Sonntag, 23. Februar 2025

This is Finnish, but not the End. - Die MSI reist nach Finnland.

Nach einer ruhigen, aber dennoch aufgrund der anstrengenden letzten Tage zu kurzen Nacht machen wir uns auf den glücklicherweise kurzen Weg zum Flughafen. Nach schnellem und leerem Check-in geht es zügig durch die ebenso leere Sicherheitskontrolle. Sehr zu unserer Verwunderung muss heute zur Abwechslung mal gar nichts, nicht einmal Laptops und Flüssigkeiten ausgepackt werden. Dafür dürfen beide Rucksäcke sowie meine Schuhe und Füße in die Nachkontrolle, die aber zum Glück ohne jegliche Beanstandung. Auch mein Strickzeug darf mit. Einem fast zweistündigen Frühstück in der Panorama-Lounge steht also nichts mehr im Wege.

Die Auswahl ist heute gar nich mal so übel, es gibt auch Pancakes statt des Kirschmichels, der vor 2 Jahren keine Offenbarung war, vor allem nicht, wenn man dank uneindeutiger Beschilderung versehentlich statt der Kirschsoße die Rote Beete Suppe dazu erwischt hat.
Schade ist, dass man die hübschen, bunten Sofas inzwischen durch die langweiligen Standard-Lufthansa-Ledersessel in heimelig-spießig anmutenden Brauntönen ersetzt wurden. Die kleinen Räume sind trotzdem weiterhin angenehm, auch wenn es zur besten Frühstückszeit recht voll ist.
Gegen 9:30 begeben wir uns zum 9:40 angekündigten Boarding, das wir um 9:42 als gefühlt Letzte erreichen. Man hat wohl unbemerkt schon um 9:30 angefangen. Da es sich aber um ein Busgate handelt, hat man nur den Bus vollgeladen, und uns blieb durch die Verspätung ein noch längeres im Bus Rumstehen erspart. Nach uns kommen auch noch einige Passagiere und trotz unserer Verspätung dürfen wir noch gut zehn Minuten auf die Abfahrt warten.
Neben dem Busgate erwartet uns heute ein ganz altes Schätzchen, ein 30 Jahre alter A321-100 mit der Kennung D-AIRL und dem wundervollen Taufnamen "Kulmbach". Laut der ausgesprochen gut gelaunten Cockpitbesatzung ist die Maschine "gut eingeflogen". Mit Erstaunen stelle ich bei meiner obligatorischen Cockpit-Begehung nach der Landung fest, dass die Maschine schon mit Sidesticks statt Steuerhörnern ausgestattet ist. Ich dachte, die wären erst später bei Airbus verbaut worden.
Es gibt ein bisschen Finnisch zum Einlesen. Die ä-Quote ist heute schonmal ziemlich hoch.
Trotz herzlichen Willkommens, die Sitze sind unbequem wie immer im Lufthansa A320, für etwas mehr als zwei Stunden kann man das aber ertragen. Vorm Start gibt es noch ein bisschen was zu gucken. Eine 757-300 von Condor. Icelandair hat inzwischen alle 757-300 ausgemustert. Fun-Fact: Sie ist immer noch neuer als unser A321.
Meine Fensterscheibe ist nicht die sauberste, aber für ein blaues "Strandtuch" reicht es noch.


Air Canada. Mein Tipp: Montreal oder Toronto. Die Flightradar-Recherche ergibt: Toronto.
Über diese hier freue ich mich besonders, hatte ich die 747-8 in Retro-Liverey doch eben auf dem Weg zum Gate gesehen, aber keine Zeit für ein Foto gehabt. Die D-ABYT fliegt heute als LH462 nach Miami.
Und hier startet dann auch der Air Canada A330-343 nach Toronto.
Jetzt ist nur noch das blaue Strandtuch vor uns und macht sich auf den Weg nach Punta Cana.
Danach dürfen wir dann auch endlich mit gut dreißigminütiger Verspätung in Richtung Südwesten starten. In einer sportlichen 180-Grad-Kurve in Kombination mit ein paar Schlangenlinien drehen wir über Rüsselsheim, Mainz und Wiesbaden in Richtung Nordosten. Danach geht es immer geradeaus, bis wir auf winterliche, finnische Landschaften treffen...



...und in Helsinki nach einer 90-Grad Kurve in südöstlicher Richtung mit einem unterhaltsamen Hüpfer durch eine Verwirbelung von einem vor uns startenden Flugzeuges pünktlich landen. 
Immerhin mit dem Fahrwerk nach unten und nicht auf dem Dach, soll ja alles schon vorgekommen sein in letzter Zeit.
In Helsinki ist es jedenfalls ganz schön hell. Die schlechte-Wortwitz-Kasse klingelt jetzt schon in diesem Reisebericht.
Unsere Gepäckstücke kommen tatsächlich als erste und so stehen wir schon kurz nach 14 Uhr Ortszeit am Mietwagenschalter, wo wir eine Oberklasse mit Hybrid und Allrad gebucht haben, weil es seltsamerweise die günstigste Allradklasse war (ein Mittelklasse-SUV hätte es sonst auch getan). Wir bekommen einen Mercedes E 300 DE Hybrid mit Automatik, Allrad und sehr zu meiner Freude festem Schuhwerk (Spikes) mit 62.000 km und sehr luxuriöser Ausstattung. Kann man gut mal zwei Wochen fahren, zumal das gute Stück trotz nicht geladenem Hybrids auf der Fahrt zum Ferienhaus nur 5,8 auf finnischen Autobahnen mit maximal erlaubten 120 km/h verbraucht.

Nach einem kleinen Einkauf für die nächsten Tage erreichen wir dank Allrad und Spikes trotz abenteuerlichen, verschneiten Schotterstraßen sicher unser Ferienhaus. Es hält, was die Fotos versprochen haben, und wir fühlen uns sofort wohl, auch wenn wir erstmal die Heizung noch etwas hochdrehen.
Das Titelbild der hier hinterlegten Infomappe ist vielversprechend, und so begibt sich das MSI gut gelaunt zum wohlverdienten Abendessen mit Kulturguttest.
Wir beginnen mit einem brüderlich geteilten Karhu Kupari, einem milden, leicht rötlichen Lager.
Zum Abendessen gibt es einen kleinen Rundgang durch die finnische Kulinarik mit Haferbrot, finnischem Käse, Rentierschinken, salziger Butter und ein paar nicht-finnischen Vitaminen.
Dazu wird später noch ein etwas kräftigeres Lager von Karhu mit hübscher Verpackung konsumiert.
Im Laufe des Abends bekomme ich noch erfreuliche Nachrichten aus der Heimat, mein gutes Turnier gestern hat mir in der Gesamtwertung der Hallenturnierserie den dritten Platz beschert. Das wird noch mit einem IPA gefeiert, das in der Nase fruchtig und im Abgang schön herb ist. Das Wahlergebnis kann man sich damit allerdings auch nicht schöner trinken.


2 Kommentare:

  1. Rene meint: Danke für die Einführung in die Flugzeugkunde. Erstmal öde Landschaft aber starkes Auto. Ich freue mich schon auf weiter finnische Mahlzeiten.

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Vielen Dank fürs Lesen und Deinen Kommentar!