Route: Port Alberni – Sproat Lake – Pacific Rim NP – Ucluelet
Von Port Alberni fahren wir zum Sproat Lake, wo zwei Tankflugzeuge zur
Waldbrandbekämpfung stationiert sind. Leider ist die Basis zur Zeit nicht zu
besichtigen. Wenigstens ein paar Fotos waren aber auch von außerhalb möglich.
Landschaftlich ist es recht hübsch, auch wenn das Wetter noch
etwas hochnebelig ist.
Nach einer etwas längeren Fahrt erreichen wir den Pacific Rim National Park. Da es gerade mal Mittag ist, fahren wir zunächst nach Tofino, um uns über Bootstouren nach Hot Spring Cove zu informieren. Dabei müssen wir leider feststellen, dass Tofino touristisch so dermaßen überlaufen ist, dass wir nicht mal einen Parkplatz für unser Wüstenfahrzeug (auch nicht für einen Kleinwagen) finden. Also machen wir uns auf den Weg nach Ucluelet am anderen Ende des Parks und klappern auf dem Weg noch einige Punkte ab, die wir vor fünf Jahren aus Zeitgründen links liegen lassen mussten:
Radar Hill, wo zu Zeiten des Kalten Krieges eine Radaranlage stand, die heute aber abgebaut und durch viel Natur ersetzt wurde:
Durch den Regenwald über steile Treppen, vorbei an riesigen Bäumen und seltsamen Pilzen gelangen wir zum Shooner Cove.
... auf seltsame kleine blaue Kreaturen. Aliens???
Später im Visitor Center erfahren wir, dass es sich um Velella Velella ( http://en.wikipedia.org/wiki/Velella ) handelt, die alle paar Jahre, je nachdem wie der Wind steht, an den Strand gespült werden und nach einigen Tagen vertrocknen und zerfallen. Irgendwie sind sie ja hübsch.

Im Visitor Center am Wickaninnich Beach hören wir außerdem einen interessanten Vortrag einer Nationalparkmitarbeiterin, die einem der wenigen Stämme der First Nations angehört, der früher Walfang betrieben hat. Nur bestimmte Männer durften an den Walfangfahrten – die nackt und im Kanu durchgeführt werden – teilnehmen. Diese wurden von klein auf für diese Aufgabe trainiert um dem kalten Wasser zu widerstehen und lange tauchen zu können. Die Frauen des Stammes stellen derweil eine Spirituelle Verbindung zu dem gejagten Wal her und besänftigen seinen Geist, so dass er sich quasi freiwillig dem Stamm zur Lebensgrundlage zur Verfügung stellt. Walfleisch und Fett war eine seltene und sehr beliebte Tauschware zwischen den Stämmen der First Nations.

Neben der Geschichte der Ortsansässigen First Nations im Visitor Center
finden sich draußen hübsche Pflanzen, der Wickaninnish Beach sowie ein weiterer
Regenwald Trail zum South Beach.
Nach reichlich trailen am Strand und im Regenwald begeben wir uns in
das Black Rock Resort in Ucluelet, wo wir die kommenden zwei Nächte verbringen
werden. Das Hotel ist sehr schön, leider aber genauso wenig wie der Ort selbst
dazu ausgestattet, die riesigen Besuchermasen im Sommer abzufüttern. Im Dorf
hat man kaum eine Chance, zur Haupt-Essenszeit in den wenigen, winzigen
Restaurants einen Tisch zu ergattern. Im Hotel ist das Restaurant ebenfalls
vollkommen ausgebucht, es gibt aber ein Pub mit „kleiner Karte“, wo es immerhin
gutes Bier und nach längerem Warten etwas zu Essen bekommt. Man erzählt uns,
auf ganz Vancouver Island herrsche Mangel an Köchen, weil viele lieber in den
Holzfäller Camps oder bei Ölbohrungen kochen. Dort verdient es sich wohl besser
und gerade die Orte an der Westküste, die ohnehin nur zwei Monate Hauptsaison
haben, bekommen diesen Mangel zu spüren.
Das Essen im Pub war jedenfalls gut und reichlich, da wir ja lernfähig
sind, wird gleich noch ein Tisch im Restaurant für den kommenden Abend
reserviert. Bekommen wir auch noch. Wir haben auch immerhin noch die Wahl
zwischen 17 und 20 Uhr.
Dann noch schnell eine Wildlife-Cruise bei einem der Ortsansässigen
Bootsanbieter für den kommenden Morgen gebucht und dann dank des guten Ales aus
Tofino ab ins Bett schlafen.
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