Freitag, 24. Mai 2024

Seniorenreisen "Goldener Herbst": The Package has arrived safely in Iceland.

Außer der Tatsache, dass wir zu viert reisen, nimmt der Wahnsinn seinen ganz gewohnten Lauf: Das Gepäck wird zusammengetragen und dokumentiert.
Danach: Kofferraumtetris. Mit 4 Personen, 4 Koffern plus für jeden ein Handgepäckstück UND einem kleinen Zoo gerät mein sonst vollkommen ausreichendes Auto doch fast an seine Grenzen. Aber wenn ich was kann, dann Kofferräume vollpacken, und nach etwa drei Versuchen ist alles verladen.
Hauptsache, der Elch sitzt.
Nach, wie üblich, vollkommen unspektakulärer Fahrt nach Amsterdam erreichen wir zügig und pünktlich zu einem kleinen Mittags-Imbiss die Aspire Lounge. Das Buffet ist wie immer eher minimalistisch, aber das warme, knusprige Brot taugt zum Highlight.
Danach Kaffee und was Süßes.
Ein Blick in Flightradar verheißt, dass es einen Equipment-Change gab. Das ist jetzt Fluch und Segen zu gleich: Endlich darf ich mal mit dem "Flagschiff" von Icelandair, der Hekla Aurora fliegen (es handelt sich dabei um eine 30 Jahre alte 757-200 mit der Kennung TF-FIU, aber sie ist einfach wunder-wunder schön). Zeitgleich fällt uns auf, dass unsere (ursprünglich zusammenhängend auf einer 767 gebuchten Plätze) jetzt wild durch die gesamte Business-Class-Kabine verteilt sind. Unschön mit einer Reisegruppe, aber das bekomen wir getauscht.
Da steht er, an Gate C9, unser bunter, isländischer Traum:
Þortraut ist begeistert.
Nachdem beim Boarding alle ihre Plätze wiedergefunden oder ertauscht haben, gibt es kurz nach der niederländischen Küste 
erstmal einen Champagner auf unseren Hochzeitstag und gutes Gelingen der Reise.
Danach wird kaltes Hähnchen auf einer bunten Gemüsemischung mit warmem Brot, Lavasalzbutter und sündhaft leckerem Käsekuchen serviert.
Wir fliegen heute tatsächlich mal über den nördlichen Zipfel Großbritaniens, also eine leicht südlichere Route als sonst. Draußen  ist oben sonnig und unten bewölkt, also nichts spannendes zu sehen.
Wir haben heute eine Flughöhe von bis 38000 Fuß, was immerhin 11,5 km entspricht. Kurz vor der Südküste Islands geht es auf Höhe von Vík í Mýrdal in einen - wie ich meine - doch recht ambitionierten Sinkflug über und fliegen heute mal aufgrund von Nordostwind aus nördlicher Richtung über Reykjavík an. 
Leider kann man aufgrund von tiefhängender Bewölkung bis kurz vor der Landung einfach gar nichts sehen. Erst bei sehr geringer Flughöhe kommt der Nordzipfel von Reyjkjanes in Sicht. Hier ist übrigens ein Golfplatz.

Island begrüßt uns mit bestem Isländischen Frühjahrswetter, Wind und Regen.
Velkomin Heim.
Noch dazu gibt es dank der verfrühten Landung ein Busgate. Kein allzu schöner Empfang für die Senioren, die nach der Busfahrt noch einmal den kompletten (zum Glück nicht allzugroßen) Flughafen durchlaufen müssen. Dank allgemeiner Pinkelpause und gemütlichem Seniorentempo ist unser Gepäck schon fast vollständig angekommen und so geht es zügig weiter zu Europcar, wo die Schlange trotz reichlich ebenfalls inzwischen gelandeten Maschinen aus Deutschland erstaunlich kurz ist. Leider ist unser gebuchter Mitsubishi Outlander nicht vorhanden, man möchte uns einen Toyota RAV4 aus der selben Klasse geben. Würde ich unter normalen Umständen dankend annehmen, allerdings äußern wir leichte Zweifel, dass wir hier unser Gepäck unterbekommen, da der Kofferraum etwas kleiner als der des Outlanders ist. Wäre ja grundsätzlich unser Problem, RAV4 und Outlander sind in der gleichen Mietwagenklasse, und man hat ja in der Regel kein Recht auf ein bestimmtes Fahrzeug. Dennoch hat der Mitarbeiter Erbarmen mit uns (vielleicht sind wir auch trotz allem unkomplizierter als die Menschen um uns herum, die gerade in gebrochenem Englisch mit starkem, deutschen Akzent über Versicherungen und die Frage, ob sich im Auto ein Navi befindet, diskutieren) und wir bekommen sogar ein kostenloses Upgrade auf einen Skoda Kodiak Diesel. Damit haben wir jetzt einen sehr geräumigen Kofferraum und die Senioren hinten quasi ein eigenes Wohnzimmer für sich.
Das gute Stück ist weiß, hat 45.000 km und ist dafür extrem gepflegt und gut in Schuss. Auch die Ausstattung mit Tempomat, Klimaanlage, Automatik, großem Display mit USB-Anschluss und funktionsfähigem Android Auto sind angenehm. Mit 200 PS auf gut 1,8 Tonnen bei einem Verbrauch von aktuell 6,5 l/100 km können wir nicht klagen.
Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit und des etwas unwirtlichen Wetters gibt es auf dem Weg nach Reykjavík nur einen kurzen Stop an der blauen Lagune. Hierfür fährt man direkt (also mitten) durch das frische Lavafeld des Ausbruchs von Februar. Hier ist die Lava quer über die Straße zur Blauen Lagune geflossen. Man hat sie dann kurz danach planiert und geschottert und so haben wir gleich auch unser erstes Schotterstraßen-Erlebnis, noch dazu inmitten frischester Lava. Der Gatte fotografiert auf mein freundliches Bitten "Jetzt mach doch mal ein paar Fotos!!!" vom Beifahrersitz.

Hinten fast mittig im Bild sieht man den Krater des letzten Ausbruchs, der bis vor etwa 2 Wochen noch aktiv gespuckt hat.
Im unteren Foto erkennt man auch gut den Schutzwall, der das nahe der blauen Lagune gelegene Kraftwerk Svartsengi vor Lava schützen soll.
Auch an der Blauen Lagune stellen wir fest, dass ein Teil des Spazierweges um die Außenanlage dem Schutzwall zum Opfer gefallen ist. Naja was soll's, das Wetter ist unwirtlich und die Senioren inzwischen doch ein wenig müde, daher drehen wir nur eine kurze Runde zu den wunderschönen blauen Becken im Lavafeld.  Die Farben sind auch (oder gerade) bei schlechtem Wetter beeindruckend. Die Kamera bleibt dennoch im Rucksack, und es gibt nur ein Paar Handyfotos zur Erinnerung.


Jetzt geht es zügig im trockenen und warmen Auto ins von uns bevorzugte "Grand Hotel Reykjavik". Es gibt Zimmer im 11. Stock für alle, für die Senioren ein ruhiges nach hinten raus, wir erwischen dieses Mal eins zur Straße hin. Naja, es gibt ja Ohropax. Das Zimmer sieht aus wie immer, diesmal hängen Bilder von Fischen über dem Bett (nachdem wir schon Vögel und Pflanzen in den letzten Jahren hatten). Auch die Senioren sind zufrieden.

Stadblick

Zum Abendessen bemühen wir uns planmäßig heute nur noch ins Hotelrestaurant. Es gibt Burger für die Senioren und Fish&Chips für mich. Der Plokkfiskur (Fischeintopf mit Kartoffeln, heller Soße und Käse) kam etwas verspätet und hat es leider nicht aufs Foto geschafft. Als Kulturgut reichen wir  Gull vom Fass.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank fürs Lesen und Deinen Kommentar!