Sonntag, 9. September 2018

Go West, aber nicht so weit! 05.09.2018

Guysborough - Halifax

(Karte erstellt mit https://www.google.de/maps)
 
Heute ist tatsächlich unser letzter Fahrtag angebrochen. Wir verabschieden uns nach einer ausgiebigen Kuscheleinheit vom dauerhungrigen Berner Sennenhund, der allerdings eher von Hunger aufs Frühstück als von Abschiedsschmerz geplagt ist,
und fahren, so gut es geht, an der Küste entlang und versuchen, noch einmal alles an meiner kanadischen Lieblingslandschaft und Traumstränden mitzunehmen, was geht. Um vorneweg etwas Zeit zu sparen, die wir hintenraus für die Strände auch noch dringend benötigen sollten, nehmen wir die Country Harbour Cable Ferry, um so einen sehr langen Weg um eine Bucht abzukürzen. Die Landschaft ist hier schon so, wie ich es am liebsten habe.

Unser erster Halt ist auf Empfehlung unserer Gastgeber im Seawind Landing der Leuchtturm (der eher dem englischen Wort "Lighthouse" entspricht) in Port Bickerton. Dieser wurde sehr liebevoll von einer ehrenamtlichen Gruppe aus Port Bickerton nach seiner Stillegung renoviert und wird von dieser in Stand gehalten. Wir unterhalten uns sehr nett mit den beiden älteren Damen, die heute im Leuchtturm "Museumsdienst" haben und uns mit großer Begeisterung eine Privatführung durch "ihr" Leuchthaus geben. Sehr interessant, auch wenn wir sonst nicht so unbedingt die Museumsbesucher sind (vor allem nicht bei solchem Wetter, aber so ein Leuchthaus hat ja auch schöne Aussichten zu bieten).

Auf Empfehlung der beiden Damen laufen wir auch noch den etwa 15 minütigen Trail zum wunderschönen Strand. Der Trail bietet schonmal schöne Aussichten


und sogar einige noch blühende Lilien.
Der Strand ist wirklich wunderschön, so dass wir uns hier trotz unserer noch recht langen Fahrstrecke noch ein wenig umschauen.


Auch von unseren Gastgebern im Seawind Landing wurden uns noch einige Strände auf der Strecke empfohlen. Beginnend mit Taylor's Head, hier kommt extremes Karibikfeeling auf. Das Wetter meint es aber auch wirklich noch einmal gut mit uns am letzten Fahrtag.



Wirklich traumhaft!
Das Baden verkneifen wir uns allerdings hier noch, zum einen gibt es keine Duschen und wir müssen immer noch recht lange fahren, zum anderen wird vor Verzehr von Muscheln und Krebstieren, die hier gefangen wurden, gewarnt, daher sind wir uns ob der Waserqualität nicht so hundertprozentig sicher.

Wir fahren weiter entlang der Küste und genießen den Ausblick auf das Meer und endlose Wälder bis wir über eine Schotterstraße auf einer Landzunge Clam Harbour erreichen. Auch sehr schön, wenn auch nicht ganz so karibisch wie Taylor's Head. Dafür wird hier jedes Jahr Anfang August ein Sandburgenbauwettbewerb abgehalten. Leider ist Anfang September von den Kunstwerken natürlich nichts mehr zu sehen.

Hier ist aufgrund des schon spätren Nachmittags auch unter der Woche etwas mehr los als am Taylor's Head. Ich lasse mich auch zummindest dazu hinreißen, meine Füße ins Wasser zu halten. Angenehm frisch. Hier ist allerdings mal wieder die Stechmückendichte (und ihr Hunger) recht groß und so fahren wir recht bald weiter zum letzten Strand für heute.

Der letzte Strand mit dem wunderbar karibisch anmutenden Namen Martinique Beach ist weniger als eine Stunde von Halifax entfernt, 5 km lang und außerdem gibt es hier zumindest die Möglichkeit, hinterher an einem Wasserhahn das gröbste Salz und Sand zu entfernen. Hier gibt es kein Halten mehr und wir stürzen uns in die doch recht beeindruckenden Wellen (daher befindet sich hier auch eine Surfschule).

Das Wasser hat zwar maximal 20 Grad, aber dennoch macht es Spaß, darin herumzuplanschen, zumal der Strand auch hier mal wieder recht flach ist. Nach einem langen, aber landschaftlich und wettertechnisch sehr befriedigenden Tag errreichen wir nun endlich (leider) Halifax, wo wir die letzten anderthalb Tage unserer Reise verbringen werden.
Wir beziehen unsere Suite (man muss sich ja zum Abschluss noch was gönnen) im The Hollis, von dem wir ebenfalls wieder Aussicht auf den Hafen und damit auf Kreuzfahrtschiffe haben. Die beiden heutigen verlassen allerdings gerade schon wieder die Stadt (eins ist schon weg).


Heute gibt es zum Abendessen die letzte Chowder, die letzte Lobster Roll (im Übrigen aus meiner Sicht beides die besten des ganzen Urlaubs) und den letzten frischen Fisch, 
für morgen haben wir zum Abschiedsessen bei The Keg reserviert, klar was es dort zum letzten mal geben wird. Unser Biertest fällt inzwischen wie immer eher gleichförmig und unspektakulär aus, wir haben uns zwischenzeitlich auf die irischen roten eingetrunken. Heute gibt es das Irish Red von der ortsansässigen Garrison-Brauerei.
Zum Nachtisch muss ich unbedingt noch einen Coconut Cream Pie probieren, wahnsinnig mächtig, aber dennoch so gut, dass er meiner Gier schon halb zum Opfer gefallen ist, bis ich ans Foto denke. Mein Mann begnügt sich mit hausgemachtem Erdbeersorbet, das recht zitronig schmeckt.
So beenden wir einen erfolgreichen, gefühlt schon letzten, Tag, obwohl wir ja hier noch anderthalb Tage bleiben. Der schönste Teil des Urlaubs (und vor allem der längste) ist wohl hiermit vorbei.

Gelaufen sind wir heute knapp 4 km.

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