Samstag, 7. September 2024

Hohe Berge - Krönender Abschluss

Eigentlich hatten wir aufgrund des Wetters der letzten beiden Tage die Hoffnung auf eine Drei Zinnen-Wanderung quasi begraben, aber wider Erwarten sieht das Wetter nach dem Frühstück wirklich gut aus. Zum Glück haben wir in weiser Voraussicht üppig wie üblich gefrühstückt. 

Beim Müsli-Contest ist der Gatte dank meiner Präferenz für einen Crêpe mit Obstsalat konkurrenzlos.
Wir machen uns dann mal relativ gemütlich und sehr spontan auf die Socken zum Parkplatz Fischleinboden. Da die Zufahrt nicht gesperrt ist, hoffen wir auf einen freien Parkplatz und ersparen uns den Busshuttle. Tatsächlich ist der Parkplatz bei unserer Ankunft besetzt, aber es sieht so aus, als würden demnächst ein paar Autos den Parkplatz verlassen, und so stelle ich mich erwartungsvoll vor die Schranke. Tatsächlich fährt kurz darauf ein Auto vom Parkplatz und, schwupps, dürfen wir einfahren. Der freie Parkplatz ist schnell gefunden und so kann es direkt losgehen, schließlich ist es schon 11 Uhr. Kurz überlegen wir, doch noch die ganz große Runde um den Einserkofl zu laufen, aber aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit reichen uns die 14 km mit 960 Höhenmetern Auf- und Abstieg zur Dreizinnenhütte statt der 17 km mit gut 1100 Höhenmetern. Es wäre dann doch sehr spät geworden und irgendwann müssen wir ja auch noch essen und ein bisschen packen.
Die 2 km durchs Fischleintal bis zur Talschlusshütte sind schnell erledigt, zumal eine riesige Wandergruppe, die kurz vor uns aus einem Bus gekippt wurde, zum zügigen Überholen einlädt. Immerhin ist die Muskulatur danach ordentlich warm und der Rest von uns auch.
Ab der Talschlusshütte geht es stetig und mehr oder weniger steil bergauf bis zur Drei Zinnen Hütte. Extra zu meiner Freude wurden hier auch wieder diverse Treppen in den Weg integriert.
Das tolle Panorama lenkt ein wenig von den Strapazen ab - wir machen trotzdem nur wenige Fotostopps, um nicht wieder in die Busladung zu geraten.

Wir arbeiten uns immer weiter nach oben.


Schließlich kommen die Drei Zinnen nebst gleichnamiger Hütte in Sicht. Ich lege einen kleinen Endspurt ein, um die schöne Wolkenformation um die immerhin zu zwei Dritteln sichtbaren Drei Zinnen auf ein Foto zu bannen. Für den Aufstieg haben wir etwas weniger als die unten angegebenen drei Stunden gebraucht.
Ich finde, mein Endspurt hat sich gelohnt und mir schöne Fotos beschwert.

Der Blick auf die unterhalb liegenden Seen und das Panorama des Einserkofl können sich ebenfalls sehen lassen.




Rechts des Wegs befindet sich noch eine kleine Kapelle.
Je näher wir der Hütte kommen, desto mehr trifft uns die grausame Realität. An der Hütte ist es brechend voll.
Die Schlange führt teils zum Getränkestand und teils zur Toilette. Ich entscheide mich daher, einfach weiterhin jegliche Füssigkeit auszuschwitzen, die ich zu mir nehme.
Unten im Bild sieht man, dass sich die Menschenmassen auf dem Rundwanderweg um die Drei Zinnen fortsetzen. Deshalb habe ich nur als absolute Notlösung geplant, die Runde um die Drei Zinnen zu laufen.
Mit ein bisschen geschickter Kameraführung lassen sich die Drei Zinnen dennoch schön umwölkt und publikumsfrei ablichten.

Ich bin mit meiner Ausbeute zufrieden, und so können wir uns ein Mittagessen auf der Hütte gönnen. Innen ist es tatsächlich sehr entspannt und gemütlich, und man kann in Ruhe essen, da hier nur ein paar Familien, Paare und Altherrengruppen sitzen. Wer Aussicht will, steht draußen am Getränke- und Essensstand Schlange und isst an Bierbänken. Wir gönnen uns ein alkoholfreies Kaltgetränk und Speckknödelsuppe, um den Salz- und Flüssigkeitshaushalt wieder aufzufüllen.
Danach machen wir uns hochmotiviert und gestärkt an den Abstieg mit nicht minder schöner Aussicht als beim Aufstieg.


Nach laut Wanderführer 14 km, laut meinem Track 16 km erreichen wir nach ziemlich genau vier Stunden Gehzeit und 5 h 45 min wieder das Auto. Noch ein letzter (und schöner) Blick zurück in die Berge und wir beschließen zufrieden unseren Wanderurlaub.
Nach etwas Entspannung im 40 Grad warmen Onsen gehen wir zum wohlverdienten Abendessen. Wir starten mit dem Antipasti Buffet, wir haben heute reichlich Hunger. 
Danach eine kleine Variation vom Vitello Tonnato.
Der Gatte hat eine wunderbar florale Heublumensuppe bestellt,
während ich mich mit einem exotischen Fruchtgetränk, das wie Multivitaminsaft schmeckt, stärke.
Das Nudelgericht teilen wir durch zwei, sonst ist das Menü wie üblich nicht schaffbar.
Der Gatte entscheidet sich für den Iberico-Schweinerücken. Hat er sich verdient.
Ich gönne mir die ebenfalls sehr gute Zahnbrasse.
Zum Abschied beschenkt uns das Restaurant mit einem Preiselbeer-Cheesecake, 


und wir müssen sagen, nachdem wir für uns einen Umgang mit den teils überdimensionierten Portionen gefunden haben und der strenge Chefkellner ein wenig aufgetaut ist, waren die letzten Abende doch deutlich angenehmer, als zu Anfang befürchtet.
Zum Abschluss dieses wunderbaren letzten Urlaubstages gönnen wir uns noch einen Negroni in der Bar.

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