Freitag, 8. März 2019

Winter we're coming. Gesammelte Werke aus Lappland (9)

Heute ist es ausnahmsweise mal bewölkt, aber das hält uns nicht davon ab, den Tag nach dem Frühstück mit einer Stunde Langlauf bei - 20 °C um 11 Uhr morgens zu beginnen. Nach 4 Tagen mit Skiausflügen melden sich dann doch die alten Knochen unterwegs öfters mal, zumal es auf dem stark gefrorenen Schnee im Vergleich zu den "Lauen Frühlingstemperaturen" der letzten Tage doch ziemlich anstrengend ist. Danach erscheint der Tag erstmal gelaufen, wir sind beide ziemlich platt und das Wetter verlockt mit immernoch -15 °C und Wolken immer noch nicht zu allzugroßen Aktivitäten mit schweren Beinen. Irgendwann fällt uns ein, dass es ein paar Kilometer weiter noch den Wild Spirit Park gibt. Wir fahren hin, aber er hat leider geschlossen. Passt irgendwie zu unserer Motivation. Nebenan ist ein kleines Naherholungsgebiet mit Wanderwegen um den Berg Jänkkävaara , die im Winter allerdings, wie wir schon vermutet haben, als Loipen umfunktioniert wurden. Wir überlegen kurz, doch nochmal die Langlaufski holen zu gehen, aber vermutlich wäre das Auto zu kurz und der Nachmittag ist inzwischen doch recht weit vorangeschritten.
Wir entschließen uns, anstelle des Wildparkbesuchs einfach noch an der Rentierfütterung bei uns im Hotel teilzunehmen, sofern in nächster Zeit eine stattfindet. Wir fragen an der Rezeption nach, für heute ist keine Rentierfütterung mehr geplant, aber Guide Samuli hat gerade Zeit und ist so nett mit uns die Rentiere zu füttern.
Als erstes und auch am intensivsten lernen wir "Mel Gibson", das wohl gefräßigste Rentier aller Zeiten kennen. Er scheint absolut keine Scheu zu haben, so lange man Flechten bei sich führt.

Man könnte ihn schon fast als ein wenig penetrant bezeichnen,

aber immerhin macht er auch Männchen, wenn man ihn mit Flechten motiviert. Immerhin wissen wir jetzt auch, wen ich gestern gestern bei der Rentiergymnastik fotografiert habe.

Die Rentiere hier gehören wohl alle unterschiedlichen Besitzern und werden hier im Gehege eingestellt, teilweise werden sie irgendwann geschlachtet und einige - wie zum Beispiel unser gefräßiger Mel - zu Schlittenrentieren ausgebildet. Für Flechten scheint der Gute ja alles zu tun.
Nach und nach trauen sich noch ein paar andere Rentiere in die Nähe, auch ein paar weiße gibt es hier. Da diese im Sommer keinerlei Tarnung haben, werden sie wohl in freier Wildbahn meist nicht älter als ein Jahr.




Auch das älteste Rentier, immerhin etwa biblische 10 Jahre alt, schaut mal vorbei, lässt sich aber nicht bis auf Handfütterungsreichweite anlocken.


Es entschließt sich, lieber erstmal etwas Schnee zu trinken - Rentiere decken ihren Flüssigkeitsbedarf im Winter mit Schnee,
 um danach ein wenig am Salzstein zu lecken.

Insgesamt nochmal ein sehr schönes Erlebnis zum Abschluss.
... und immerhin wissen wir jetzt, dass es in Lappland nicht nur Santa Claus, sondern auch Einhörn(ige Rentiere)er gibt.

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