Mittwoch, 1. Juli 2020

Auf der Flucht - Iceland is open! 30.06.2020, Teil 2

Wir verlassen die Autovermietung in Richtung Süden und treffen schon bald auf die erste Sehenswürdigkeit, die wir letztes Mal ausgelassen haben, die Riftzone zwischen eurasischer und nordamerikanischer Platte, die hier - mehr oder minder dekorativ - von der "Brücke zwischen den Kontinenten" überspannt wird.
Hierzu muss man vielleicht erwähnen, dass die Halbinsel Reykjanes geologisch zur Riftzone, die quer über die Insel verläuft, gehört und damit geologisch sehr viel Ähnliches wie das Gebiet Namafjall im Norden der Insel am Myvatn zu bieten hat. Da wir so weit dieses Mal in den 5 Tagen nicht kommen werden, kann man sich das Ganze "in klein" ja auch einmal in Ruhe anschauen. Mittlerweile wurde die Halbinsel auch zum "Geopark" befördert https://www.visitreykjanes.is/en

Die  Riftzone 


Eindeutig vulkanische Formen


 Dazwischen immer mal wieder hübsche Blümchen
Auch einige dampfende und schwefelig riechende Gegenden gibt es hier natürlich. Wir statten Gunhuver, einer heißen, dampfenden Schlammquelle, benannt nach einem weiblichen Geist, der in der Gegend sein Unwesen getrieben haben soll, einen Besuch ab.
Gunhuver scheint in letzter Zeit sehr erzürnt gewesen zu sein und hat wohl eine der Aussichtsplattformen zerstört. Sieht irgendwie gespenstisch aus.
Da die ganze Halbinsel in letzter Zeit wieder Erdbebenaktivität aufgewiesen hat, kann es durchaus sein, dass ein solcher dampfender Pool mal eben seine Lage etwas verändert.
Wir spazieren noch ein wenig durch die Gegend und bewundern die trotz des grauen Wetters farbenprächtige Landschaft.

Schwefelablagerungen

Aussicht auf Gunhuver

Natürlich darf ein Geothermiekraftwerk hier nicht fehlen.

Da wir recht dicht am Meer sind, auch wenn wir es gerade nicht sehen können, ergibt sich nebenbei noch eine schöne Aussicht auf einen auf einem kleinen Hügel liegenden Leuchtturm.

Mittlerweile wird uns wieder bewusst, dass in Island doch recht frische Temperaturen herrschen, zumal ich - sonst eher als wandelnde Heizung berüchtigt - inzwischen Hunger habe und dann unweigerlich zur Frostbeule mutiere. Daher begeben wir uns zum Auto, und ich mache mich erst einmal über ein Tütchen Chips aus dem Snackpaket vom Hinflug her. Inzwischen ist das Wetter etwas nieselig und somit verkneifen wir uns den Abzweig zur blauen Lagune. Wir folgen der Straße durch vielfältige Lavafelder mit und ohne Moosdekoration. Die schönen blauen Abkühlungsbecken haben wir ja bereits 2017 in traumhafter Winterkulisse (und extrem frierend) bewundert. Langsam zieht es uns auch Richtung Hotel und so biegen wir auf die 42 nach Norden Richtung Kleifarvatn ab und machen noch zwei landschaftlich schöne Fotostops.

Den ersten Halt machen wir am Graenavatn, in dessen Hintergrund sich natürlich auch wieder ein bunter, rauchender Berg befindet. Bei besserem Wetter wäre der See auch noch richtig schön türkis.

Unser letzter heutiger Halt ist der Kleifarvatn, vom Aussichtspunkt kann man auch gut die abenteuerlich durch die Gesteinsformationen gewunden Straßen erkennen.

Gegen 19 Uhr erreichen wir unser Hotel für die 5 kommenden Nächte, das uns als Basis für unsere Ausflüge dienen wird. Daher liegt es auch etwas außerhalb des Zentrums, an einer nicht weiter störenden Durchgangsstraße gelegen. Die moderne Lobby des Grand Hotel Reykjavik (für das wir aufgrund der Corona-Situation für 5 Nächte etwa genauso viel zahlen wie bei den letzten beiden Reisen für 2 Nächte in der Gegend) überzeugt schonmal.


Auch das Zimmer gefällt uns und ist für isländische Verhältnisse in der Tat geräumig und luxuriös. 

 Im 12. Stock haben wir noch dazu eine fantastische Aussicht über Reykjavik.

Das Abendessen nehmen wir aus Bequemlichkeit im Hotelrestaurant ein, es gibt Lamm mit Thymian, Meeresfrüchtesuppe, gratinierten Fisch und Frittierten Kabeljau, zum Nachtisch - natürlich - Skyr mit Blaubeeren. Wir sind zufrieden mit dem ersten Tag, in Summe ergaben sich sogar trotz Anreise noch knappe 6 km Laufstrecke, die Fahrtroute war wie folgt:

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