Freitag, 28. Februar 2025

This is Finnish, but not the End - Südfinnlands schönste Blindheads

Ich habe das Frühstücksfoto vergessen. Es gibt das selbe wie die letzten Tage. Heute habe ich noch eine knapp 5 km lange Wanderung geplant, auch wenn ich doch ein wenig Muskelkater von meiner Eis-Gymnastik gestern habe. Immerhin kommt gegen Mittag die Sonne raus und motiviert mich zum Aufbruch. Ich möchte heute noch zur Pirunkirkko-Felsformation wandern, das ist sicherlich noch ein schönes Wintermotiv. Hierzu fahre ich etwa 45 km nach Nordosten und über eine weitere der vielen schönen Hängebrücken hier in der Gegend
und habe das Gefühl, ich bin schon relativ weit im Nirgendwo gelandet, auch wenn es noch einzelne Siedlungen gibt. So gut befahrbar bisher alle Wege waren, hier muss ich leider 600 m vorm Ziel aufgeben:

Ich traue mich zwar noch in die ausgeschilderte Zufahrt zum Wanderparkplatz hinein, aber die Spuren im Schnee sind schon ziemlich tief eingegraben und mir fehlt es mit dem Kombi doch ein wenig an Bodenfreiheit.
Hinter diesem zugegebenermaßen wunderschönen Blindhead geht es dann extrem steil mit tiefem Schnee bergab, und ich halte es ob des Tauwetters und der teils extrem schmierigen Straßenverhältnisse durch Schneematsch und aufgeweichte Wege für keine gute Idee, hier weiter runter zu fahren, ohne zu wissen, wie sich die Straße im Laufe des Tages entwickeln wird und ob ich es auch am Nachmittag wieder rausschaffe. Spikes helfen bei Schneematsch auch nicht mehr.
Also geht es die bereits gefahrenen 300 m wieder rückwärts, Wenden wäre hier absolut nicht möglich. Aber wozu hat man Außenspiegel und eine Rückfahrkamera. Ich fahre zwar noch zu einem weiteren Wandergebiet, das direkt von der Hauptstraße zugänglich ist, aber ich kann mich weder zu 8 km, noch zu 12 km und schon gar nicht zu 15 km Wandern motivieren, zumal es sich inzwischen schon wieder zugezogen hat und mir mein Fotoausflug von gestern echt in den Knochen steckt.
 
Stattdessen fahre ich die Landzunge, auf der ich gestern gewandert bin, noch einmal von Norden an. Eigentlich wollte ich diese Strecke schon gestern zurückfahren, da war ich aber zu müde, noch einen Umweg zu fahren.

Kurz zusammengefasst, die Landschaft ist schön und die Straße macht richtig Spaß. Eigentlich besteht sie fast nur aus Kurven und Blindheads, bei denen man erraten muss, in welche Richtung die Straße dahinter eine Kurve macht. Ein großer Spaß für die ganze Familie, das Ganze mit so wenig Verkehr, dass man auch zwischendurch mal ein Foto machen kann.

Zunächst geht es durch verschneiten Wald, Schnee ist momentan immer noch die bessere Alternative zu auftauender Schotterpiste mit Treibsand-Effekt.
Danach geht es richtig rund. Ich mag diese glaziale Moränenlandschaft hier.



Danach geht es wieder durch den Wald mit Schnee und Matsch. Offenbar hat auch dieses Navi schon meine Streckenvorlieben erkannt.
Auch hier darf der ein oder andere Blindhead nicht fehlen.


Irgendwann erreiche ich den Wanderparkplatz von gestern aus nördlicher Richtung. Ja, die Strecke hat sich fahrtechnisch noch gelohnt, gestern Nachmittag bei Dämmerung wäre sie vermutlich kein Spaß gewesen, wenn hinter jeder Kuppe noch der Elch lauert.

Bei Sonne hätte ich jetzt nochmal am See ein bisschen fotografiert, aber da das Wetter inzwischen wieder ähnlich grau wie gestern ist, habe ich dazu auch keine Lust. Ich gönne mir einfach noch meine Zimtschnecke.
Da hier heute auch kein Verkehr ist, kann ich noch ein Foto von der schönen Straße über den See machen.
Auf dem Rückweg biege ich noch nach rechts in Richtung Päijänne Nationalpark ab. Hier kommt man offenbar noch in einen anderen Teil des Nationalparks. Natürlich fahre ich - motiviert durch ein "Achtung Elch - Schild" noch ein bisschen weiter, allerdings wäre der Weg zum Nationalpark noch länger, und ich lande ersteinmal in einer unübersichtlichen Ferienhaussiedlung. Naja, der Parkteil liegt morgen noch auf dem Weg nach Tampere, also fahren wir da einfach einen kleinen Umweg, wir haben ja Zeit.
Noch ein paar Blindheads zum Abschluss, dann geht es zurück ins Ferienhaus, ab heute Abend hat der Gatte ja dann auch Urlaub.

Das heißt leider, dass wir das wunderschöne Ferienhaus morgen auch schon wieder verlassen. Aufgrund des kontinuierlich unangenehmer werdenden Zustandes der Zufahrt ist es vielleicht nicht die schlechteste Idee, trotzdem ist es irgendwie schade, sowohl das Haus als auch die Gegend hier haben uns sehr gut gefallen. Ab morgen geht es dann zunächst nach Tampere, dort wohnen wir dann auch wieder im Hotel und lassen uns allabendlich in Restaurants versorgen. Das heißt, ihr müsst heute auch zum letzten Mal ein Foto meines Selbstgekochten mit Dosenbier ertragen ;-).

Immerhin haben wir für den heutigen Abend noch unsere schönste Bierdose der Woche verewigt. Man möchte sie kaum leertrinken, obwohl das IPA wieder gut schmeckt: Leichte Fruchtnote und hintenraus schön herb.
Heute gibt es ein Zwischending aus Roggenbrot, Brötchen und Knäcke, das man wunderbar zu einem Sanwich mit Rentiersalami verbauen kann.
Auch als Wurst- und Käsebrot geht es genausogut. Dazu mal wieder Salat, man braucht ja auch im Winter Vitamine. Jetzt sind wir gespannt auf die Kulinarik in den Städten in der kommenden Woche,

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank fürs Lesen und Deinen Kommentar!