Freitag, 13. September 2024

Hohe Berge - Abschluss und Fazit

Der Bericht endet jetzt doch recht abrupt, nachdem die Rückreise bei einfach nur miserablem Wetter ohne jegliche Fotos stattfand und auch am Bodensee sowie im Saarland das Wetter zu keinerlei Outdoor- oder Fotoaktivitäten einlud. Wenigstens das Abschiedsfrühstück in Innichen hat immerhin noch eine Dokumentation verdient:
Der vielleicht letzte Müsli-Contest in diesem Urlaub...

Nach 7 Stunden Fahrt mit dem obligatorischen Stau am Brenner gefolgt von Dauerregen bietet immerhin das Hotel Traube am See in Friedrichshafen noch einen ziemlichen Lichtblick an dem trüben Tag: Das im Altbau gelegene, aber renovierte Standard Plus Doppelzimmer ist für eine Nacht mehr als geräumig. Kleines Manko ist in unserem Fall, dass man trotz Aufzug noch eine Treppe zum Zimmer hoch musste. Wer das vermeiden möchte, sollte dies bei der Buchung berücksichtigen, es gibt auch direkt vom Aufzug zugängliche Zimmer.
Wir gönnen uns wenigstens noch einen kurzen Besuch im zwar komplett anders als in Innichen gestalteten, aber auch sehr gefälligen Wellnessbereich mit großem Innenpool, der mir allerdings im Vergleich zum 40 Grad warmen Onsen doch eher frostig anmutet. Vielleicht wird es Zeit für einen weiteren Besuch in Island...
Den sehr schönen und gepflegten Gartenbereich nutzen wir aufgrund des Wetters leider nicht. 
Das à la Carte-Abendessen im angeschlossenen Restaurant überzeugt uns  - nicht nur, weil wir seit dem Frühstück nur einen Apfel gegessen haben - sehr. Obwohl man ganz offensichtlich unterbesetzt ist, sind alle unheimlich entspannt und freundlich, das Essen ist qualitativ und geschmacklich hervorragend, ganz ohne dass man irgendwie arrogant wirken und einen übermäßig hochwertigen Schein wahren muss. Wir fühlen uns sehr wohl neben dem kleinen Wasserbecken im älteren Teil des Restaurants.
Der Ceasar Salat ist zwar schlecht fotografiert, dafür ist das Dressing hervorragend und die zusätzlichen Gurken, Paprika und Tomatenstücke sind durchaus lecker, auch wenn sie nicht in einen klassischen Ceasar gehören.
Der Gatte gönnt sich hier einen hervorragenden Tafelspitz,
ich mir zum Abschluss des Urlaubs nochmal ein Wiener Schnitzel. Tatsächlich eines der besten, das ich je gegessen habe.
Den Nachtisch mit Eis, Zwetschgen und Schoko-Crumble können wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Herausfordernd ist lediglich, im recht dunklen Restaurant auch wirklich alle hervorragenden Schokoladenstreusel auf dem schwarzen Teller zu finden und restlos zu genießen.
Für die Kulturgut-Interessierten: Es gab hier Farny Pils und Export (aus Kißlegg) vom Faß, beides sehr gut genießbar; mein Highlight bleibt in diesem Urlaub allerdings das Gösser Dark Zwickel.
 
Wir begutachten noch die geräumige und moderne Hotelbar 
und testen einen "Paloma" mit Selva Negra, einem Schwarzwälder Agavenschnaps, Salz und Grapefruit. Schmeckt lecker und macht dank der - wie ich später recherchiere - 46 % Alkohol im Schnaps-Anteil des Cocktails ziemlich blau.
Als Blumenvase werden hier Whiskey-Verpackungen wiederverwendet. Tolle Idee, finde ich - bis ich dieses Feature nutzen kann, wird es wohl noch einige Jahre dauern, meinen guten und teuren Wihskey genießen wir nur zu besonderen Gelegenheiten.
Am nächsten Morgen wird - wieder vollständig nüchtern und erstaunlicherweise auch ohne jegliche Kopfschmerzen - hier ebenfalls nochmal ausgiebigst das Frühstück getestet. Auch dieses gefällt uns, besonders die Pfannkuchen mit Zwetschgenkompott.

Der Müsli-Contest fällt einseitig zu meinen Gunsten aus, zugegebenermaßen ist es aber auch nicht meine Bestleistung.
Wir fahren weiter ins Saarland und lassen uns noch zwei Tage von meinen Eltern mit Vollpension verwöhnen. An dieser Stelle muss unbedingt noch Papas hervorragendes Grillhähnchen mit Mamas nicht minder leckerem Salat und knusprigen Pommes gewürdigt werden, natürlich mit obligatorischem Kulturgut von Karlsberg.
Abschließend können wir auch diesen Urlaub wieder als vollen Erfolg verbuchen, meistens super Wetter, wunderschöne Wandereungen mit tollen Aussichten und Fotos und meistens hervorragendes Essen. Auch für einen Besuch im Technikmuseum Sinsheim haben wir zu Beginn einmal Zeit gefunden.

Mit den Hotels waren wir durchweg zufrieden. Auch mit dem Naturhotel Leitlhof in Innichen wären wir zufriedener gewesen, wenn man nicht gleichzeitig extrem hohen bis leicht arroganten Standard verkauft hätte, den man einfach mit zu vielen kleinen Schwächen (über die man ohne den selbst vom Hotel auferlegten hohen Standard größtenteils hätte hinwegsehen können) nicht halten konnte.

Der Reiseelch hat es wie immer sehr genosen, meine beiden Autobewohner haben auch mal wieder mehr von der Welt gesehen außer Flughafenparkplätze. (Auch wenn sie das laut eigener Aussage immer sehr genießen - sie fühlen sich wie Waldorf und Statler von der Muppetshow in Ihrer Loge, berichten sie uns immer.) Traudel hat ihre kurze Verliebtheit in die prächtigen Ziegen zwischenzeitlich auch ganz gut überwunden und freut sich jetzt schon mit uns auf unsere nächste kleine Tour Ende Oktober Richtung Kanada und Island.

Danke fürs Lesen und stay tuned, ich werde mich jetzt wieder anderthalb Montate in Klausur mit mir selbst zurückziehen, um einen wie immer geeigneten und hoffentlich wieder irgendwie musikalischen Titel für den kommenden Bericht zu finden.
Für diejenigen, die es noch interesiert oder die gerätselt haben, der aktuelle Reiseberichtstitel "Hohe Berge" stammt von "Frl. Menke" und ist von 1982, aus den Abgründen der Neuen Deutschen Welle.

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