Liverpool - Carter's Beach - Kejimkujik NP Seaside - Thomas H. Reddall PP - Shelburne
Heute klappern wir mal ein paar Strände an der Südküste ab. Es ist zwar immer noch kein Badewetter, aber trocken und ziemlich hell bewölkt.
(Karte erstellt mit https://www.google.de/maps)
Den Abstecher nach Port Medway sparen wir uns, damit wir mehr Zeit im Kejimkujik NP haben. Zunächst fahren wir aber zum Carter's Beach, der einer der schönsten Strände Nova Scotias sein soll. Uns gefällt er jedenfalls sehr gut, ein paar Grad wärmer, und es käme ein leichtes Karibikfeeling auf.
Auch ein bisschen Wildlife gibt es hier, wir hoffen auf mehr im Nationalpark.
Nach einem ersten Strandspaziergang fahren wir weiter zum Kejimkujik NP Seaside. Hier gehen wir den - hin und zurück - knapp 6 km langen "Harbour Rocks Trail", wo uns Seehund-Sichtungen versprochen werden. Auch eine Bärenfamilie soll aktuell in der Gegend unterwegs sein, Elche und Koyoten können einem auch noch begegnen. Wir sind gespannt. Zunächst laufen wir einen Kiesweg durch typisch kanadische Vegetation, in der man erwartet, dass jederzeit ein Bär oder Elch auftaucht.
Wir bleiben dann doch von Begegnungen mit Großwild verschont und nähern uns nach gut 30 Minuten der Küste.
Mit Fernglas und Teleobjektiv suchen wir immer mal wieder die Felsen nach Seehunden ab, werden aber noch nicht so recht fündig. Dafür gibt es reichlich Kormorane hier:
Irgendwann entdeckt mein Mann in der Ferne auf einem Fels ein paar Seehunde, leider schafft mein Teleobjektiv, obwohl ich mich sehr bemühe, keine scharfen Fotos. Sie sind einfach zu weit weg und der Fels liegt dummerweise auch noch in entgegengesetzter Richtung zu unserem Weg. Wenigstens haben wir Seehunde gesehen, gibt es eben mal keine brauchbaren Fotos.
Landschaftlich schön ist es auch hier, und vielleicht finden sich ja noch ein paar Seehunde.
Kurz vor Ende des Weges entdecken wir auf einem vorgelagerten Fels eine ganze Seehundekolonie. (Wer keine Seehundefotos in verschiedenen Perspektiven aus der Reihe "Der da hinten guckt grad so niedlich!" mag, sollte jetzt getrost weiterscrollen.)
Als ob das nicht genug wäre, entdecken wir auch noch schwimmende Exemplare, die ihr Bad offensichtlich sehr genießen.
Ein paar Vögel werden der Vollständigkeit halber auch noch fotografiert.
Irgendwann reißen wir uns von den Seelöwen los und marschieren wieder zurück zum Auto. Nach kurzer Fahrt einmal um die Bucht erreichen wir den Thomas H. Reddall Provincial Park. Hier machen wir nur noch einen kurzen Spaziergang zum nächstgelegenen Strand, an dem ein seltener Vogel im Sand nisten soll. Allerdings ist der so gut getarnt, dass wir ihn nicht entdecken können. Der Strand ist auch hier wieder landschaftlich sehr schön gelegen, allerdings sind wir zwischenzeitlich recht müde, da Seehunde beobachten und durch riesigen Kies am Strand laufen doch recht anstrengend war.
Schnell noch ein paar obligatorische Wildlife-Fotos gemacht:
Die roten Libellen scheint es hier überall zu geben.
Ein bisschen dekoratives Gras in den Dünen fotografiert:
und wieder zurück zum Auto gegangen.
Auf dem Weg nach Shelburne machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Lockeport, wo wir eine Runde durch den Ort fahren, um uns sie dortigen historischen Häuser kurz anzuschauen. Zum Aussteigen oder Fotografieren haben wir allerdings keine Lust mehr. Allerdings muss ich beim Verlassen des Ortes unbedingt dort anhalten, wo ich auf dem Hinweg unmengen kleiner Modellboote im Meer gesehen habe.
Hier gibt es alles, vom Yellow Submarine bis hin zur Ölbohrinsel.
Wir kommen mit einem Mann ins Gespäch, der uns erzählt, dass die Boote alle von seinem inzwischen 85 jährigen Vater gebaut wurden und auch noch werden. Auch das "große" Boot am Steg hat der Vater wohl in jungen Jahren selbst gebaut. Er erzählt uns so einiges zu den Booten, das rote Containerschiff unten links im Bild ist wohl ein Modell der Edmund Fitzgerald, die 1975 auf dem Lake Superiour während eines Sturms gesunken ist. Auch der Leuchtturm rechts im Bild wurde von dem alten Herrn gebaut.
Wir sind ehrlich und tief beeindruckt und hinterlassen natürlich auch eine Nachricht in dem ausgelegten Gästebuch. Nachdem unser neuer Bekannter uns zwischenzeitlich noch sein halbes Leben, allerlei über die Umgebung und über Elche (es sollen sich wohl zwei in der Gegend um Shelburne herumtreiben) berichtet hat, wird es langsam etwas frisch und wir müssen ja auch noch weiter nach Shelburne. Schließlich war dieser Stop nicht geplant aber dennoch ein schönes Erlebnis.
Shelburne ist winzig klein, aber der Ort mit den ältesten Häusern in Kanada. Diese sind auch überwiegend liebevoll hergerichtet und sehenswert. Unser heutiges Hotel, das "Cooper's Inn" gehört ebenfalls dazu:
Das ganze Hotel, ebenso wie der Garten, sind mit sehr viel Mühe und Liebe eingerichtet.
Außerdem erwartet uns in unserem Zimmer ein kleiner Teddybär namens Cooper, der an einem Bärenaustauschprogramm teilnimmt und daher mit uns nach Deutschland reisen darf.
Der ganze Ort ist nicht nur sehr schön hergerichtet, sondern auch sehr britisch, da er von aus Amerika geflohenen Loyalisten gegründet wurde. Leider ist der Boden hier landwirtschaftlich denkbar ungeeignet, man wanderte wieder ab und so wurde Shelburne zu dem winzigen Örtchen, das wir gerade besichtigen.
Sehr zur Freude meines Mannes, der kein großer Freund der nordamerikanischen Leichtbauweise ist, gibt es hier doch tatsächlich auch ein aus Stein gebautes kleines Zollamt.
Der Nachteil bei so kleinen Orten ist, dass es wenige Restaurants gibt und montags eines der beiden auch noch Ruhetag hat. Uns bleibt also keine Wahl und auf "Empfehlung" unseres Gastgebers ("Essen sie fritiertes?") begeben wir uns zum "SeaDog", dem örtlichen Pub, das zumindest sehr schön an der "Uferpromenade" liegt.
Hier testen wir mal wieder lokales Bier vom Fass, diesmal von der Boxing Rock Brewing Company, auf der Terasse mit Meerblick.
Das Logo der Brauerei erinnert an irgendwas zwischen Medusa, Tintenfisch und Chtullu, das Bier schmeckt aber ansonsten ganz ok. So langsam gewöhne ich mich auch an den in Kanada so beliebten, fruchtig schmeckenden Hopfen.
Das Essen ist wider Erwarten nicht übel, mit Fish and Chips kann man hier in der Gegend sowieso nichts falsch machen, genauso wenig wie mit einem Lobstersandwich.
Nachdem wir noch recht lange auf der schönen Terasse gesessen haben, fallen wir todmüde ins Bett.
Gelaufen sind wir heute über 11 km.
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