Sonntag, 24. Oktober 2021

Québec - Kanada wie Gott in Frankreich

Nach leichter Schonung gestern fühlen wir uns heute bereit, Québec zu erwandern. Das Wetter hat ein Einsehen, und am späten Vormittag hört der Bindfadenregen dann auch für den restlichen Tag auf. Da wir Städte am liebsten ausgiebig zu Fuß erkunden, wandern wir zunächst bergauf vorbei am Chateau Frontenac zur Zitadelle. Weil es so nett hier ist und nicht allzu voll, darf auch die Kamera mit zum Stadtspaziergang. Das lohnt sich hier sofort, auch wenn die "Bausubstanz" eher europäisch als kanadisch wirkt, sind die kleinen Straßen sehr schön, und wo keine Gasse ist, wird noch eine aufs Haus gemalt.

An einem hübschen, kleinen Platz vorbei
geht es - wieder einmal - bergauf
zum Chatea Fronenac, in dem sich - wie so oft in Kanada in derartigen Gebäuden - ein Fairmont Hotel befindet.
Im Hotel waren wir nicht, aber man kann es mit schöner Aussicht über Québec umrunden.


Am Horizont waren wir gestern am Montmonrency Fall und haben aus der anderen Richtung auf die Stadt geschaut. Generell ist der Blick trotz des bewölkten Wetters ganz schön über den St. Lorenz Strom.

Hier haben auch die Leute von der kanadischen Fischereibehörde ihren Arbeitsplatz.
Was uns hier wieder auffällt, sind die vielen schönen Pflanzen, insbesondere mein "Lieblingsgemüse" aus Island, der Zierkohl. Gibt es bei uns viel zu selten.

Wir umrunden die Zitadelle mit Blick über die "Altstadt" Richtung St. Lorenz Strom mit Herbstfarben.
 Das Geschäfts- und Parlamentviertel.
Blick zurück zum Chateau.


Wir verlassen den Hügel mit der Zitadelle (ohne diese zu besichtigen, wir wollen lieber noch ein wenig durch die Stadt spazieren und irgendwie sind die Dinger ja doch immer recht ähnlich). Vorbei an einem B&B mit liebevoller Herbstdekoration,
durch Gassen mit schönen Restaurantschildern,
und durch eines der Tore in der Stadtmauer
gehen wir noch beim Parlamentsgebäude vorbei.

Auch hier ist es sehr schön herbstlich. Trotzdem mein Versuch, die herabfallenden Blätter zu fotografieren, scheitert. ist der Baum ein tolles Herbstmotiv.
Unser nächstes Ziel ist der Cows Store, in dem ich tatsächlich mal keine T-Shirts finde, die mir gefallen. Eis gibts trotzdem, es ist nie zu kalt für Eis, außerdem haben wir erst um 20 Uhr einen Tisch zum Abendessen, da kannn man mal ein kleines Eis zwischenschieben.
Wir bummeln noch ein wenig durch die Altstadt, dabei ist die Kamera im Rucksack, damit sie in den engen Läden nicht stört oder irgendwas ummwirft (ich habe da gewisse Talente). So wirklich viel findet sich nicht, aber in einem Hauseingang entdeckt mein Mann noch einen witzigen Brunnen.
Nachdem wir schon über drei Stunden unterwegs sind, bringen wir unsere spärlichen Einkäufe ins Hotel und nutzen die Gelegenheit, mal ein halbes Stündchen die Füße hochzulegen. Danach brechen wir noch zu einem Spaziergang am Wasser entlang auf. Inzwischen ist es ziemlich kalt geworden, heute Nacht soll die Temperatur auf bis 3 °C sinken, das merkt man inzwischen am kalten Wind. Trotzdem ist es auch schön, mal nicht bergauf, sondern direkt am St. Lorenz Strom entlang zu laufen. Natürlich hat man hier ebenfalls einen guten Blick auf das Chateau Frontenac.
Wildlife gibt es auch ein bisschen.
Herbstliche Ausblicke.
Über dem Montmorency Fall scheint die Sonne.
Ein paar große Tankschiffe liegen am Kai. Auf dieses werden wir auch einen Blick beim Abendessen haben.
Leider sind auf der weiteren Strecke große Teile der Promenade wegen Bauarbeiten gesperrt, aber da wir schon lange nicht mehr bergauf gelaufen sind, und ich noch bei Tim Horton's nach einer bestimmten Tasse schauen wollte, gehen wir zurück zur oberhalb gelegenen Haupteinkaufsstraße.
Leider hat die Tim Horton's Filiale wie so viele zur Zeit geschlossen (offenbar gibt es auch hier einen Personalmangel in der Gastronomie, auch die Tischreservierungen fürs Abendessen sind am selben Tag vorm Wochenende eher knapp). Dafür entdecken wir bei unserem Rückweg durch die Altstadt noch ein paar Ecken, die wir noch nicht gesehen haben: Beleuchtung,
einen kleinen "Herbstpark"
und einen "sautierten Hasen".
Jetzt entdecken wir auch noch die Gasse mit den Schirmen, die ich auf einigen Fotos in Reiseberichten gesehen habe. Aktuell sind sie in Québecs Landesfarben blau und weiß, auf den Fotos, die ich kannte, waren sie bunt.

Inzwischen wird es schon dunkel, schließlich ist auch schon Mitte Oktober. Macht aber den Kontrast der Schirme zur Umgebung eigentlich nicht weniger schön. Für uns ist es ein gutes Argument, langsam Richtung Hotel zu bummeln und uns zum Abendessen frisch zu machen. Auf dem Weg muss ich tatsächlich ausnahmsweise mal unauffällig in einen Laden hineinfotografieren. Daran ist natürlich nur mein Mann schuld, der sich standhaft weigert, mir diesen wunderbaren Plüsch-Elchkopf zu kaufen, da er steif und fest behauptet, dies sei die Ladendekoration.
Der Platz mit der kleinen Kirche von heute morgen, in der Dämmerung von der Kirche aus fotografiert. Die Stimmung ist sehr winterlich, unser Portier hat uns zuvor am Hotel erzählt, dass es hier einen deutschen Weihnachtsmarkt im Dezember gibt, da wohl auch viele Deutschstämmmige in Québec leben. Kann man sich hier gut vorstellen.
Die Herbstdeko (mit Zierkohl!!!) vor den meisten Läden wird jetzt angeleuchtet und die Farben kommen richtig schön zur Geltung.
Wir machen uns jetzt fertig zum Abendessen, heute gibt es "Option auf Steak und in Québec gebrautes Kulturgut". In Wort und Bild sieht das dann wie folgt aus (es ist ja schließlich der letzte Abend, da darf es von allem etwas mehr sein, und danach bleibt das Reiseblog mal für einen Abend auf der Strecke):
Rotes Bier für mich, IPA für den Gatten. Beides überzeugend. Dazu eine Seafood Chowder in klein und groß als Vorspeise. War lecker, viel Gemüse, Muscheln und Shrimps. Oberes Mittelfeld auf der persönlichen kanadischen Chowder-Skala.
Als Hauptspeise gibt es Steak. Hatte ich zummindest diesen Urlaub noch nicht. Fleisch und Pommes top, Gemüse bissfest aber auch nicht schlecht. Hervorzuheben ist der violette Brokkoli, der mich wieder an meinen Zierkohl erinnert. Auf dem Steak sind Zwiebeln, hätten was mehr geröstet sein dürfen, passten aber gut.
Zur Feier des letzten Abends gibt es natürlich noch Nachtisch: Lemon Meringue Tarte für mich, upside down Birne Karamell Kuchen mit Rosmarin für den Gatten, beides sehr lecker und extrem sättigend zum Abschluss (nicht dass der Rest nicht ausgereicht hätte...).
Auch wenn mein Stativ zu Hause geblieben ist, habe ich die Kamera für eine schnelle Nachtaufnahme des Chateaus mitgenommen.
Auch das gegenüberliegende Ufer sieht im Dunkeln schön aus, kommt aber auf dem Foto nicht so gut rüber. Nachtfotos und Langzeitbelichtungen waren aber auch nicht unbedingt Plan und Ziel der Reise.

Am Ende des Tages war das Essen verdient, wir haben wieder 15 km auf der Uhr.

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