Dienstag, 21. Oktober 2025

Schlechtwetterprogramm

Wir bekommen heute ein ausgesprochen liebevoll hergerichtetes Frühstück vom Inhaber des B&Bs inklusive netter Unterhaltung, einigen Infos zur Umgebung und Ausflugstipps.
Eigentlich hatten wir heute überlegt, eine Bootstour durch die Thousand Islands zu machen, aber es regnet fast permanent mehr oder weniger stark, und die Aussicht lässt sich nicht einmal mehr als mystisch bezeichnen. Also machen wir heute eben einen Tagesausflug nach Kingston, Stadt geht ja bei schlechtem Wetter immer noch ganz gut.
Auch unser Gastgeber hat uns Kingston wärmstens empfohlen.
Als erstes fahren wir zum Fort Henry, von dem man bei gutem Wetter ganz schöne Aussicht auf die Umgebung hat.
Wir laufen bei Wind und Regen einmal rund ums Fort und freuen uns, dass wir uns am Nordkapp wetterfeste Softshelljacken geleistet haben.



Wenigstens das Laub ist bunt, dann ist es nicht ganz so trist. 
Im Anschluss geht es in die Innenstadt von Kingston. Wir parken zwischen alter Feuerwache...
... und Rathaus. Kingston war übrigens die erste kanadische Hauptstadt, diese wurde aber wegen der Grenznähe zur USA sicherheitshalber nach Ottawa verlegt. Historisch gesehen scheint mir dieser Schachzug heute aktueller denn je. 
Neben buntem Laub blüht hier noch einiges und sorgt wie diese Wandelröschen dafür, dass es doch ein paar Farbtupfer im grauen Regenwetter gibt.
Wir bewundern am Waterfront Trail noch einen nicht ganz historischen, nicht wirklichen Schaufelraddampfer, der gerade zu einem Ausflug aufbricht. Unsere Motivation, bei dem Wetter übers Wasser zu schippern, ist weiterhin gering.

Wir laufen stattdessen weiter am Ufer entlang und bewundern die Ausflugs-Trolleys,
...die ersten Kanada Gänse dieses Urlaubs,
... das Rathaus,
... ein fettes schwarzes Eichhörnchen mit einer aufgeweichten Eiswaffel (von nichts kommt nichts)
... sowie eine alte Dampflok der Canadian National.

Ein dringendes Bedürfnis treibt mich noch ins örtliche Delta Hotel, wo ich noch dieses interessante Handwaschbecken mit beleuchteter Glasplatte bewundere.
Bunte Bäume und Adirondack-Chairs dürfen auch hier draußen nicht fehlen.
Auf diesem Damm soll eine Promenade errichtet werden, informieren uns einige Tafeln am Ufer.


Beim Great Lakes Museum haben wir noch einen Blick auf die S.S. Keewatin, ein historisches Dampfschiff.
Diese Perspektive fand ich durchaus interessant.
Teilweise sind auch einfach die Straßen und Vorgärten schön anzusehen.

An gefühlt jeder Ecke gibt es hier eine Marina.
Möwenfotos dürfen am Wasser natürlich auch nicht fehlen.
Immer wieder sehen wir mehr oder minder prächtige Kalksteingebäude, die für diese Region typisch sind.

Nachdem wir jetzt schon einige Zeit am Wasser entlang gelaufen sind,
treten wir jetzt den Rückweg über die King-Street an.
Kalksteinhäuser und rote Bäume sind immer wieder ein schönes Motiv trotz grauem Wetter.
Rote Häuser gehen aber auch, besonders, wenn der Baum mehrfarbig ist.

Wir passieren auch noch die St. George's Cathedral.

Irgendwann kommen wir wieder am Rathausplatz an und brauchen jetzt dringend eine kleine Stärkung und ein Heißgetränk.

Zwecks Fika entern wie die Coffee Company.
Wir fahren zurück nach Gananuque und überlegen, noch eine einstündige Bootstour durch die Islands zu machen, aber aufgrund des Wetters und der Reisebusse, die Touristen hier abliefern, haben wir irgendwie keine Lust. Zum Glück haben wir ja momentan eine Unterkunft mit Wohnzimmer, und so machen wir es uns vor Abendessen mal zwei Stündchen auf dem Sofa gemütlich. Hat den Charme, dass mein Bericht jetzt wieder aktuell ist.
Zur Belohnung gibt es im benachbarten Stonewater-Pub ein gleichnamiges Amber-Ale, das als "süffig" von uns klassifiziert wird.
Bei schlechtem Wetter muss man ja auch auf Vitamine achten, und so beginnen wir das Abendessen mit einem Caesar-Salat.
Danach gibt es Fish&Chips und sehr leckere Fishtaccos.
Zum Nachtisch folgen noch zwei Amber Ale und, während wir so trinken, werden wir von dem kanadischen Paar am Nachbartisch angesprochen, die fragen, ob wir aus Deutschland kommen. Unsere Tischnachbarin hat lustigerweise einige Zeit in Saarbrücken gelebt, was mich als gebürtige Saarländerin natürlich hochgradig freut (auch wenn ich mir die Frage nicht verkneifen kann, warum sie ausgerechnet dort gelandet ist). Wir unterhalten uns noch fast eine Stunde nett über Kanada, das Saarland, Karneval, St. Martin und gute und schlechte alkoholische Getränke. Danach ist es auch nicht mehr weit zum heimischen Sofa - da die Verbindungstür zwischen Pub und B&B offen ist, erreichen wir dieses sogar ohne Umweg über die Straße.

2 Kommentare:

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