Montag, 4. November 2024

Ein "Fall" für zwei - Fall Foilage auf den Toronto Islands

Die Ermittlungen haben dieses Mal etwas länger gedauert, es waren zu viele Beweisfotos für buntes Herbstlaub zu sichten. 
Aber von vorne. 
Wir beginnen den Tag mit einem angemessen bunten Frühstück.


Das Frühstück war nämlich - neben den modernen und geräumigen Zimmern - ein weiterer Grund, warum wir auch dieses Mal wieder im Delta abgestiegen sind. Wir bekleiden uns bei dem inzwischen mit 5 Grad recht frischen, aber immerhin wieder sonnigen Wetter angemessen mit selbstgestrickten Islandpullovern und machen uns auf in Richtung Fähre zu den Toronto Islands. Natürlich nicht ohne ein schnelles Foto des CN-Towers.
Ein Dreimaster liegt im Hafen herum.
Eine meiner Lieblingsperspektiven im Hafen.
Nach etwa zwei Kilometern erreichen wir den Fähranleger. Dank Winterfahrpan fährt die Fähre aktuell nur zwischen Downtown und Ward Island hin und her, die anderen beiden Anleger werden nicht bedient. Macht nichts, wir wollten aufgrund des schönen Wetters sowieso die ganze 14 km lange Runde hin und zurück laufen.
Gleich nach Ankunft der Fähre hat man einen wunderbaren Blick auf Downtown. Einer der Gründe, warum ich hier unbedingt einmal hin wollte. Neben Herbstlaub im Übrigen auch der Grund, warum dieser opulent bebilderte Blogbeitrag so lange auf sich warten ließ.

Wir laufen zunächst eine Schleife durch das noch sehr schön herbstlich gefärbte Wohngebiet an der Nordost-Spitze von Ward Island.
Danach geht es an einem Boardwalk entlang der von Toronto abgewandten Seite der Insel am Ontariosee. Mit Herbstlaub versteht sich.




Auch Bäume ohne Herbstlaub können sehr schön sein.
Die Laubfärbung hier ist einfach noch zu schön, ich kann mich nicht zurückhalten - weder beim Fotografieren, noch beim Teilen der Bilder.


Und dann kommt plötzlich Strandfeeling am Ontariosee auf. Der Hand-Test des Gatten sagt allerdings, das Wasser ist schon ziemlich frisch.
Strandfeeling mit Herbstlaub.
Noch eine Original-Möwe für's Strandfeeling. Möwen sind zum Glück meist so tolerant, dass man sie auch mit dem Weitwinkel aus nächster Nähe fotografieren kann.
Für ausgefallene Perspektiven bin ich ja auch ganz gern mal zu haben. Hier: CN-Tower mit Bojen.
CN-Tower im Herbstlaub ist aber auch schön.
Oder einfach nur Herbstlaub vor grünem Laub.
Tatsächlich haben wir hier sogar noch eine unerwartete Begegnung mit Wildlife: Plötzlich bewegt sich vor uns auf dem Weg einer der herumliegenden Äste. Tatsächlich ist es inzwischen in der Sonne so warm, dass sich eine (wie wir mit Hilfe der Fotobestimmung vermuten) Strumpfbandnatter noch ganz wohl zu fühlen scheint. Zugegebenermaßen haben wir zwischenzeitlich die Islandpullover auch in den Rucksack verfrachtet, obwohl der Wind weiterhin ziemlich frisch ist.
Danach treffen wir noch auf einen Leuchtturm fürs Strand- und Meer-Feeling.
Und schwupps, sind wir am Harlans Point Beach angekommen, mit Blick auf die Skyline. Toronto ist übrigens ganz rechts im Bild, links müsste Missisauga sein. Treibholz und moderne Skyline sind auch eine schöne Kombi, finde ich.


Hinter uns befindet sich derweil ein Dünen-Schutzgebiet. Meerfeeling, komplett.
Die Perspektive mit den Steinen im Vordergrund gefiel mir auch. Kommt jetzt auf ein Foto mehr in diesem Beitrag wirklich auch nicht mehr an.

Dünen im Gegenlicht
Ein Regenbogenweg. Ich dachte, der erwartet uns erst in Reykjavik. Tatsächlich fand hier am 1. August 1971 die erste Gay Pride Kanadas statt.
Der Regenbogen setzt sich hier noch dazu schön im Herbstlaub fort.
Apropos Herbstlaub, roter geht hier offenbar immer.
Coming in all Shapes and Sizes.
Ungewöhnliche Perspektiven des CN-Towers, Teil 287, gefühlt.
Natürlich hat man Wildlife-Begegnungen, wenn man ohne Tele unterwegs ist. Hier ein kleiner, unscharfer roter Kardinal.

Eine alte Fähre vor der Skyline von Toronto am Fährhafen Halan Point. Inzwischen haben wir also den westlichsten Punkt unserer Wanderung erreicht. Wir treten den Rückweg auf der Downtown zugewandten Seite der Insel an. Das bedeutet: Mehr Panoramabilder!

Skyline, mal wieder mit Herbstfarben.



Ein kleiner Yachthafen, man kann sich denken, was hier im Sommer los ist.
Eine Kanadagans darf in Kanada auch nicht fehlen. Heute mal vor Herbstlaub.

Strand mit Herbstlaub
... und nicht zu vergessen: die Skyline von Toronto, hinter Herbstlaub.
Hier ist allerdings plötzlich nochmal der Frühling ausgebrochen. 
Der Vollständigkeit halber gehen wir auch noch über die schöne Brücke zum (saisonal) geschlossenen Centreville Amusement Park bis hinüber zum Olympic Island, wo man natürlich auch eine tolle Aussicht auf die Skyline von Toronto hat.
Auch im Vergrnügungspark gibt es Herbstlaub.

Die Brücke.

Je später der Nachmittag, desto schöner lässt die tiefer stehende Sonne das Laub strahlen.

Natürlich schwimmen vor einer kanadischen Skyline auch Kanadagänse.
Manche auch kopfüber.
Vielleicht doch lieber was Herbstlaub, das die Skyline umrahmt.


Der Gatte darf mich auch mal vor der Skyline ablichten.
Noch ein Yachthafen.
Hier spiegelt sich das Herbstlaub sogar mal.
Der CN-Tower auch. Mit Herbstlaub.
Wir kommen noch an einer kleinen Kirche, die schön im Nachmittagslicht liegt und - natürlich - von buntem Laub umgeben ist, vorbei.
Noch ein paar letzte herbstliche Skyline-Fotos mit Spiegelung...

... und am Ende kommen wir noch am Feuerwehrhaus der Insel vorbei.
Schwupps, sind wir nach nur 17 km Fußmarsch (keine Ahnung, wo die drei Kilometer Umweg zu den ursprünglich geplanten 14 km schon wieder herkommen) wieder am Ward Island Fähranleger. Ich entschuldige mich an dieser Stelle weder der Form halber, noch sonst irgendwie für die Bilderflut.
Ich poste einfach noch ein paar mehr, auch das Essen kam bisher ja zu kurz. Durch immer noch strahlenden Sonnenschein gehen wir noch ein bisschen am Wasser entlang bis zu einem Eiscafé.
Hier gibt es hervorragendes (und schweineteures) Eis aus eigener Herstellung. Blueberry-Cheesecake und Cookies für mich und Pistazie und Brownie für den Gatten. Ja, der Konsum verlief entgegen der mit dem Foto geschürten Erwartungen vollkommen unfallfrei.
Danach wollten wir eigentlich (nach inzwischen 22 gelaufenen Kilometern auf der Uhr) ein bisschen entspannen, aber im Badezimmer über uns hat wohl jemand zu heftig gebadet, und jetzt tropft es in einer Ecke aus der Decke. Wir informieren das Housekeeping, die sich um das Problem von oben kümmern werden. Uns bietet man ein anderes Zimmer an, aber da es uns nicht weiter beeinträchtigt  und wir keine Lust haben, für eine Nacht wieder zu packen und umzuziehen, lehnen wir dankend ab. Man bringt uns ein paar Handtücher und legt sie in der Ecke aus, um Unfälle in der derunterliegenden Etage zu vermeiden.
Jetzt können wir uns auch endlich frischmachen und zum Abendessen bei "Akira Back", ein Restaurant des gleichnamigen koreanischen Chefkochs, aufbrechen. Dieser betreibt wohl mehrere Restaurants weltweit unter seinem Namen und hatte mit seinem Restaurant "Back's Dosa" 2017 auch einen Michelin-Stern erkocht. Die Location ist sehr laut und sehr hip, teilweise laufen einige illustre Gestalten rum. Der Laden scheint sehr "in" zu sein. Soll uns mal nicht stören, wenn das Essen (eher sehr modern japanisch, als koreanisch, soweit wir das beurteilen können) passt. Es gibt jedenfalls auch japanisches Kulturgut, Asahi Superdry. Schmeckt wie Bier und ist daher gut. Aufgrund der hohen Kilometerzahl gibt es zunächst ein paar gesalzene Edamame gegen den kleinen Hunger.
Danach bestellen wir eine wilde Sushi- und anderes Auswahl:
Der fette Thunfisch hat es zumindest aufs Foto geschafft, beim Aal war ich zu gierig. Daher erinnert mich der Gatte ab sofort brav, jeden der wunderschön angerichteten Gänge zu fotografieren.

Wagyu Beef Taccos, sehr lecker. Ob der gute Geschmack jetzt vom Beef oder der Würzung kommt, sei in diesem Falle dahingestellt.

Pop Rockin beinhaltet Spicy Tuna, Krabbe und Pop Rock mit Wassermelonengeschmack. Da wir bis gerade keinen Schimmer hatten, was Pop Rock eigentlich ist, ist die Knisterbrause im Sushi doch sehr amüsant und überraschend. Fancy, aber lecker.
Dazu gesellen sich die "Show me The Roll" mit Shrimp-Tempura, Lachsbauch, Aburi und Chipotle Sauce.
Weil es so lecker ist und wir so viel gelaufen sind, nehmen wir noch die Futo Maki mit Thunfisch, Shrimp, Lachs, Eierkuchen und frittiertem Tofu hinterher.
Da die Nachtische sehr interessant klingen, gibt es auch davon noch einen zum Probieren. Der Gatte hat "The Line" ein Schokoladen Mille Feuille, ich die AB Cigar mit Miso-Karamell-Eis und Schokoladenstückchen. Beides schmeckt sehr gut, allerdings offenbart der bis dahin nordamerikanisch freundliche Service hier eine Schwäche, die wir so nicht unbedingt in einem so gehobenen Restaurant erwartet hätten. Vor dem Dessert geht der Gatte kurz in Abwesenheit einem menschlichen Bedürfnis nach. Währenddessen wird der Nachtisch serviert, was ich in einem Restaurant dieser Preisklasse schon als Faux Pas bezeichnen würde. Bizarr wird es dann allerdings, als zunächst mir und dann dem leeren Stuhl des Gatten das Dessert gebetsmühlenartig erklärt wird. Danach wird der Stuhl des Gatten zurecht gerückt und die Serviette gefaltet. Kurz darauf wird noch gefragt, ob ich zufrieden bin (der Gatte ist noch nicht zurück und ich habe noch nicht angefangen zu essen). Der Gast steht hier also klar nicht im Mittelpunkt. Wir sind zwar fasziniert, aber lassen uns weder Essen noch gute Stimmung davon verderben. Lecker sind die kreativen Nachtische auf jeden Fall.
Wir überlegen, auf dem Heimweg noch irgendwo einzukehren, der Loose Moose klingt natürlich ausgesprochen passend, aber die Getränkeauswahl überzeugt nicht wirklich. Ich hake es als "Interessante Perspektive des CN-Towers mit Elch" ab.
Der Einfachheit halber und zum Abschluss unseres Kanada-Urlaubs gibt es noch einen Absacker in der Hotelbar. Für den Gatten was Frisches mit Tequila und Pfirsisch, für mich was Rauchiges mit Kirsche und Whiskey, das im Hickoryrauch unter einer Glocke serviert wird.

2 Kommentare:

  1. Umwerfend - Das Bildmaterial und die Motivwahl. Mein Hit ist Laubbaum vor Herbstbaum. Lass Dir Dein Auge patentieren. Danke für die Impressionen.

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Vielen Dank fürs Lesen und Deinen Kommentar!