Montag, 6. November 2023

A Teaparty for Two: die schönen Seiten von Cape Cod

 ... natürlich rein auf's Wetter bezogen, schön fanden wir eigentlich alles, was wir hier so gesehen haben. 
 
Bei der Frage nach einer Frühstücksmöglichkeit wird uns Chatham noch als sehenswerter Ort mit in der Regel am Pier zu beobachtenden Seehunden empfohlen. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen, bei dem unerwartet schönen Wetter heute kann man sich hier sicher gut noch ein wenig umschauen. Da unser Flug erst um 21 Uhr geht und der Mietwagen auch erst um 18 Uhr zurückgegeben werden muss, haben wir noch reichlich Zeit.
Wir fahren also zunächst mal zum Pier und halten Ausschau nach Wildlife. Schön ist es hier so oder so, und das Wetter ist zum letzten Tag immerhin auch mal recht erfreulich.
Auf der vorgelagerten Sandbank gibt es immerhin Reiher und Kormorane.
Direkt vor dem Pier ist ein Seehund unterwegs. Bei dem Wetter glänzt er auch ordentlich in der Sonne, was Fotos gar nicht mal so zuträglich ist.

Der/die Gute scheint einige Keilereien mit was auch immer hinter sich zu haben, er/sie hat eine dicke Schramme am Rücken und eine frische auf der Nase. Scheint ihn/sie aber nicht großartig zu beeinträchtigen.


 
Die "Windrose" auf dem Fischmarkt-Gebäude ist auch sehr passend.

Eine Möwe bei der Morgengymnastik gab es auch noch zu beobachten.
Genug gesehen, wir fahren jetzt erstmal ins Zentrum von Chatham. Es ist nach halb 12, und uns ist aufgefallen, dass wir immer noch nicht gefrühstückt haben. Also mal schnell auf ein Truthahn-Sandwich (der Gatte hat ein Wrap mit Roastbeef, von dem ich offenbar kein Foto gemacht habe) und einen Kaffee in die örtliche Bäckerei. Was Süßes für später wird natürlich auch noch eingepackt.
Chatham ist ein wirklich nettes Örtchen, nicht untypisch für Neuengland und Touristenorte an der Ostküste, erinnert mich ein wenig an Niagara on the Lake. Um diese Jahreszeit ist es schön leer, über den Sommer will ich nicht nachdenken.



Überall gibt es schöne Details wie dieses Schild an einem Laden. Natürlich ist dieses Foto ein Muss für Hundeliebhaber.
Im Zentrum von Chatham gibt es mindestens drei Kirchen, von denen sich immerhin zwei halbwegs ohne störende Stromleitungen fotografieren lassen.




Das örtliche Pub: Die Wild Goose Tavern
Ducks in the Window. Treffender kann man ein Geschäft wohl nicht benennen.
Die Perspektive gefällt mir.
Hier muss ich mir mal wieder ein T-Shirt leisten. Es gibt sicher wenig stylishere Logos, als eine Möwe mit Regenhut, Pfeife und Gummistiefeln. Ein Muss für die modebewusste Frau von heute.
Manches ist auch mehr oder minder schön bunt hier.


Nach ausgiebiger Besichtigung der Hauptgeschäftsstraße von Chatham fahren wir zum Chatham Lighthouse und dem zugehörigen Strand. Auch hier gefällt es uns, zumal das Wetter heute wirklich angenehm für Anfang November ist.

Nach dem Strand besichtigen wir den Leuchtturm von außen.
Vor dem Leuchtturm liegt noch dekorativ ein ehemaliges Küstenwachenboot.
Natürlich hat auch jede Kleinstadt, die etwas auf sich hält, einen Obelisken. Wofür auch immer dieser als Denkmal dient, wir haben es nicht genauer ergründet. Dass das ganze "William Henry Mack Memorial" heißt, bringt uns jetzt auch nicht wirklich weiter. Offenbar scheint Mr. Mack auch so unbekannt zu sein, dass sich nichts dazu auf Wikipedia findet.
Es gibt hier auch Ferngläser, um damit aufs Meer zu schauen. Offenbar werden sie dafür auch von Möwen genutzt.

Funfact: Die Fotos sind mit Weitwinkel aus direkter Nähe aufgenommen, die Möwe war vollkommen schmerzfrei diesbezüglich.
Da das Wetter hier gerade so schön ist, beschließen wir, in dieser Gegend einfach so viel Zeit wie möglich zu verbringen. Nächster Halt ist am Monomoy Wildlife Refuge. Hier bleibt es beim Genießen der Aussicht, die Trails sind leider momentan alle gesperrt.
Die Enten fliegen hier sehr dekorativ.
Am Parkplatz gibt es eine Futterstation, hier hüpft mir noch eine Grauhäubchenmeise vor die Linse. Sie ist mindestens so niedlich wie ihr Name klingt.
Bei einem kurz zwischen die Naturbeobachtung eingeschobenen Einkaufsstopp wird noch das "Unitarian Universalist Meeting House" fotografiert. Offenbar handelt es sich auch hier um eine der vielen Kirchen in Chatham.
Danach geht es direkt weiter zum letzten Stopp, dem ebenfalls vollkommen willkürlich ausgewählten Forest Beach. Auch hier gefällt es uns, die Dünen mit Herbstfarben sind immer gut für's Foto.


Am Strand gibt es unglaublich viele verschiedene Muscheln...

... und merkwürdige Muscheln (in meinem Kopf ist dieses Foto unweigerlich mit einem "schlurp"-Geräusch assoziiert) ...
... und ... Dinge. Gruselige Dinge (Pfeilschwanzkrebs)
Jetzt ist Zeit für eine Kaffeepause (zur Erinnerung: Schwedisch: Fika) am Strand. Wer hat wohl am Ende das Cranberry-Scone und das Apfel-Zimt-Muffin bekommen...?
... die Möwe ging jedenfalls leer aus. Meine überaus bösen Blicke haben sie wohl ferngehalten, bis wir fertig waren. Danach ging sie dankbar unsere Krümel aufpicken, nachdem wir weg waren.
Wir machen derweil noch einen kleinen Strandspaziergang zum Abschluss. Natürlkch mit Wildlife-Viewing.

Ich erfreue mich an einem riesigen Schwarm Kormorane. Wer es noch nicht mitbekommen hat: Ich mag Kormorane. Aber so viele auf einmal habe ich noch nie gesehen.

Eigentlich sollte unsere Naturbeobachtung an dieser Stelle mit den beiden Möwenfotos enden, und wir begeben uns zurück zum Auto.
Am Auto angekommen, sehe ich, dass der riesige Schwarm Kormorane zurückkommt, und ich muss natürlich nochmal ganz kurz die wenigen Meter zurück zum Strand für ein paar Fotos vom (nicht immer ganz eleganten) Landeanflug.
Während ich mich den Kormoranen widme, wird der Gatte von dieser prächtigen Singammer beobachtet, die auch gerne noch für 2-3 Fotos sitzen bleibt, als ich zurückkomme.
Jetzt wird es aber Zeit, dank Stau haben wir noch zwei Stunden Fahrt zum Flughafen vor uns. Diese ist unspektakulär und undokumentiert. Auto-Rückgabe, Check-In und erstaunlicherweise auch Sicherheitskontrolle sind schnell, effizient und freundlich (letzteres wundert uns nach dem Erlebnis letztes Jahr am JFK besonders). Boston entwickelt sich definitiv zum favorisierten Flughafen bei der An- und Abreise an die US-Ostküste. 
Icelandair nutzt hier - genau wie am JFK - die British Airways Lounge, die hier sehr überzeugend ist. Das Platz- und Buffetangebot ist sehr gut, noch dazu wird der "BA-Burger" auf der Karte angeboten, den wir zweimal bestellen. Dazu gibt es einen gesunden Ceasar-Salad vom Buffet.
Der Getränke-Kühlschrank beinhaltet Harpoon-IPA, was dem Gatten schon bei Legal Seafood gemundet hat. Die Nacht wird kurz, die Flugzeit beträgt heute nur 4 h 30 min statt 5 h 15 min, da bekommt auch der Reiseelch ein Bierchen zum schnelleren Einschlafen.
Kurz nachdem unsere Burgerbestellung serviert wurde, ist das Boarding für den heutigen BA-Flug abgeschlossen, und in der Lounge wird durchgesagt, dass die Küche nun schließt. Wie praktisch, dass Icelandair die Lounge zur selben Zeit wie BA nutzt, so konnten wir wohl von dem Service für die BA-Passagiere profitieren. Zur Boardingzeit von Icelandair wird dann auch durchgesagt, dass die Lounge nun schließt. Die (wenigen) Passagiere, die die Lounge noch für einen späteren Flug von Quatar Airlines nutzen dürften, sind also wohl einfach gekniffen. Soll heute mal nicht unser Problem sein.
Boarding ist effizient, und pünktlich rollen wir los. Ich bewundere noch ein wenig den Verkehr am Boston Logan Airport, mit dessen Bahnsystem ich mich mal genauer beschäftigen muss: Offenbar kreuzt die Rollbahn die Start und Landebahn, und der Taxiway verläuft irgendwo dazwischen. Noch dazu liegt das Ganze auf einer Halbinsel. Spannend.
Nach dem Start schlafen wir zeitnah und effizient gut drei Stunden, bis uns die Durchsage zur Landung in Reykjavik 45 Minuten vor der geplanten Ankunftszeit weckt.

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