Sonntag, 2. September 2018

Go West, aber nicht so weit! 30.08.2018

West Point - Thunder Cove Beach - PEI National Park -North Rustico - Charlottetown
(Karte erstellt mit https://www.google.de/maps)
 
Nach einem Frühstück im West Point-Lighthouse, das ein wenig Jugendherbergsatmosphäre versprüht, fahren wir die westliche Hälfte der Nordküste von Prince Edwards Island ab. Landschaftlich fesselt es mich immer noch nicht so richtig, es ist halt flach. Und grün. Die Ausblicke von der Küste und an den Stränden machen es aber wieder wett. Auch wenn ich sagen muss, die Landschaft hier ist irgendwie nicht sehr kanadisch.
Wir umrunden die Nordspitze ohne größere Stopps. Unser erster Halt ist extra für den kleinen Flugzeugfreak in mir: Der Selmon Airforce Heritage Park. Hier sind immerhin DREI GANZE Militärflugzeuge zur äußeren Besichtigung ausgestellt. Kostet aber auch keinen Eintritt, also kann man ihn getrost mitnehmen. Und wann hat man schonmal die Gelegenheit, Auge in Auge mit einer CF-101/Voodoo zu stehen.

Da ich nicht wirklich Ahnung von Militärflugzeugen und schon gar nicht von kanadischen habe, möge man die genaueren Details den beigefügten Erklärungen auf den Infotafeln entnehmen.


Als nächstes begutachten wir den CP-121/Tracker




und das größte Gerät vor Ort, den CP 107 Argus 739.


Hier habe ich fast Probleme, das Gerät aufs Foto zu bekommen. Mit etwas Abstand geht es aber.

Für dieses Foto musste ich allerdings auf die Steine, die ein Blumenbeet umfassten, klettern, den Fahnenmast habe ich leider nicht auf die schnelle wegbekommen.

Detailansichten des Gerätes sind aber auch ganz interessant.


Neben den Flugzeugen gibt es noch einige schön angelegte Blumenbeete mit tollen Pflanzen zu bewundern, ich konnte mich nicht entscheiden, ob dies eine Hortensie, ein Flieder oder eine Mischung aus beiden sein soll. Aber hübsch ist sie.

Da wir hier ohnehin an der Engstelle der Insel sind, wo beide Ufer nicht weit voneinander entfernt sind, entscheiden wir uns spontan, eine kleine Mittagspause in Summerside am Spinnakers Landing einzulegen, da es dort gestern bei der Durchfahrt ganz nett aussah und wir leichten Hunger verspüren. Zum Fotografieren war das gestrige Wetter natürlich netter, da haben wir aber irgendwie die Parkplätze verpasst und umdrehen wollten wir dann irgendwie auch nicht. Nett, wenn auch erwartungsgemäß sehr touristisch. Um meinen Appetit auf einen Hotdog zu stillen und sich ein wenig die Beine zu vertreten, reicht es aber allemal.

Wir kommen nun zum eigentlichen geplanten Highlight des Tages, der Suche nach dem Teacup Rock. Dieser liegt am Thunder Cove Beach, dieser alleine sieht schon sehr bunt und wild aus, vor allem weil sehr starker Wind weht (und uns beim Aussteigen erstmal eine gute Portion Sand in die Augen weht) und das Meer sehr aufgewühlt ist. Die Farben von Sand, Meer und Dünengras tun ihr übriges, das ganze direkt zu einem eindrucksvollen Erlebnis zu machen.


Wir wissen, dass hinter dem roten Felsen am Ende des Strandes der Teacup Rock ist. Auch, dass man ihn bei Niedrigwasser mit ein wenig Kletterei erreichen kann. Also wandern wir den Strand entlang bis zum Ende. Die Ebbe sieht heute aufgrund des auflandigen Windes nicht wirklich nach Ebbe aus, aber wir wollen auf jeden Fall mal schauen, ob wir über den Felsen kommen. Wir sehen einige Leute auf dem Felsen herumklettern, also scheint es möglich zu sein.



Noch misstrauischer macht uns ein hinterhältiger Angriff des Meeres, der definitiv meinem Mann gegolten hat:
Am Felsen angekommen beobachten wir die Situation eine Weile, das Meer ist trotz Ebbe ziemlich nah am Felsen, der Wind treibt es immer wieder den Felsen hinauf.
Über den Felsen links im Bild müssten wir klettern, das wäre nach oben kein Problem, allerdings trauen wir dem Rückweg nicht so ganz, zumal wir nicht einschätzen können, wie der Wind und das Meer sich entwickeln. Es macht auch den Eindruck, als würden die Leute alle oberhalb der Klippe zurückgehen. Also gehen wir zunächst zurück, um den Weg oberhalb der Klippe zu erkunden. Dort laufen zwar massig Leute vom Meer zurück, dummerweise steht hier ein Schild "Privatgrundstück, betreten verboten." Unsere gute Erziehung verbietet uns, nur zur Besichtigung des Teacup-Rocks über fremdes Privateigentum zu stiefeln, also beenden wir das Experiment" Teacup Rock" an dieser Stelle. Der Strand war so schon sehr schön und beeindruckend.
Wir setzen also unverrichteter Dinge unseren Weg fort, mit ein paar netten Aussichten 
und nähern uns langsam Cavendish, dem Ort, in dem Anne of Green Gables spielt. Wir haben beide weder das Buch gelesen, noch die Serie gesehen noch uns sonst irgendwie näher mit dem Thema beschäftigt und haben daher ein anderes Ziel: den Prince Edwards Island National Park, der allerdings mit einem großen 
Schild beworben wird. Cavendish und Anne of Green Gables ist hier mittlerweile allgegenwärtig. Am Abzweig zum Park fuhren wir bereits an einer Vergnügungsmeile mit Restaurants, Souvenierläden, Beavertails (leider sind wir gerade satt), Minigolf ... vorbei.
Der Nationalpark hingegen ist (abgesehen von dem Reisebus samt "Insassen", der allerdings relatv zügig dank des windigen Wetters wieder verschwindet) angenehm ruhig. Wir wandern ein Stück in durch das sehr grüne "Hinterland" der Dünen

und vorbei bzw. auf einem Steg über einen See, in dem unter anderem Wasserlinsen und Muscheln leben.


Als nächstes gehen wir noch zum Aussichtspunkt über Dünen und Strand.
Wir beobachten ein paar Möwen, die einige gewagte Flugmaneuver im starken Wind durchführen. Bisschen Wildlife muss schließlich auch mal wieder sein.

Außerdem beobachten wir das inzwischen ziemlich aufgewühlte Meer, 
in dem tatsächlich 4 Rettungsschwimmer baden. Naja, sie werden wissen, was sie tun, und schaffen es auch lebend wieder aus dem Wasser.

Als nächsten Stopp haben wir uns North Rustico ausgeguckt, soll ganz nett sein, also schauen wir mal. Auf dem Weg lassen wir zunächst einmal den gesamten Anne of Green Gables-Wahnsinn rechts und links der Straße liegen, sind allerdings doch ein wenig fassungslos, als sich zunächst links und kurz darauf auch rechts der Straße jeweils als Krönung noch eine Achterbahn materialisiert. Von Unmengen Hotels, Motels und Inns einmal ganz abgesehen. Wir schauen, dass wir hier wegkommen und widmen uns North Rustico bzw. dem zugehörigen Hafen. Nette, Häuser und kleine Läden,

 ein kleiner Leuchtturm
und ein paar interessante Lichtverhältnisse machen dies zu einem schönen Abschluss dieses Tages.

In Charlottetown angekommen, machen wir uns kurz frisch und gehen zum heutigen Abendessen ins Rowhouse Lobster, wo wir ein hervorragendes Abendessen ohne Fotos genießen. Zum sehr guten Sauvignan Blanc aus Ontario gibt es vorneweg einen Salat mit Seafood uns Ziegenkäse sowie ein Chowder, diesmal mit einem Hauch Kokos. Interessant. Als Hauptgericht nimmt mein Mann die Gnocci mit Lobster und ich die Lobster Taccos. Alles ist heute sehr, sehr gut. Draußen spiel eine nicht minder gute Countryband, die alles von Country bis Lady Gaga spielt. Wir bleiben hier noch fast eine Stunde hängen, nach Abschluss des "Konzerts" gibt es noch eine digitale Show an der dahinterliegenden Wand der Kunsthochschule über die Geschichte Kanadas und Charlottetowns und die Förderation. Sehr gut und unterhaltsam gemacht.
Danach sind wir aber wirklich müde und gehen zurück ins Hotel. In Summe sind wir heute fast 5.5 km gelaufen, davon mindestens 2 km durch den Sand am Thundercove Beach.

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