Donnerstag, 26. Mai 2022

Like Ice in the Sunshine - more sunshine, more ice.

Nach einer wunderbar erholsamen Nacht wird erst einmal ausgiebig bei "Annie's" gefrühstückt. Wir wollen heute ein bisschen wandern, daher muss es was Handfestes sein: Eier, Bacon, Bratkartoffeln, Toast und eine Neufundländische Spezialität namens "Touton". Schmeckt etwa wie fettgebackene Pizzabrötchen. Lecker und sättigend.

Für heute habe ich den "Spillars Cove via French Beach" Trail ausgewählt, eine etwa 5 km lange Runde durch hoffentlich schöne Landschaft. Das Wetter ist mit 15 Grad und Sonne perfekt zum Wandern vorhergesagt. Zum Glück ist mein "Lederhut der Macht" als Sonnenschutz zusammen mit unserer verlorenen Schuhtasche zu mir zurückgekehrt, dieser wird mir heute sehr gute Dienste leisten, genau wie die Wanderschuhe.
Vorab, wir werden für die Wanderung gut 2.5 Stunden brauchen, da die Landschaft hier so unglaublich toll und vielseitig ist, dass ich mit Fotos kaum an mich halten kann. Der Beitrag wird also wieder einmal besonders opulent bebildert sein. Wir beginnen beim Zugang zum "French Beach".

Wir wandern zum French Beach und bewundern das türkisblaue und zugleich wieder glasklare Wasser.
Man fühlt sich wie am Mittelmeer. Die Temperaturen sind zum Glück noch etwas frischer. Beim nächsten Anfstieg fühlt man sich allerdings schlagartig irgendwo ins Hochgebirge versetzt. 

Unten liegt weiterhin ganz unbeeindruckt der French Beach.
Wir wandern an einem kleinen Bergsee entlang, während auf der anderen Seite steile Klippen ins türkisblaue Meer stürzen. Das ist mindestens so schön, wie irritierend.




Mein weiß eigentlich gar nicht, wo man zuerst hin schauen und fotografieren soll.  Gebirgslandschaft...
Klippen...
Buchten...
Wälder und Felsen.
Der Weg führt mal ansteigend, mal eben, meist über freie Fläche und gelegentlich durch die kleinen Waldstücke.
Mit Blick auf Seen,

Klippen,

Buchten.

Blick nach Twillingate

Irgendwie kommen wir nicht so richtig vom Fleck. Das wird auch nicht unbedingt besser, als der Gatte das tut, was er in diesem Urlaub am besten kann, und einen alten Bekannten von gestern in der Ferne sichtet.
Da muss dann eben noch Zeit für einen kurzen Objektivwechsel und Eisbergfotostop sein, bevor wir uns dem nächsten, natürlich ebenfalls wunderschönen Stück Hochgebirgslandschaft mit noch mehr Klippen, Buchten und türkisblauem Meer widmen.




Zwischenzeitlich brennt die Sonne doch ziemlich und die ca. 15 Grad fühlen sich deutlich wärmer an. Gerade als wir mal ein bisschen zügiger vorwärtskommen, kommt der Eisberg wieder in Sicht. Wer könnte da widerstehen.
Nachdem ich also nochmal nur kurz das Objektiv gewechselt habe, setzen wir unseren Weg weiter fort und nähern uns tatsächlich allmählich dem Ende unserer Wanderung. Natürlich nicht ohne die beiden wunderbaren Buchten noch zu fotografieren...

... und natürich die Felsformationen im Meer.
Danach ändert sich die Landschaft nochmal komplett in gefühlte Gebirgs- oder Tundralandschaft, wir queren einen kleinen Sumpf, ohne allzu nasse Füße zu bekommen, und passieren einen kleinen See mit trockenen Füßen auf einem Boardwalk.

Danach sind wir auch schon nach über zweieinhalb Stunden für fünf Kilometer wieder am Auto. Die inzwischen 17 Grad fühlen sich verdammt warm an in der Sonne. Wir entschließen uns, das tolle Wetter zu nutzen und noch ein paar Buchten abzufahren und Ausschau nach ein paar Eisbergen, eventuell auch nach weiteren guten Fotopunkten für unseren großen Bekannten zu halten. Gleich in Merritt' s Harbour werden wir fündig.


Der Gatte angelt mir - geschickt durch sein Cap unkenntlich gemacht - einen kleinen Eisberg zum Anfassen.
... und natürlich zum Fotografieren.
Nachdem wir und einige andere Bewunderer das gute Stück betrachtet, fotografiert, angefasst sowie Teile davon gegessen haben, entlassen wir es wieder ins Meer. Wir versuchen unser Glück noch einmal in Herring Neck und Salt Harbour, hier haben wir kein Eisbergglück, schön ist es trotzdem.
Auf der Rückfahrt haben wir in einer Bucht auch tatsächlich noch einmal gute Sicht auf unseren inzwischen alten Bekannten.
Dieser ist uns wohlgesonnen und kalbt sogar im richtigen Moment ein bisschen vor sich hin, links im Bild. Rechts im Größenvergleich ein kleines Ein-Mann-mit-Hund-Motorboot.
Auch hier mit dem kleinen...
... und einem etwas größeren Boot.
Danach dreht sich der Gute noch etwas günstiger ins Licht.

Ich bin zufrieden. Einen Versuch starten wir noch, um einen noch besseren Blick zu bekommen, und fahren noch ein paar weitere Buchten an. Leider erfolglos, trotz einer kleinen, spontanen 1.5 km Wanderung. Inzwischen ist es verdammt heiß in der Sonne, und ich frage mich, wieso ich eigentlich immer an kühle Sommerziele reise, um mich dort dann doch wieder kaputtzuschwitzen. Aber bei Sonne sieht es halt doch schön aus, und nass wollen wir ja auch nicht immer werden.

Wir machen uns jetzt zunächst einmal frisch fürs Abendessen, auf dem Weg dorthin machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Long Point Lighthouse. Auch schön da oben, wenn auch nicht ganz so spektakulär.



Das Lighthouse hat sogar eine eigene Wetterstation.
Inzwischen sind wir dann doch ziemlich hungrig und fahren wieder zu Georgie's, wo wir bereits gestern sehr gut gegessen haben. Der Gatte hat sich für heute einen Hummer vorbestellt. Aber zuerst gibt es ein paar Vorspeisen, die Kapazität ist gut nach dem langen, ereignisreichen Tag mit etwas mehr Bewegung.

Wurzelgemüsesalat mit Feta und gerösteten Mandeln für mich. Ich finde es immer gut, wenn man lokale Produkte gut zubereitet in Restaurants bekommt.

Für den Gatten gibt es eine Kokos-Wurzelgemüse-Curry-Suppe. Beides wieder sehr gut.

Danach begibt sich der Gatte in die Schlacht mit seinem Hummer, die er, bis auf kleinere Unfälle, auch wieder einmal sehr gut meistert.
Dazu gibt es standardmäßig noch einen kleinen Salat. Was leben wir heute gesund.
Ich esse zwischenzeitlich Pasta mit Meeresfrüchten. Auch diese ist wieder hervorragend, zu meiner großen Freude ist sogar eine ordentliche Menge Käse darübergestreut.

Zum Nachtisch sind wir mal experimentierfreudig und probieren den hausgemachten Sticky Date Pudding mit hausgemachtem Toffee und Vanilleeis. Bei dem Pudding handelt es sich eigentlich um einen sehr leckeren Dattelkuchen. Dass es sich um Kuchen handelt, wussten wir vorher, dass er lecker war, danach.
Jetzt sind wir satt und müde nach dem langen Tag.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank fürs Lesen und Deinen Kommentar!