Aber bevor Traudel fliegen darf, dürfen wir frühstücken und heute kann man sich sogar sehr leckere Omelettes braten lassen. Wir teilen eins.
Die Pancakes sind auch sehr lecker, der Müsli Contest bleibt undokumentiert. Der Gatte gewinnt. Danach begeben wir uns zum Shuttle, das uns dieses Mal zum Flughafen bringt, da wir ja das "Park, Ride and Fly"- Angebot nutzen.
Wie immer geht es zügig durch Check-in und Sicherheitskontrolle. Leider hat Icelandair bei den niedrigen Buchungsklassen der Saga-Class den Lounge Zugang an ausländischen Flughäfen gestrichen. Ist jetzt bei der Aspire Lounge in Amsterdam auch kein großer Verlust, und außerdem hatten wir ja ein reichhaltiges Frühstück im Hotel. Wir schlagen die Stunde Zeit bis zum Boarding also mit ein bisschen Bummeln am Flughafen tot, bis es pünktlich an Bord der 28 Jahre alten Boeing 767-300 mit der Kennung TF-ISW namens Gullborg geht. Traudel wartet geduldig am Gate aufs Einsteigen.
Erfreulicherweise haben wir heute kein Busgate und so kann Traudel zeitnah ihren "Mittelplatz" auf unserer Armlehne einnehmen.Auch wir machen es uns gemütlich, während wir noch eine Weile aufs Losrollen warten. Vorbei an einer wild bemalten Corendon-Maschine geht es zur Startbahn.
Bei erstaunlich guter Sicht starten wir in nord-nordwestlicher Richtung und passieren Amsterdam und den Westport.
Wir überfliegen den Nordzeekanal...
... und lassen die niederländische Küste hinter uns.
Danach wird es wolkig - was gibt es da sinnvolleres, als auf einem Icelandair-Flug ein bisschen an einem Islandpullover zu stricken. Die Flugroute führt uns derweil nördlich von Edinburgh über Schottland und die Hebriden.
Zu essen gibt es zwischenzeitlich auch etwas, kalte Hähnchenspieße, Chorizo, Käse und Brot mit Oliventapenade. Das kann sich für einen knapp dreistündigen Flug durchaus sehen lassen.
Erst an der Südkuste Islands kommt wieder etwas Land durch die Wolken in Sicht:Der Skaftafell-Gletscher mit dem Vulkan Katla,
die Hekla bei Hella,
Man kann hier deutlich die Lavafelder der letzten Vulkanausbrüche, von denen einer bis in den Ort hinein reichte, erkennen.die Hekla bei Hella,
Gunnuhver dampft kräftig zum Gruße.
Grindavik hat eine sonnige Wolkenlücke.
Wir überfliegen die Südküste von Reykjanes und gedenken wie immer kurz meinem dort verlorenen Objektivdeckel und singen leise: "Ich verlor einen Deckel am Brimketil, ich verlor einen Deckel auf Island..."
Mal wieder ein schöner Vulkankegel.
So gute Sicht hat man im Landeanflug auf Keflavík ausgesprochen selten.
Auch Traudel genießt die Aussicht.In Ermangelung eines brauchbaren Fotos unserer Maschine gibt es stellvertretend eines der ähnlich alten 767-300 TF-ISN namens Svörtuborgir.
Uns zieht es jetzt erst einmal kurz in die Icelandair-Lounge, in die man glücklicherweise auch mit unserer Buchungsklasse noch Zutritt hat. Ein Hangikjött-Macaron-Paradies. Traudel schaut allerdings zurecht sehr vorwurfsvoll, da es sich bei Hangikjött um mit Dung geräuchertes Lamm handelt. Wir versuchen es zu ignorieren, fühlen uns aber irgendwie schlecht dabei. Leider ist es trotzdem lecker. Bei den Macarons haben wir Zitrone, Schokolade, Karamell und Pistazie erwischt. Lecker und Genuss ohne Reue oder vorwurfsvolle Blicke.
Jetzt geht es aber zügig durch die Ausreisekontrolle. Obwohl nur zwei Automaten für EU-Bürger in Betrieb sind, müssen wir nicht lange anstehen. Am Gate erleben wir heute wieder ein Highlight der Pre-Kanada-Einreisebefragung nebst ETA-Kontrolle. Da man letztes Jahr schon wollte, dass wir unser ETA als Screenshot vorzeigen (was wir damals nicht dabei hatten, da das ETA ja eigentlich mit dem Pass verlinkt ist und man beim Einlesen des Passes erkennen kann, ob derjenige eine ETA hat, was aber widerum in Island am Gate bei der Kontrolle ungern gemacht wird, weil es ja schneller geht, sich einen Screenshot zeigen zu lassen), haben wir dieses Jahr also in weiser Voraussicht Screenshots unseres aktuellen ETA-Standes auf dem Handy gespeichert, auf dem man sowohl Passnummer als auch "ETA Approved" und die Gültigkeitsdauer deutlich erkennen kann. Leider genügt das der Dame heute auch nicht, sie versucht uns zu überreden, die fast 5 Jahre alte E-Mail mit der Bestätigung des ETA auf unseren Namen vorzuzeigen ("Sie müsse kontrollieren, ob der Name, auf den das ETA geht, richtig geschrieben sei"). Leider müssen wir sie enttäuschen, die Mail haben wir nicht mehr oder sie ist nach fast fünf Jahren unauffindbar. Auch unsere Argumentation, dass wir mit eben diesem ETA schon drei Mal erfolgreich nach Kanada fliegen durften, überzeugt sie nicht, und so muss sie leider doch mit unseren Pässen zum Computer gehen und sie auslesen, um zu sehen, dass unser ETA korrekt ist. Nervt sie augenscheinlich allerdings deutlich mehr als uns, und es wäre deutlich schneller gegangen, die Pässe direkt auszulesen. Erstaunlicherweise gehören wir trotz des ganzen Aufwandes zu den ersten, die das Gate passieren dürfen, nur um festzustellen, dass wir heute doch noch ein Busgate erwischt haben.
Beim Einsteigen in die Boeing 737 Max 9 mit der Kennung TF-ICC und dem Namen Kirkjufell (mit der wir ebenfalls schonmal geflogen sind) wird Traudel erstmal freudig von der Purserin durchgeknuddelt und ihr handgestrickter Islandpullover bewundert. Traudel genießt die Aufmerksamkeit und nimmt begeistert wieder ihren Mittelplatz auf der Armlehne ein.
Beim pünktlichen Start Richtung Westen haben wir nochmal einen traumhaften Blick auf die Küste von Reykjanes.
Im schönen Nachmittagslicht fliegen wir in Richtung Südwesten.Inzwischen ist es sowohl zu Hause als auch in Island deutlich nach vier, und so gönne ich mir ein isländisches Bier und der Gatte sich einen Gin Tonic.
Während wir uns über schönen Wolken dem Südzipfel Grönlands nähern,
wird Abendessen serviert. Wieder mal schafft es Icelandair, eine der besten warmen Flugzeugmahlzeiten zu servieren: Garnelen, Kabeljau und eine Pumpkin-Spice Creme. Natürlich gab es auch ein Brötchen mit Lavasalz-Butter.
Traudel hält derweil Ausschau nach Grönland und vermeldet gute Sicht.
Ich unterbreche mein Essen für Fotos - traumhaft, so gute Sicht und so schönes Licht hatten wir noch nie über Grönland. Ich lasse die reichlichen Bilder für sich sprechen.
Sogar Eisberge im Meer sind zu erkennen.
Irgendwann lassen wir Grönland und die schöne Aussicht auch hinter uns, und die Bewölkung zieht wieder zu. Ich gönne mir ein Spätnachmittagsschläfchen und wache kurz vor Montreal wieder auf. Zumindest teilweise hat sich die Bewölkung auch wieder gelichtet.
Wir passieren Ottawa und Gatineau, die wir im Laufe der Woche noch am Boden besuchen werden.
Was für tolle Wolken im Sonnenuntergang.
Noch ein bisschen Kanadische Seenlandschaft kurz vor Toronto.
Landeanflug über dem dicht besiedelten Umland von Toronto.
Danach wird es dunkel und wir landen nach einigen wilden Kurven in Toronto. Die Einreise geht zügig, obwohl wir auch hier an einem Busgate ankamen. Dafür warten wir ewig aufs Gepäck, das gesamte Priority Gepäck kommt als letztes. Schönen Dank auch.
Der kurze Spaziergang zum Elements Hotel tut nochmal gut, danach fallen wir aber auch einfach nur noch todmüde ins Bett.
































































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