Dienstag, 3. Oktober 2023

Traum von Amsterdam

... und dann ist es wieder so weit. Mal eben sind drei Wochen Urlaub vorbei. Das Wetter soll sich heute im Laufe des Tages zum Rausschmeißer entwickeln, die Laune (zumindest meine) ist heute auch ziemlich im Keller. Noch ein letztes Frühstück bei Tim Hortons, tatsächlich habe ich dieses Jahr während des ganzen Urlaubs keine schönen Thermosbecher bei Tim Hortons gefunden. Schade, auch hier gibt es wieder keine.
Wir gehen nochmal eine Runde Schiffe gucken, das hebt aber die Stimmung auch nicht wirklich bei dem grauen Wetter.
Dennoch wollte ich mir die Fridtjof Nansen der Hurtigruten nicht entgehen lassen. Wenn sich mal eine Hurtigruten nach Vancouver verirrt, muss ich mir das ja angucken. Außerdem handelt es sich hierbei um das neuste Schiff der Hurtigruten Flotte. Es hat immerhin Polarklasse 6 und laut Webseite einige interessante "Features für Expeditionsreisen" wie Unterwasserdrohnen und Kayaks an Bord. Sieht jedenfalls interessant aus.
Der Vollständigkeit halber wird auch noch das dritte Schiff abgelichtet, eindeutig das größte heute.
Danach checken wir aus und fahren noch mit dem RAM ein paar Strände in Kitsilano ab, auch wenn heute kein wirkliches Strandwetter mehr ist. Jericho Beach kostet Parkgebühren und sieht bei dem Wetter nicht gerade einladend aus. Wir belassen es bei ein paar Fotos und fahren weiter.

Guckt auch nicht gerade einladend.

 
Locarno Beach bietet kostenloses Parken und nochmal einen ganz schönen Blick nach Vancouver. Ich packe sogar nochmal die Kamera aus, langsam wird meine Laune auch wieder etwas besser.
Die andere Richtung sieht auch noch ganz hübsch aus. Leider verhält sich das Wetter derweil umgekehrt proportional zu meiner Laune und verschlechtert sich kontinuierlich. Nach den beiden Fotos fängt es an, leicht zu regnen, und wir brechen unseren Strandspaziergang ab, da wir keine Lust auf nasse Klamotten am Flughafen oder im Koffer haben.
In der Näher der University of British Columbia gäbe es noch ein paar nette Parks, Strände und Spaziermöglichkeiten, inzwischen hat sich das Wetter allerdings zum echten Rausschmeißer entwickelt, und es schüttet wie aus Eimern. Wir nehmen den Wink zur Kenntnis und begeben uns bereits gegen Mittag zum Flughafen. Leider ist hier der traurige Moment gekommen, wo wir uns auch von unserem schönen, großen RAM verabschieden müssen, vorher wird er aber natürlich nochmal vollgetankt. Auch an ein abschließendes Foto des Kilometerstands und der Verbrauchsanzeige denke ich diesmal immerhin (das Thermometer sagt im Übrigen, es ist ziemlich frisch geworden im Vergleich zu den letzten Tagen):
Wir sind am Ende 3.222 Kilometer gefahren und hatten in der gesamten Zeit einen Durchschnittsverbrauch von 11,9 Litern. Da wir mit einem Verbrauch von 12 bis 15 Litern gerechnet haben, war das kein schlechter Schnitt. Nach den Tagen mit langen Überlandfahrten stand die Verbrauchsanzeige sogar bei 9,2 Litern, der Stadtverkehr die letzten Tage hat es dann halt doch noch ein wenig versaut. Mehr zu unseren Mietwagenerfahrungen und der Fahrstrecke kommt dann im Fazit. Die Rückgabe verläuft ansonsten wie immer kurz und so schmerzlos, wie man sich von einem so tollen Auto eben trennen kann.
Jetzt stehen wir also fast fünf Stunden vor Abflug am Flughafen, und nicht einmal die Gepäckaufgabe für unseren Flug hat geöffnet. Was bleibt mir also anderes, als mit jetzt endlich noch eine Thermostasse zu kaufen. Wie könnte ich meiner Lieblingsfarbe mit Buckelwalen widerstehen. Einen Kolibri-Anhänger für den Bogenköcher (ich erwerbe seit einigen Jahren auf meinen Reisen Schlüsselanhänger, mit denen ich meinen Köcher dekoriere) gibt es noch unbebildert obendrauf.
Noch etwas Schokolade für die blumengießende Nachbarin besorgt, und kurz darauf öffnet dann auch der Check-in, der wie üblich schnell und reibungslos abläuft. Sicherheitskontrolle geht ebenfalls flott, und so gönnen wir uns noch einen Rundgang durch den Flughafen, bevor wir uns in die Lounge begeben. Hier gibt es noch einiges Schönes zu sehen, auch wenn ich weniger Fotos davon gemacht habe, als ich dachte. Immerhin, das tolle bunte Aquarium ist dokumentiert.
Irgendwas, was aussieht wie ein Köcher mit Sardinen, hat es auch noch auf ein Foto geschafft.
Danach geht es bis zum Abflug in die recht neue Sky-Team Lounge. Auf dem Weg zur Toilette finde ich eine Galerie der Airline-Logos, die hier Zugang haben. Hübsche Idee.
Die Essensauswahl hier ist recht ansprechend, es gibt neben einem Buffet mehrere Gerichte, die man sich frisch zubereiten lassen kann. Wir entscheiden uns für eine asiatische Nudelsuppe mit Schwein- und Garnelen-Klößchen, auf Wunsch leicht scharf. Schmeckt uns sehr gut, zumindest nachdem sie eine Temperatur angenommen hat, an der wir uns nicht mehr den Mund verbrennen.
Zum Nachtisch gibt es noch je ein Stückchen Schokoladen- und Karottenkuchen, beide überzeugen ebenfalls.
Danach verbringen wir die restliche Zeit mit Fotos bearbeiten, bloggen und lesen, schließlich bin ich dieses Mal tatsächlich rekordverdächtig mit meinem Reisebericht hinterher. Daran soll sich allerdings auch durch die zwei Stunden Lounge-Aufenthalt nichts mehr ändern. Die angegebene Boardingzeit ignorieren wir mal geflissentlich, unsere Maschine ist gerade erst vor wenigen Minuten mit etwa 30 Minuten Verspätung gelandet, und wir können von hier aus sehen, dass die ankommenden Passagiere gerade erst aussteigen. So lange warten wir zumindest noch in unseren bequemen Sesseln in der Lounge ab, bevor wir uns gemütlich zum Gate begeben, wo sich das Boarding laut Ansage noch um weitere 20 Minuten verzögern wird. Im Vergleich zur deutlich teureren deutschen Qualitätsairline sind wir allerdings beim fliegenden Holländer heute noch sehr gut in der Zeit, die beiden Maschinen nach München und Frankfurt haben jeweils gut zwei Stunden Verspätung.
Ich nutze die Zeit, unsere Boenig 777 zu fotografieren, die Kennung ist mir aufgrund des zeitlichen Abstands zum Verfassen des Berichts irgendwie entfallen.

Ich hab ja Zeit, also wird auch noch die Lufthansa 747 mit ebenfalls nicht dokumentierter Kennung fotografiert.
Mit etwa 40 Minuten Verspätung besteigen wir unsere Maschine und tauschen erstmal einen unserer Plätze mit einem Paar hinter uns. Wir hatten zwei Fensterplätze hintereinander mit Einzelsitzen am Fenster gebucht, allerdings muss es in den letzten Tagen von uns unbemerkt ein Equipment Change gegeben haben, und plötzlich hatte jeder von uns einen Fensterplatz mit fremdem Nachbarn. Der Gatte hat es zu allem Überfluss beim Check-in nicht nochmal überprüft, da hätte man vielleicht noch was ändern konnen. Das war ein Grund für meine schlechte Laune heute morgen, wenn man sich als Reiseleitung mal nicht um alles selbst kümmert... 
Zum  Glück hat das von uns betauschte Paar das gleiche Problem mit ihren beiden Gangplätzen und ist sehr dankbar für unseren Vorschlag zu tauschen. So mussten wir nichtmal argumentieren, dass neben uns sowieso keiner sitzen wollen würde, schon gar nicht bei einem Nachtflug, da der Gatte schnarcht und ich mit Begeisterung mehrfach die Bordtoilette besuche, was bei Zweier-Bestuhlung vom Fensterplatz aus immer mit Kletterei verbunden ist. Apropos Bordtoilette, KLM hat selbige heute sogar mit Tulpen dekoriert. 
Hübsch. 
Bei deutschen Airlines gibt es vergleichbares höchstens in der First.
Das Amenity Kit für den Nachtflug ist in dunkelblau gehalten und so haben wir sogar zwei unterschiedlich farbige von Hin- und Rückflug.
Ich bin ja extrem empfänglich für solches "Corporate Identity"-Gedöns und KLM beherrscht das tatsächlich ähnlich gut wie Icelandair. Noch dazu ebenfalls zu relativ zivilen Preisen. Da können sich viele Airlines eine Scheibe abschneiden. Auch das Personal ist auf dem Rückflug nicht minder freundlich und engagiert wie auf dem Hinflug. Wir fühlen uns jetzt schon wohl, obwohl der Flug natürlich in die "falsche" Richtung, nach Hause, geht. Corona scheint hier auch vollkommen erledigt zu sein, es gibt sogar wieder - genau wie schon auf dem Hinflug - einen Pre-Departure Drink. Undokumentiert, aber im Kristallgläschen.
 
Ein etwas  feuchter Blick zur Startbahn 08R bei der Anfahrt, während der Pilot verkündet, er habe extra viel Sprit getankt, um die Verspätung wieder rauszuholen (Spoiler: es ist ihm gelungen). Das kostet uns ein paar Klima-Karmapunkte, aber die sind dank unserer Reisen vermutlich sowieso im Keller.
Wir starten mit schönem Blick über den Flughafen bis nach Downtown, die Wolkendecke hängt zum Glück nicht zu tief.

Danach geht es über Burnaby Richtung Nordosten...
... und wie auf dem Hinflug über Port Moody und Coquitlam und über den Indian Arm.
Ein bisschen Sonnenuntergangsfeeling gibt es auch noch dazu.

Danach wird Abendessen serviert, und wir durchstoßen derweil erstaunliche vier Wolkenschichten nacheinander. Auch wenn ich mich nicht daran erinnere, habe ich offensichtlich auch dieses Mal die Speisekarte dokumentiert.
Wir entscheiden uns beide dieses Mal nur für die Quick&Light Option mit sehr leckerer Tomatensuppe, Garnele mit Aioli und Salat.
Diesmal lasse ich auch den Nachtisch nicht aus, dieser wäre auch tatsächlich ein großer Verlust, hätte ich ihn mir entgehen lassen.
Danach schlafen wir auf den sehr bequemen Sitzen (nur die "Fußhöhle" ist hier extrem eng und in ungünstigem Winkel) fast fünf Stunden durch. Der Gatte bekommt Frühstück und vergisst es natürlich wie so oft zu fotografieren. Er hatte das French Toast und es war wohl sehr lecker und reichlich sagt er. Ich bevorzuge, Schlaf zu maximieren, und wache erst bei der Durchsage zur Landung in 30 Minuten auf. Ich eiere noch schnell in die Galley und besorge mir einen Kaffee. Der Gatte hat mir aufgrund seines reichhaltigen Frühstücks sein nicht unbedingt von ihm bevorzugtes Bircher Müsli aufbewahrt, so habe ich jetzt auch noch ein kleines Frühstück, was für mich vollkommen ausreichend ist.
Halbwegs erfrischt reisen wir zügig in die EU ein, nur um dann ewig auf unsere Koffer zu warten. Man hat sich heute mal entschieden, das Priority-Gepäck als letztes zu entladen. 
Witzig.
Zum Glück haben wir außer der Heimfahrt nichts mehr vor, der Parkplatz ist auch ausreichend lange reserviert. Auto, Friedbert und Opa-Bärchen sind wohlauf und so fahren wir entspannt nach Hause, wo ich tatsächlich noch bis 19:30 schaffe wachzubleiben, bis ich auf dem Sofa sanft wegschlummere und nur kurz aufwache, um dem Gatten wirre Dinge von weichgekochten Eiern zu erzählen. Danach gehe ich lieber Mal ins Bett und hülle mich in Schweigen.
 
Fazit der Reise und Ausblick folgen hoffentlich zeitnah.

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