Samstag, 1. September 2018

Go West, aber nicht so weit! 29.08.2018

Moncton, NB - Westpoint, PEI

(Karte erstellt mit https://www.google.de/maps)
 
Heute überqueren wir die Northumberland Strait über die 1997 eröffnete Confederation-Bridge. Sie ist mit 12.88 km die längste Brücke Kanadas und zugleich die längste Brücke der Welt, die über ein zufrierendes Gewässer führt. Den in der Karte verzeichneten Schlenker über Amhurst lassen wir weg, wir verlassen Moncton stattdessen wieder in Richtung Norden in Richtung Shediac, genau so, wie wir bereits nach Moncton hineingefahren waren. Das hat zwei Gründe, zum einen wollen wir ab Shediac wieder einmal entlang der Küste fahren, zum zweiten haben wir auf dem Hinweg etwas entdeckt, wo wir unbedingt, ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten einen Shopping-Stopp einlegen müssen:
Eine "Outdoor World". Ich werde wahnsinnig. Sollte das etwa ein Laden sein, wo frau, die sonst mit "Shopping" nur Dinge wie Baumarkt, Zoohandlung, Outdoorladen und Bogenausstatter verbindet, sich auch im Urlaub mal zu einer kleinen Shoppingtour herablassen könnte? Praktischerweise braucht mein Mann noch dringend eine neue Trekkinghose und eine Softshelljacke, also ist die passende Ausrede, den Laden zu betreten, schnell gefunden.
Wow...
Sagte ich schon, ich werde wahnsinnig?
So einen Outdoorladen haben wir noch nicht gesehen.
Vom Eingangsbereich mit Kaminzimmer und Jagdtrophäen,
über eine riesige Outdoorabteilung, inklusive Jagdausrüstung nebst Waffen, Angelausrüstung, Tarnkleidung und Knabbereien für den erfolglosen Jäger,
bin hin zu Quads, Booten und einem riesigen Aquarium ist hier wirklich alles zu finden, was das Männerherz begehrt.
Auch eine Alibi-Damen-Outdoorkleidungs-Abteilung findet man, leider finde ich dort mal wieder nichts. Aber egal, hauptsache der Gatte wird fündig und bekommt alles, was er benötigt. Ich diffundiere zwischenzeitlich ganz unauffällig an der Schusswaffen- und Armbrustabteilung vorbei in die Bogenabteilung. Ja, richtig, es gibt eine komplette Abteilung mit Bögen. Leider nicht meine Bogenklasse, sondern nur Jagdcompoundbögen, dennnoch bin ich zutiefst beeindruckt.
Irgendwo im Hintergrund gibt es auch noch eine kleine Auswahl an Recurvebögen, leider ist auch hier für den ambitionierten Sportschützen nichts wirklich interessantes dabei. Dennoch, der Laden fasziniert mich.

Leider müssen wir irgendwann weiter, schließlich haben wir noch einiges an Fahrstrecke vor uns, und die Confederation Bridge will ja zunächst einmal besichtigt und befahren werden. Unmittelbar vor der Brücke befindet sich die Cape Jourimaine National Wildlife Area, die mit einem kleinen Strand, einem schönen Trail zu einem Leuchtturm und guter Aussicht auf die Confederation Bridge lockt.
Die Aussicht ist schonmal nicht zu verachten, es bieten sich einige gute Gelegenheiten, dieses monumentale Bauwerk aus verschiedenen Perspektiven abzulichten.




Auch der Trail ist ganz nett und bietet tatsächlich einige schöne Aussichten aufs Meer, den Strand und die Dünen. Wir schaffen es auch bis zum sehr fotogenen Leuchtturm vorzudringen.
Was natürlich wie immer verschwiegen wurde, ist die auch hier mit jedem Schritt zunehmende Moskitoplage, die trotz Anti-Brumm immer wieder Körperstellen findet, die noch nicht eingesprüht sind. Besonders hinterhältige Exemplare stechen mir in den Fingerknöchel und krabbeln sogar unter meinen Sonnenhut. Super, wenn man vorhat, sich die nächsten Tage immer wieder an penetrant juckenden Mückenstichen auf dem Kopf zu kratzen.
Daher legen wir den Trail auch fast durchgängig in strammem Marschtempo zurück und können so weitere Stiche verhindern. Das erklärt auch, wieso es hier kaum Fotos neben der Brücke und dem Leuchtturm gibt. Wir treten den Rückzug an und beginnen unsere Fahrt über die Confederation Bridge. Diese ist zwar mautpflichtig, allerdings bezahlt man nur beim Verlassen der Insel. Dabei ist es dann auch egal, ob man die Fähre nimmt oder die Brücke, beides kostet das gleiche. Die Aussicht von der Brücke ist durch Betonmauern an der Seite etwas eingeschränkt, man sieht dennoch die unendlichen Weiten der Northumberland Strait rechts und links der Mauern. Die Brücke macht eine leicihte Linkskurve und steigt zur Mitte hin leicht an, um eine Durchfahrt für den Schiffsverkehr zu ermöglichen. 

Auf Prince Edwards Island tun wir im Grunde das gleiche, was wir schon den ganzen Urlaub über tun, wir gondeln gemütlich soweit möglich die Küstenstraße entlang und halten mal hier und da mit schönen Aussichten. 






Dennoch überzeugt mich PEI bisher landschaftlich nicht ganz so sehr, wie die anderen beiden Provinzen, die roten Strände und Klippen sind zwar faszinierend, der Rest der Insel ist allerdings flach, grün und landwirtschaftlich genutzt. In guten Momenten erinnert es einem an Irland, zumindest so wie man sich Irland wohl vorstellt, in schlechteren kommt man sich einfach vor wie zu Hause. Außerdem bekomme ich die Nachteile des traumhaften Wetters zu spüren, da wir meistens Richtung Norden fahren und die Sonne zwischenzeitlich recht westlich steht, fühle ich mich allmählich trotz der Klimaanlage im Auto leicht gegart. Daher begeben wir uns an unserem heutigen Ziel, dem Westpoint Lighthouse, angekommen, zunächst einmal noch zu einem kurzen Bad ins Meer. Den schönen roten Sand sollt ich danach noch tagelang in meinen Sandalen finden.

Wir beziehen den "Tower-Room" in der ersten Etage des Lechtturms, im restlichen Leuchtturm befindet sich ein Museum, dahinter noch ein kleines Gebäude mit weiteren Zimmern. Ist grundsätzlich urig hier, wird mich aber in meinem Blog um Tage zurückwerfen, da wir im Zimmer gar kein, im Aufenthaltsraum nur vernachlässigbar schlechtes W-LAN haben.

Zum Abendessen fahren wir ein paar Straßen weiter ins Restaurant "The Catch". Hier gibt es schöne Aussicht von der Terasse im ersten Stock und Fisch und Chips, der zwar gut essbar war, es aber irgendwie nicht aufs Foto geschafft hat.
Zwischenzeitlich ist es ziemlich kalt und windig geworden. Einige Wolken verhindern die Aussicht auf den fest eingeplanten Sonnenuntergang auf der Terasse und so beenden wir den Abend im Aufenthaltsraum des Inns mit dem verzweifelten Versuch, irgendwie in angemessenem Zeitrahmen meine Fotos hochzuladen.

Gelaufen sind wir heute gut 6 km, mindestens zwei davon dank der Moskitos ziemlich schnell.

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