Dienstag, 24. Mai 2022

Like Ice in the Sunshine - der Elch an der Tankstelle

Wir starten bei bestem Wetter im Ort mit dem bezaubernden Namen Dildo mit Blick aufs Meer.
Frühstück gibt es wieder bei Tim Hortons: Wir weihen unsere neuen Becher ein und können so zumindest die unsäglichen Plastikdeckel, die es prophylaktisch zum Mitnehmen auf alle Getränke gibt, sparen. Heute sind wir auch rechtzeitig für den Frühstücksbagel. So langsam passt alles, fehlt nur noch unsere Schuhtasche.
Wir haben heute wieder eine ordentliche Fahrstrecke vor uns, da diese aber mit einem kleinen Wanderstop aufgelockert wird, ist das nicht wirklich schlimm. Außerdem ist hier überall so viel Landschaft und wenig Verkehr, dass Fahren Spaß macht. Das tarnfarbene Gute-Laune-Auto tut sein übriges. Fun Fact: Wie wir es bereits von 2014 kennen, grüßen sich die meisten Wrangler Fahrer in Kanada, wenn sie sich entgegenkommen. Man fühlt sich priviligiert.
Unser heutiger Wanderstop ist der Chance Cove Coastal Trail, er ist nur knapp 4 km lang und hat 115 Höhenmeter. Dafür bietet er tolle Aussichten und genau die richtige Länge für einen Zwischenstop. Außerdem ist er ausgesprochen gut markiert und ebenso gut und liebevoll in Schuss gehalten. Wir entscheiden uns, erst den Steigungsteil anzugehen, zurück geht es dann eben an der Küste.
Nach einem kurzen steilen Anstieg bieten sich erste Aussichten:
Überall, wo ein wenig schlammig sein könnte, sind gut gepflegte Boardwalks angelegt.
Nach etwa 30 Minuten gemütlichem Gehen, Gucken und den restlichen Kaffee vom Frühstück Austrinken kommen wir zum ersten Aussichtspunkt:
Die Aussicht kann sich sehen lassen, der Fels ist spektakulär, das Meer ist türkis und so klar, dass man von oben bis zum Grund sehen kann. 

Da wir jetzt auf der Spitze einer kleinen Halbinsel angekommen sind, folgt ein schöner Aussichtspunkt dem nächsten. Gefällt uns sehr. Hier kann man sehen wie klar das Meer ist:

Ein liebevoll gestalteter, gepflegter Rastplatz von vielen auf dem Weg.




So langsam befinden wir uns auf dem Rückweg, zunächst noch oberhalb der Klippen.
Der Weg führ die ganze Zeit durch den Wald, so dass wir vor dem relativ starken Wind geschützt sind. Kalt ist es hier nicht, wir haben knapp 20 Grad also ideales T-Shirt-Wanderwetter für mich.



Im Wald finde ich eine Seeigelschale. Wir sind ja in Meeresnähe.
Wir erreichen wieder den Punkt vom ersten Foto. Es ist immer noch schön, also gibt es noch ein Foto.
Hier geht es jetzt bergab und wir folgen dem breiten Weg am Meer entlang gegen den starken Wind zurück zum Parkplatz.

Zwischenzeitlich erreicht uns die freudige Nachricht, dass unsere Schuhe in St. John's angekommen sind und hoffentlich morgen in unser nächstes Hotel in Twillinggate angeliefert werden. 
Danach fahren wir ohne große Erwartungen den Trans Canada Highway entlang Richtung Trinity, wo wir aufgrund von eingeschränkten Check-In Zeiten zunächst einchecken und dann zu weiteren Aktivitäten aufbrechen wollen. Da es gerade etwas regnet, passt das auch ganz gut. Wir passieren mehrere Tankstellen und direkt hinter der letzten taucht am Straßenrand ein großes Tier in meinem Sichtfeld auf. Es ist tatsächlich, man glaubt es kaum, ein wundervoller, etwas nassgeregneter aber quicklebendiger Elch, der sich auf die Straße zubewegt. Ich bremse ab, damit er auch lebendig bleibt aber er steht nur da und schaut. Der Gatte jongliert aufgeregt mit seinem Handy, schafft es aber irgendwie nicht, ein Foto zu machen. Wir kennen das ja schon von anderen Tieren in anderen Urlauben. Ich bevorzuge es, Elch und Verkehr im Auge zu behalten und verkneife es mir, mitten auf dem Highway stehen zu bleiben. Daher bleibt mein erster lebender Elch in freier Wildbahn undokumentiert. 
Wir wissen jetzt: Es ist völlig überflüssig, stundenlang über Nebenstraßen zu fahren und nach Elchen Ausschau zu halten, die besten Sichtungschanchen sind am Highway 1 hinter der Tanke. Ganz sicher! Im Rückspiegel beobachte ich noch, dass der Elch dank stoppenden Gegenverkehrs sicher und elegant trabend den Highway überquert hat. Glücklich aber irgendwie auch leicht irritiert setzen wir unsere im weiteren unspektakuläre Fahrt nach Trinity fort. 
Hier checken wir ins "Bishop White Manor", einen ehemaligen Bischofssitz ein, 
den wir heute ganz für uns haben und so ungestört das tolle Gebäude und seine Gemeinschaftsräume besichtigen können.


Unser Zimmer ist auch schick, 
...besonders die bischöfliche Badewanne hat Stil.
Wir werfen kurz unser Gepäck ab und machen uns auf zu weiteren Tier- und Landschaftsbesichtigungen.

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