Montag, 20. August 2018

Go West, aber nicht so weit! 18.08.2018

Halifax - Lunenburg

(Karte erstellt mit https://www.google.de/maps)
 
Zunächst holen wir unseren Mietwagen am Flughafen ab. Wir bekommen einen perlweissen Ford Edge mit etwa 20.000 km und sehr guter Ausstattung inklusive Glasschiebedach. Dieser wird gleich beim ersten Stopp in Terence Bay fotografiert, so lange er noch sauber und trocken ist.


Die Wettervorhersage für heute ist ab Mittag ziemlich nass, daher freuen wir uns über jedes Ziel, an dem wir noch trockenen Fußes ein wenig laufen und fotografieren können. In Terrence Bay haben wir zum ersten Mal richtigen Blick auf das Meer, hier befindet sich außerdem eine kleine Kirche,

ein Friedhof und eine Gedenkstätte für die Opfer des Schiffsunglücks der S.S. Atlantic sowie einige Infotafeln zum Schiffsunglück.




Wir laufen ein wenig umher und schauen uns die Gedenkstätte und die Infotafeln an und genießen natürlich den Ausblick aufs Meer. Trotz des trüben Wetters ist das doch ein landschaftlich schöner Einstieg in den Urlaub.





Wir treffen auf eine weitere Gedenkstätte, hier ist wohl die erste hier errichtete Kirche abgebrannt. Hier ein Foto vom Standort der alten Kirche zur neuen.

Ein Stück weiter stoßen wir auf einen Teil des Friedhofs, dieser verteilt sich über das gesamte Gebiet und wir finden immer wieder Ecken mit mit bunten Plastikblumen geschmückten Gräbern. Wir folgen weiter dem Boardwalk mit Blick aufs Meer.

Hier haben wir auch unsere erste Begegnug mit Wildlife. Auf uns zu kommen drei Männer mit zwei Hunden, einer davon ein riesen Kalb (ein Englisch Mastiff-Boerboel-Mix), der sofort beschließt, dass er unbedingt unser Freund sein will und freudestrahlend auf uns zu stürmt. Zum Glück sind wir hundeerfahren und sehen, dass er wirklich nur freudig und freundlich ist. Nachdem wir uns ein wenig mit den Männern unterhalten haben und von dem Kalb beinahe kuschelnderweise zu Fall gebracht wurden, folgen wir dem Rundweg weiter und stoßen auf einer weitere Ecke des Friedhofs.

Am dortigen Parkplatz treffen wir auch unseren neuen Freund wieder, der uns sofort noch einmal freudestrahlend begrüßen muss. Diesmal bin ich auch mit der Kamera schnell genug und mache ein Erinnerungsfoto von dem Süßen:

Auch wir begeben uns jetzt wieder zu unserem Auto und machen uns auf den Weg nach Peggy's Cove. Hier ist mit ziemlicher Sicherheit einer der touristischsten Orte auf unserer Reise, aber wenn man schonmal vorbei kommt, schaut man es sich eben auch mal an. Ist ja auch ganz schön hier:

Der Ort



Ganz authentisch mit Kanadagänsen im Überflug:

Der Leuchtturm




Es ist nicht ganz einfach, das alles ohne viele Menschen im Bild zu fotografieren, aber damit habe ich ja etwas Übung aus Island. Hier sieht man nämlich, wie viel wirklich los ist:

Als Geographin erfreue ich mich natürlich mindestens so sehr an der eiszeiltich geformten Granitlandschaft, wie am Leuchtturm:
Aber auch hier ist es voller, als man auf dem Foto denkt. Ich fotografiere noch ein wenig die Brandung, bevor wir uns wieder auf den Weg machen.


Natürlich darf , wenn ein Flugzeugfreak auf Reisen ist, ein kurzer Gedenkstop an den beiden Memorials des Swissair-Absturzes nicht fehlen.

Ich bin erstaunt, wie viele Leute auch hier unterwegs sind und sich fröhlich gegenseitig am Gedenkstein fotografieren. Irgendwie befremdlich, wie ich finde.



Zwischenzeitlich setzt auch eher trauriges Wetter ein, es beginnt leicht zu regnen und die Sicht zurück nach Peggy's Cove ist ziemlich getrübt.

Auch hier sieht man wieder den eiszeitlichen Einfluss in der Landschaft, auch wenn es oberhalb der Küstenlinie natürlich deutlich bewachsener ist als direkt am Meer.

Bei immer stärker werdendem Regen setzen wir unseren Weg Richtung Lunenburg fort. Die in der Reiseplanung angedachten Badestrände schenken wir uns aufgrund des Wetters, an einem mache ich stellvertretend einen dokumentarischen Fotostopp. Wäre sicher toll, wenn es nicht zwischenzeitlich so sehr schütten würde, dass mein Mann sich weigert, überhaupt das Auto zu verlassen und ich zum Schutze meiner Kamera auch nur ein schnelles Handyfoto mache.

Kurz darauf passieren wir die andere (weniger bekannte) Seite der Swissair-Gedenkstätte. Wenigstens ist hier auch niemand, obwohl ich es deutlich beeindruckender als die andere Hälfte bei Peggy's Cove finde. Hier sind auch die Namen der Opfer verzeichnet. Vielleicht trägt das Wetter noch zur eindrücklichen Stimmung bei.


Aufgrund des Wetters halte ich mich hier nicht lange auf und wir fahren weiter nach Mahone Bay, dem Ort mit den drei Kirchen, der sich bei gutem Wetter und ruhigem Gewässer für einen Fotostop mit Spiegelung der drei Kirchen in der Bucht anbietet. Heute ist das Meer allerdings zu unruhig und das Wetter weiterhin nicht ansprechend, auch wenn der Regen wieder etwa nachgelassen hat. Sieht ja trotz allem ganz hübsch aus:


Wir setzen unsere Fahrt nach Lunenburg fort. Bei unserer Ankunft ist es immerhin trocken und nachdem wir unser Gepäck im sehr gelben Rum Runner's Inn
abgeladen und unser Zimmer bezogen haben, machen wir einen kleinen Stadtbummel. Wirklich sehr hübsch und vor allem bunt hier. Lunenburg ist ja schließlich UNESCO Weltkulturerbe.







Abends essen wir im Restaurant "Rime", wo sich mein Mann an seinen ersten kompletten Hummer wagt und ich seine Bemühungen so gebannt verfolge, dass ich beinahe vergesse, meinen Hailbutt zu essen. Zum Nachtisch gibt es noch eine Kugel hausgemachtes Rhabarbersorbet, außerdem haben wir hier die Gelegenheit, einen Weißwein aus Nova Scotia zu testen. Alles wurde für sehr lecker befunden und wir begeben uns recht müde ins Bett.

Gelaufen sind wir heute knapp 7 km.

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