Auch heute beginnt der Tag mit eher trübsinnigem Wetter, immerhin geht der Regen so langsam in Schnee über. Soll mich aber nicht daran hindern, zumindest einen Spaziergang hier in der Gegend zu machen. Auf der anderen Seite des Sees, den ich vorgestern schonmal bis Vierumäki entlangelaufen bin, soll es einen Naturlehrpfad geben, den ich mir vom Haus aus erlaufen will. Der Naturlehrpfad "Lemmenharju" ist eigentlich nur 4 km lang, mit zu und Rückweg zum Haus komme ich auf 8,5 km laut Routenpanung. Also wird erstmal mit einem üppigen, wie so oft eher späten Frühstück, eine gute Grundlage für Wanderung und Arbeitstag des Gatten geschaffen.
Nach Abschluss meines obigatorischen halben Liters Morgenkaffee werfe ich mich in wasserfeste (es schneit nämlich immer noch) Winterklamotten und schnalle meine Spikes an die Schuhe und los gehts. Zunächst einen wenig spannenden Fahrweg bis runter zum Seeufer. Dort stehen wie üblich in solch guter Wohnlage einige sehr schöne, große Häuser, bei denen ich mich frage, ob sie ganzjährig bewohnt sind oder ob es sich um sehr gediegene Sommerhäuser handelt. Der Blick zum See ist auch sehr schön, auch wenn das Wetter heute wieder nicht so einladend ist. Immerhin taut es so auch nicht weiter.
Ich genieße die Aussicht trotzdem, schließlich mag ich Winter und muss auch mit winterlichem Wetter leben.
Ich hönnte hier über den See abkürzen, bevorzuge aber den Waldweg.Dieser gestaltet sich doch sehr schweißtreibend, da hier auf einmal sehr viel Schnee liegt.
Zum Glück wird der Weg nach etwa 500m wieder deutlich angenehmer und schöner, wenn auch nicht weniger schweißtreibend. Es geht ordentlich bergauf und bergab, immer zwischen den Seen entlang. Der Blick durch die Bäume ist zwar schön, taugt aber nicht so richtig zum Fotografieren. Genieße ich ihn eben alleine für mich.
Der letzte Abstieg zum See kurz vor Vierumäki ist nochmal sehr sportlich, und ich frage mich wieder, wie die ganzen Fußspuren hier das ohne Spikes geschafft haben.
Unten angekommen kommt kurz darauf die Sauna am See mit Strandbad in Sicht, an der ich vorgestern auf der anderen Seite vorbeigelaufen bin.Nachdem gerade eine finnische Familie nebst Hund auf dem See an mir vorbeigewandert ist, entschließe ich mich, hier ein Stück abzukürzen und dafür einen kleinen Umweg zum Café am Schwimmbad in Vierumäki zu machen (also mal schnell sportlich wieder die Treppen, die ich vorgestern runtergelaufen bin, hochgelaufen - das Schild, mit dem sie abgesperrt sind, besagt übrigens nur "kein Winterdienst"). Die Wanderung war nämlich bisher schweißtreibender, als ich dachte, und so gönne ich mir hier ein Fläschchen isotonisches Sportgetränk für ausgesprochen günstige 4,30 €. Wie schön, dass man hier für den Preisschock nicht noch Währungen umrechnen muss. Egal, ich habe Durst.
Frisch gestärkt wandere ich wieder Richtung Strandbad und komme kurz darauf an einem Rhododendron vorbei, den ich in nördlichen Gefilden nicht unbedingt erwartet hätte.
Dieser ist auch schon sehr bereit für den Frühling, während ich hier noch den Winter genieße.
Ich komme wieder an ein paar eingefrorenen Bäumchen vorbei. Mag ich irgendwie sehr als Motiv. Im Hintergrund sieht man wieder einmal Fußspuren auf dem Eis. Ich bevorzuge den Waldweg. Nicht nur, weil ich dem Eis nicht überall traue, sondern weil der Waldweg auch wirklich schön und abwechslungsreicher als der See ist. Irgendwo müssen die ganzen Höhenmeter ja auch herkommen.Für die Abwechslung quere ich eine kleine Brücke über einen nicht gefrorenen Zulauf des Sees.
Hier bin ich vor 2 Tagen ein Stück über den See spaziert, heute laufe ich den Waldweg entlang zu der roten Grillhütte.
Dieser kleine Bachlauf befindet sich unmittebar hinter der Grillhütte, am Montag war es mir aber ohne Spikes zu riskant, den Hang daneben herunterzuschlittern, nur für ein Foto.
Daneben liegt ein - wie ich finde - sehr, sehr fotogener Eisklumpen, den ich mir nicht entgehen lassen kann.
Nach meiner kleinen "Fotosession" begebe ich mich wieder auf den Waldweg am Seeufer entlang.Ich mag den Blick durch die kahlen Bäume auf den verschneiten See.
Ab und an finde ich ein paar Inseln im Eis.
Schöner Kontrast aus Eis, Wasser und Grün. Viel mehr Farben hat der Tag dann auch nicht zu bieten, mich hat es aber gar nicht mal gestört.
Irgendwie schön wenn Steine und Pflanzen im Wald aus dem Schnee herausschauen. Wirkt jetzt fast bunt.Also weiter durch den Wald, teilweise ist es ziemlich vereist, aber ich habe ja Spikes. Die Birken am Ufer gefallen mir mal wieder. Was muss ich auch immer so oft stehenbleiben, um zu fotografieren...
Die Wege hier sind alle sehr gut beschildert, zumindest wenn man etwas mit den Ortsnamen anfangen könnte. Ich halte mich lieber an meine Karte auf dem Handy.
Schwupps, geht es mal wieder auf eine schmalen Landzunge zwischen den Seen bergauf, irgendwoher müssen die 200 Höhenmeter in Summe ja auch kommen.Hier finde ich ein paar Tierspuren auf dem Weg, die nicht so richtig zu Hunden passen wollen, meine spätere Recherche ergibt, es könnte ein Fuchs gewesen sein.
Und weiter geht es bergauf.Finde den Elch...
... kleiner Tip: ich habe keinen gefunden.
Dafür geht es zur Abwechslung auch mal steil und holprig bergab.
Nach "bergab" trifft man hier meistens wieder auf den nächsten See.
Nach "bergab" trifft man hier meistens wieder auf den nächsten See.
Danach geht es natürlich auch wieder bergauf.
... und wieder bergab zum nächsten See.
Ein interessanter abgestorbener Baum am Ufer. Motto des Tages: Formen statt Farben.
Noch eine Insel.Meine Karte führt mich jetzt wieder von diesem See weg in einen sehr dichten, sehr grünen Nadelwald. Vielleicht wird es ja doch noch was mit der Elchsichtung heute
Irgendwann erreiche ich eine Brücke, die ich auf dem Hinweg schon überquert, aber nicht fotografiert habe. Kann man ja noch nachholen, ich habe ja Zeit.
Am Bach sind ein paar schöne Eisgebilde entstanden.
Danach folgt der unschöne Teil des Weges, der auf dem Hinweg schon sehr schweißtreibend war. 500 m ziemlich tiefer Schnee, der zwar relativ fest ist, aber halt nicht immer. Man muss schon aufpassen, wo man hin tritt. Im Gegensatz zum Hinweg geht es jetzt auch noch bergauf.
Hier kann man ungefähr erahnen, wie tief der Schnee hier wohl ist.Irgendwann erreiche ich wieder die Zivilisation in Form des ausgesprochen gediegenen Wohngebietes am See.
Wie konnte mir dieses schöne Motiv auf dem Hinweg entgehen? Vielleicht habe ich mich da auch einfach noch etwas mit Fotos zurückgehalten. Dafür gibt es jetzt einen Kilometer vor dem Ferienhaus allerdings auch keinen Grund mehr.Danach kommt noch der letzte knackige Anstieg, zum Glück relativ einfach über einen Fahrweg.
Elchspuren habe ich wieder keine gefunden, aber Hasengetier gibt es reichlich.Home sweet Home... nach 9,5 km und 200 Höhenmetern mit Spikes im Schnee reicht es dann auch erstmal wieder.
Die Zimtschnecke habe ich mir jetzt aber verdient. Der Gatte bekommt auch eine als Belohnung für seine Arbeit im Homeoffice.
Hier eine Karte meiner Wanderung, die beiden Schleifen um die Seen links waren der Naturlehrpfad, allerdings habe ich bis auf ein winziges Schild mit einem QR-Code nichts entdecken können, was auf einen solchen hindeutet. Macht nichts, die Runde war trotzdem schön.
Zum beiderseitigen Feierabend wird die schicke, kleine Sauna im Haus angeworfen. Kann man sowohl nach der Wanderung als auch nach einem Bürotag gut gebrauchen.Zum Abendessen gibt es Nudeln mit Thunfisch in Tomatensoße.
Zum Nachtisch werden wieder finnische Schokoriegel (weißer Nougat und Salzkaramell) getestet. Das Bier ist leider ausgegangen. Morgen wird eingekauft.
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