einen alkoholfreien Cider für den Gatten, ich wähle ein alkoholfreies Bier. Der Gatte bringt mir gleichnamiges, dessen Prozentzahlen nicht so recht mit meinem Verständnis von "alkoholfrei" übereinstimmen wollen. Schmecken tut es leider trotzdem, also muss der Gatte morgen eben mit Frühstück und Weiterfahrt warten, bis ich mich erholt habe. Man ist ja keine 20 mehr.
Heute sind wir zur Abwechslung mal wieder gar nicht mit dem Auto gefahren und gut 5,5 km gelaufen.
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