"Up, up and away" ist wohl DER Song, den man mit Transworld Airlines verbindet, wenn überhaupt. Dabei war es wohl nur ein Jahr, 1967, das Werbejingle der TWA. Mehr findet sich hier auf der TWA Seite.
Wir haben uns zwischenzeitlich in der "Hlöðufell" nach einem Begrüßungssekt (Icelandair hat ihn tatsächlich mit Aufhebung der Maskenpflicht auf den Nordamerikastrecken wieder eingeführt) für die kommenden sechs Stunden häuslich eingerichtet und die erste Getränkerunde nebst den gewohnt leckeren Knabbereien erhalten. Einen tollen Blick auf den abendlich glühenden Snaefell, der aus der Wolkendecke ragt, haben wir dabei auch noch. Das Handyfoto (die Kamera liegt wie immer sicher irgendwo oben im Gepäckfach) wird dem nicht ganz gerecht.
Da ich müde bin und ein bisschen schlafen möchte, gönne ich mir ein isländisches "Gull" Bier. Der Gatte testet einen isländischen Gin (ich möchte hier lobend und zugleich beeindruckt die beachtliche Auswahl von sage und schreibe sechs isländischen Gin Sorten erwähnen).
Ich verzichte auf das lecker klingende Essen, ich bin einfach zu satt.Der Gatte nimmt den Fisch und hat später fast nur gutes zu vermelden, leider allerdings auch, dass er, unbeaufsichtigt wie er war, erst während des Essens darüber nachgedacht hat, dass er ein Foto hätte machen können. Ich schlafe derweil etwa zwei Stunden, während wir quasi den ganzen Flug mit dem Sonnenuntergang fliegen. Daher ist selbiger auch nach meinem Erwachen wunderschön, garniert mit interessanten Wolkenformationen. Natürlich haben wir mal wieder Gegenwind.
Beim Überfliegen des kanadischen Bundesstaates Québec wird es dann zunehmend dunkel.Inzwischen ist der Himmel klar und wir haben sogar einen Blick auf unser Reiseziel von vor einem Jahr: die Städte Québec...
... und Montreal, wovon das Foto irgendwie abhanden gekommen ist. Stattdessen noch ein sehr roter Sonnenuntergangsrest.
Zwischendurch wird auch wieder der isländische Donut gereicht, der genauso aussieht und schmeckt wie auf dem letzten Flug. Den kann ich mit auch nicht entgehen lassen.Nachdem wir von ein paar Turbulenzen durchgeschüttelt wurden, informiere ich A. dank WIFI an Bord, dass wir soeben die Stadt Albany überflogen haben und wohl demnächst ihr Zuhause passieren, und bekomme promt einen Screenshot aus Flightradar zurück mit ihrem Standort und, dass wir tatsächlich fast darübergeflogen sind. Wir winken uns schonmal kurz zu und bald darauf kommt New Jersey in Sicht.
Auf Manhattan habe ich mir wenig Hoffnung gemacht, da hat üblicherweise die linke Seite im Flugzeug die besseren Chanchen. Aber tatsächlich entdecken wir kurz darauf South Manhattan. Man kann sogar das One World Trade Center und die Freiheitsstatue erahnen.Damit auch alle mal was davon haben, fliegen wir in einer 360 Grad Kurve an. Mein Magen ist begeistert. Nicht!
Die Aussicht entschädigt. South Manhatten ist unten rechts neben dem Triebwerk.
Danach landen wir kräftig und mehrfach am JFK, woraufhin die drei den ganzen Flug über sehr gut gelaunten Seniorinnen in frenetischen Beifall ausbrechen. Nach kurzem Warten auf den Schlepper ereichen wir das Gate und die lange Schlange an der Immigration. An dieser Stelle ist Zeit, mal noch unsere Flugrouten einzufügen. Die kurvige "Zitterpartie" bis nördlich von Großbritanien ist deutlich zu erkennen und danach halbwegs gerade nach Island mit FI 521. Der Anflug war recht südlich dieses Mal.
Danach ging es dann über Grönland, das leider zu bewölkt war, über die Labradorsee und Kanada bis nach New York City.Hier noch der Rundflug vor der Landung.
Nach einer guten Stunde exzessivem Schlange stehen in einer heißen, stickigen Halle sind wir erfolgreich und relativ unspektakulär eingereist, immerhin gibt es sogar ungefragt einen Stempel in den Pass. Danach dürfen wir mit unserem ebenfalls gut angekommenen Gepäck durch den Zoll. Da ich mir nicht sicher bin, ob ich meine Mitbringsel anmelden muss, frage ich einen Flughafenmitarbeiter, der am Eingang des Zolls für Fragen zur Verfügung steht, ob ich Süßigkeiten, Müsli und Marmelade anmelden muss. Die leicht irritierende Antwort lautet: Er denkt nicht, aber wenn ich durch die Tür in 20 m gehehen würde, wäre ich ja sowieso aus dem Zollbereich draußen. Der einsame, in weiter Ferne stehende Zollbeamte wirkt vollkommen desinteressiert, und so verlassen wir unbehelltigt mit unserem Gepäck das Terminal 7. Wir folgen den Schildern zum TWA Hotel und fahren ein kurzes Stück mit dem Airtrain bis Terminal 5, wo sich mein Highlight des Abends befindet. Da ist auch egal, dass es schon deutlich nach 21 Uhr ist.
Außerdem werden wir ab hier mit "Up, up and away" "bedüdelt" und die Wasserspiele vorm Hotel sprühen im Takt. Ich dachte, es gäbe ein Foto davon, aber es war wohl schon spät und es gibt nur ein Selfie für den engen Freundes- und Familienkreis.
Nach Abladen des Gepäcks im Zimmer ...
...machen wir trotz der vorgerückten Uhrzeit eine Besichtigungstour. Ich lasse mal ein paar Bilder sprechen: Willkommen in den 60ern! Im gesamten Hotel läuft auch zeitlich passende Musik in Dauerschleife.
Natürlich statten wir auch der Super Connie, in der sich eine Bar befindet, einen gebührenden Besuch ab.
Von der Bar habe ich keine Fotos gemacht, sie war recht voll, und leider machte das ganze einen leicht heruntergekommenen Eindruck, auch außen an den Eingangstreppen waren einige sehr deutliche Rostlöcher erkennbar. Ich bin ein wenig enttäuscht, da ich finde, man sollte sein "Flagschiff" ein wenig liebevoller in Schuss halten. Auf "schon wieder im Flugzeug sitzen" haben wir jetzt aber ohnehin keine Lust, zumal es sehr warm und stickig im Inneren ist. Das hatten wir schon zu Genüge bei der Einreise. Da ich zwischenzeitlich doch wieder Hunger habe, gönne ich mir noch schnell stilecht einen Hotdog mit Cola im Food Court, der Gatte hat ja (undokumentiert, also müssen wir es ihm glauben) im Flugzeug noch lecker gegessen. Die Schalter des Food Courts sind - ebenso wie die undokumentierten Check-In Schalter des Hotels - die ehemaligen Check-In Schalter der Fluggesellschaft.
Wenn man spät ankommt und noch dazu so flugbegeistert ist wie ich, kann man sich durchaus mal eine Nacht hier gönnen, allerdings sollte man die gesalzenen Zimmerpreise dann zugleich als Museumseintritt ansehen, sonst ist es doch etwas unbefriedigend. Ich fands toll und wollte es unbedingt mal sehen.
23:30 ist am ersten Tag dann auch eine gute Zeit, um ins Bett zu gehen. Immerhin war der Tag diesmal im Gegensatz zu Neufundland nicht ganz 24 Stunden lang und etwas reibungsloser im Ablauf.
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