Sonntag, 19. August 2018

Go West, aber nicht so weit! 16./17.08.2018

Amsterdam/Toronto/Halifax

Das Warten hat endlich ein Ende!
Zur Einstimmung und für den Hundeabholservice wurde noch schnell ein thematisch passender Kuchen gebacken:

Nachdem wir den Hund gut auf die Reise in sein Urlaubsdomizil übergeben haben, machen wir uns am späten Nachmittag auf den Weg nach Amsterdam. Man wird ja nicht jünger, deshalb haben wir uns gegen eine Anreise in aller Frühe am Abflugtag entschieden und ein kleines Hotel in hübscher Wohnlage in Flughafennähe gebucht. Nach einer Nacht, die eigentlich hätte gemütlich sein könen, wären da nicht trotz des Fliegengitters sechs! Stechmücken im Hotelzimmer gewesen (von denen ich immerhin gegen 2:30 fünf erlegen konnte), machen wir uns also mit einigen, bereits vor der Einreise einem Kanada-Aufenthalt würdigen, Mückenstichen gemütlich auf den nur zehn Minuten langen Weg zum Flughafen.

Nachdem wir das Auto abgestellt und eingecheckt haben, begeben wir uns zügig in die Vertragslounge von Air Canada. In Schiphol hat Air Canada leider keine eigene Lounge, und so müssen wir die Aspire Lounge 41 mit nutzen. Diese ist bei unserer Ankunft extrem voll, leert sich aber merklich. Ansonsten, wie wir bereits wussten, nothing to write home about. Lediglich das ganz frische, noch warme Graubrot ist wirklich lecker.

Gegen 11:30 gehen wir zum gemütlichen Teil des Tages über und boarden unseren - heute mal sehr pünktlich in Amsterdam erschienenen Dreamliner mit der Kennung C-FGDT.

Nachdem wir uns auf unseren Fensterplätzen für die nächsten knapp 8 Stunden wohnlich eingerichtet und einen Orangensaft getrunken haben, geht frau natürlich erst einmal einem ihrer liebsten Hobbys nach und belästigt die Piloten ein wenig im Cockpit. Damit wäre ein Besuch im Dreamliner-Cockpit schonmal abgehakt.
Noch schnell ein paar Fotos beim Rollen gemacht:



Nach dem Start halten wir es mit einem Zitat von Harald Juhnke: "Meine Definition von Glück: Keine Termine und leicht einen sitzen."
Zu den angenehm zimmerwarm temperierten Nüsschen (sowie auch zum restlichen Essen) genehmigen wir uns einen kanadischen 2016er Henry of Pelham Riesling von der Niagara Halbinsel. Schmeckt wirklich gut.

Außerdem muss ja auch noch die Speisekarte studiert und ein Hauptgericht gewählt werden.

Ich entscheide mich ganz unspektakulär für die Nudeln, mein Mann testet das Hühnercurry. Aber alles der Reihe nach, zuerst einmal ein paar Fotos von der niederländischen Küste gemacht:



die Vorspeise:

Erbsenpüree klingt komisch, ist es aber gar nicht, schmeckt ausgesprochen lecker und passt auch hervorragend zum Lachs.

Meine Nudeln sind noch ein wenig unspektakulärer, als ich vermutet hatte, dafür aber mit unmengen "Gemüsespaghetti" belegt. Naja, eigentlich war ich nach Nüssen und Vorspeise sowieso schon recht satt.

Teile des Currys sind derweil schon vor dem Foto dem gesegneten Appetit meines Mannes zum Opfer gefallen, er sagte aber, es war gut.

Der Käse war irgendwie zu unspektakulär zum Fotografieren, dafür war der Schokoladenkuchen zwar eher ein Törtchen, dafür aber geschmacklich hervorragend.

Danach gönnt sich frau ein Mittagsschläfchen und mein Mann einen Film. Zum Snack vor der Landung teste ich noch - getreu dem Tagesmotto - den Air Canada Signature Cocktail, einer wilden Mischung aus Bourbon, Ahornsirup, Ginger Ale und Sprite mit Zitronenscheibe. Kann gut sein, muss es aber nicht, Burbon und ich werden einfach keine Freunde, auch nicht mit Hilfe von Ginger Ale und Ahornsirup. Der Snack dann wie folgt, das Gemüse ist recht geschmacksneutral, Hähnchenbrust und Orzosalat  lecker. 
Die Schokolade zum Nachtisch vertage ich spontan als Reiseproviant, nachdem mein Mann verkündet, diese sei gefroren, er habe sich fast die Zähne ausgebissen. Die Flugbegleiterin entschuldigt sich, dass alles heute sehr kalt sei (stimmt, auch im Flugzeug zieht es wie Hechtsuppe). Das gesamte Team der Flugbegleiter ist dafür ausnahmslos sehr freundlich, nett und zuvorkommend und allzeit präsent. Alles in Allem ein sehr angenehmer Flug, die AC Business Clas würde ich bei akzeptablem Preis sofort wieder buchen.
Bis hierhin verläuft die Reise sehr entspannt, auch die Landung und die Einreise nach Kanada (selten so freundlich und humorvoll erlebt wie hier, anscheinend ist die Transitkontrolle in Toronto deutlich entspannter als die "normale" Einreise). Auch der Weg zu den Weiterfluggates und zur Lounge im Bereich D des Terminals ist unproblematisch, wenn auch zu unserer Überraschung per Bustransfer, da mitten im Terminal gerade Umbauarbeiten stattfinden, und man so mal eben von einer Seite des Terminals zur anderen per Bus transportiert wird. In der Maple Leaf Lounge angekommen, verheißt der Blick aus dem Fenster wettertechnisch bereits nichts gutes. Am Gate erwartet uns dann eine 11.5 Jahre alte Embraer ERJ-190 mit der Kennung C-FHNV und außerdem ein erster heftiger Gewitterschauer.
Das Innere der ERJ-190 wirkt eher wie aus den 80ern, als von 2007 und wir sollten noch eine ganze Weile in den Genuss kommen. Zunächst warten wir fast eine Stunde auf die Piloten, deren vorheriger Flug dank des Wetters noch nicht gelandet ist. Danach geht es zwar recht zügig in Richtung Startbahn, dort sind wir dann allerdings 4. in der Reihe, und die Wetter- und Windverhältnisse sind nicht wirklich optimal, da gerade wohl die nächste Front im Anzug ist.  Letztendlich starten wir mit knapp anderthalb Stunden Verspätung eher wackelig in Richtung Halifax. Wider Erwarten haben wir kurz nach dem Start in Richtung Süden dank einer Kurve und kurz aufgerissener Wolkendecke noch einen hervorragenden Blick auf Toronto.  Hätte ich jetzt irgendwie gar nicht mit gerechnet.



Nachdem ich zum einen todmüde bin und zum anderen noch eine gute halbe Stunde kräftig durchgeschüttelt wurde, verzichte ich dankend auf mein Abendessen. Daher gibt es hiervon auch keine Fotos. Es hätte scharfe Hähnchenkeule mit Gemüse oder Lasagne zur Auswahl gegeben.
Nachdem ich diesen Flug - völlig untypisch für mich - einfach nur noch aussitze, landen wir gegen 21 Uhr Ortszeit mit immer noch einer Stunde Verspätung endlich in Halifax. Zum Glück müssen wir jetzt nur noch einmal über die Straße und checken im ALT-Hotel ein und fallen direkt ins Bett.

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