Songtitel des Tages: "Take me Away"- Twenty 4 Seven
Was zur Hölle denkt sich die Frau dabei, seichtesten, niederländischen Eurodance als Titellied für den ersten Beitrag des Reiseberichtes zu wählen? Es ist tatsächlich gar nicht so abwegig, wie man auf den ersten Blick meint. Meine Hintergedanken dazu sind aus meiner ganz persönlichen Sicht natürlich nahezu brilliant:
"Take me away" passt zunächst einmal ganz gut zur Abreise. So weit so banal. Der Titel stammt von 1994, aus dem Jahr, in dem ich zum ersten Mal nach New York geflogen bin. Noch dazu könnnte man ihn mit "TMA" abkürzen, dreht man hier nun den mittleren Buchtaben kopfüber, erhält man "TWA", was unserem ersten Hotel heute abend entspricht. So entstehen wohl in kranken Köpfen Verschwörungstheorien... Wir reisen jetzt einfach mal los, bevor es zu abgefahren wird.
... nachdem jetzt alle Leser maximal verwirrt sind, dass ich den Bericht nicht mit "New York New York" starte, und noch dazu New york gar nicht im Titel dieses Beitrags vorkommt, kanns ja auch endlich losgehen.
Kommen wir zunächst zur Vorbereitung von Task 2, dem sicheren Verpacken von Schaumküssen. Ich bin guter Dinge, dass sie zumindest alles außer Luftdruckschwankungen so gut überstehen werden.
Auch das Handgepäck ist heute leichter, es kommt nur die Kamera mit Weitwinkel mit, das Tele hat dieses Mal frei. Ein kleines Frühstück für unterwegs für die Fahrerin bereitgemacht, natürlich stilecht (oder war es aus Protest) mit kanadischem Kaffeebecher.
Gegen 8:30 machen wir uns gemütlich auf den Weg nach Frankfurt, wo wir das Auto dieses mal in P8 am T2 parken. Pünktlich 2 Stunden vor Abflug erreichen wir den noch unbesetzten Icelandair Schalter. Es dauert auch noch etwa 30 Minuten, bis der Business Schalter mit dem absolut langsamsten Mitarbeiter des ganzen Flughafens (zu seiner Ehrenrettung, vermutlich war er ein Azubi, sah zumindest sehr jung aus) besetzt wird. Während die beiden Damen nebenan quasi die Hälfte der doch beachtlichen Economy Schlange einchecken, schafft der junge Mann gerade mal vier von den 11 Passagieren in unserer Schlange - das auch nur mit Hilfe der Kollegin, die danach übernimmt und die restlichen 7 Passagiere schneller eincheckt, als er die ersten 4. Was solls, wir haben ja Zeit. Die Sicherheitskontrolle hat zwar keinen Fast Track, dafür sind auch die Automaten ausgefallen und alle müssen an zwei Mitarbeitern vorbei in die Schlange. Zum Glück ist nicht viel los und wir sind zügig durch, auch wenn die SiKo in Frankfurt wie immer ihren ganz eigenen Charme hat. Nachdem ich, wie auf dem Plakat angewiesen, Elektrogeräte wie Tablets, Handys und EBookreader aus dem Rucksack nehme und die Kamera wie üblich im Rucksack lasse, wird mein Rucksack natürlich wie üblich rausgezogen und ich angepampt, ich solle alle Elektrogeräte rausnehmen. Als ich dem nachkommen will, gibt es erneut einen Anschiss, weil man jetzt die Kamera dann doch nicht auspacken soll, weil ja nur Sprengstoff getestet werden soll. Wie meine Oma zu sagen pflegte, geht auch vorbei.
Danach gehen wir zügig in die Air-France und KLM Lounge in Terminal 2. Kennen wir schon von 2017, nothing to write home about, aber für ein richtiges Frühstück reicht es. Mit einem "Cremööööhngchen", wie der Saarländer zu sagen pflegt, wird auf die Reise angestoßen.
Hier gibt es dann auch gleich den ersten Nachtisch, da man auf einem Bein schlecht steht, einen Joghurt und einen Schokopudding.Gegen 13:05 bummeln wir zum Boarding an Gate E55, wo die Boeing 737 Max 9 TF - ICC mit dem wundervollen namen "Kirkjufell" auf uns wartet. Noch gestern las ich einen Bericht, dass am Kirkjufell neuerdings imemr häufiger Wanderer abstürzen. Welch passender Name für eine Max. Wir sind dennoch vorsichtig optimistisch, lebendig in Island anzukommen.
Auf dem zugegebenermaßen heute mal erfreulich kurzen Weg zur Startbahn (es war definitiv dieses Mal nicht die West, ich tippe auf die Centerbahn) bleibt dennoch Zeit für ein paar schöne Flugzeugfotos...
... vor allem als diese Schönheit frontal auf uns zurolllt.Fun fact, es handelt sich hierbei um die Boeing 747-8 "Brandenburg" der Lufthansa mit der Kennung D-ABYA, die heute als LH402 schonmal nach NYC voraus fliegt, allerdings nach Newark. Das Ticket hätte schätzungsweise mindestens das Anderthalbfache in € gekostet und wir wären nicht am TWA Hotel vorbeigekommen. Starten dürfen wir tatsächlich zuerst, allerdings werden wir kurz vor Njimegen "unterhalb" wieder von selbiger überholt. Leider bin ich zu langsam mit der Kamera. Dafür hat Icelandair kostenloses WLAN in der C und so kann ich die Flugzeit wenigstens sinnvoll mit dem Reisebericht Schreiben verbingen.
Zunächst starten wir aber in Richtung Südwesten, um dann in einer großen Kurve nach Nordwesten zu drehen.
Unser Gepäck ist im Übrigen auch mit an Bord, was wir dank der noch kurzfristig beschafften Airtags auch am IPhone des Gatten verfolgen können. Mal sehen, ob es auch in Island mitkommt, zeitlich sollte es passen.
Bisschen Flughafen beim Start:
Die erste Kurve von vielen:
Danach fliegen wir in Schlangenlinien (keine Ahnung, ob wetterbedingt oder ob man die MAX in Europa so fliegen muss, damit sie oben bleibt, in Kanada sind sie ganz normal damit geradeaus geflogen) nördlich an Großbritannien vorbei. Das hindert uns nicht am Mittagessen, auch wenn ich nach dem doch nicht kleinen Frühstück noch nicht wirklich Hunger habe. Zvor bestellt sich der Gatte allerdings einen "Spicy Tomato Juice". Als er die Dose öffnet, äußere ich zunächst den Verdacht, dass ein Mitpassagier unter üblen Blähungen zu leiden scheint, bis mir auffällt, dass der strenge, leicht vergorene Gemüsegeruch seinem Tomatensaft statt einem zu Unrecht verdächtigten Mitpassagier entfleucht ist. Geschmacklich ist das Zeug nicht ganz so übel, aber irgendwie auch nicht gut. Zum Glück habe ich das bei Icelandair erfahrungsgemäß geladene hervorragende "Franklin & Sons LTD" Ginger Ale stattdessen genommen. Dazu gibt es das ebenfalls bereits bekannte, leckere, leicht scharfe Käsegebäck.
Danach wird zeitnah ein kaltes Gericht (wie seit Corona bei Icelandair auf den Strecken von Europa nach Island üblich) serviert. Wie immer gibt es Salat mit Süßkartoffel und Hühnchen und ein absolut großartiges Dessert. Auch die Brötchen sind durchaus lecker (und warm und frisch).
Die Isländer scheinen ihre Fluggäste vorm Winter nochmal richtig schön zu mästen, damit man ausreichend warmen Speck hat und im langen, kalten, isländischen Winter genug Reserven hat und nicht friert. Dummerweise wollen wir jetzt gerade nur zum Umsteigen nach Island und haben nochmal 6 Stunden Flug vor uns. Wenn das so weitergeht, platze ich.
Zwischenzeitlich fällt mir wieder auf, wie entspannt die Isländer beim Fliegen sind, nachdem ich sogar, obwohl der Pilot in der Galley zum Kaffeplausch steht, weiterhin die Toilette benutzen darf. Bei Air Canada bin ich in gleicher Situation achtkantig aus der Galley geflogen, die Isländer hingegen waren genauso verstört wie ich, als ich fragte, ob ich jetzt überhaupt zum Klo dürfte.
Danach gibt es 30 Minuten vor der Landung noch Schokolade, die Limited Edition zur "Geldringaadalir Eruption". Haben wir letztes Jahr gesehen. Und gerade fühle ich mich selber kurz vor einer, daher ist die Schokolade erstmal nur zum Mitnehmen.
Beim Landeanflug haben wir für isländische Verhältnisse erstaunlich gutes Wetter, man kann die Hekla durch die lockere Wolkendecke sehen:
Durch die recht fluffige Wolkendecke ...
... überfliegen wir die Südküste von Reyjkjanes, wo irgendwo noch ein Objektivdeckel von mir liegt. Wir legen eine kurze Gedenkminute ein und stimmen leise an: "Ich verlor einen Deckel am Brimketil, ich verlor einen Deckel auf Island."
Noch ein kurzer Blick zur blauen Lagune....... und schon landen wir in Keflavik und bekommen gleich zur Begrüßung die Hekla Aurora in Nordlicht-Lackierung zu Gesicht.
Alte und neue Icelandair-Lackierung. Für die neue kann ich mich noch nicht so richtig begeistern. Zumal die Leitwerke unterschiedliche Farben haben. Das Mintgrün finde ich noch ganz ok.
Problemlos und mit nur kurzer freundlicher Befragung wechseln wir in die Boeing 767 "Hlöðufell", und an dieser Stelle beende ich den ersten Teil meines Reiseberichts aufgrund seiner Opulenz schon nach Teil 1 des Hinfluges mit einem kurzen Stoßgebet, dass es nicht noch mehr Essen geben möge.
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