Freitag, 6. Oktober 2023

Fazit und Ausblick

 ...langweiliger Titel, ich weiss.
Dennoch möchte ich noch ein paar Punkte zusammenfassen, die für den geneigten Leser von Interesse sein könnten und dennoch meine ganz persönliche Meinung widerspiegeln:

Flüge
KLM von Amsterdam nach Vancouver und zurück.
 
 
Bei KLM waren wir, genau wie 2014, mit dem Service hochzufrieden, herzlich, humorvoll, und noch dazu fanden wir das Essen im internationalen Vergleich sehr gut. Die Sitze (in der Bestuhlung 2-2-2) in der 777 waren, bis auf das sehr enge, leicht schräge "Fußfach" extrem bequem.
Schiphol als Airport fanden wir wie immer extrem entspannt und angenehm. Tatsächlich sind wir in diesem Urlaub von meinen beiden Lieblings-Airports geflogen: Vancouver und Amsterdam haben es beide geschafft, einen individuellen Charme zu haben und die Stadt und Umgebung, in der man sich befindet, auch am Flughafen zu repräsentieren. Ich mag sowas.
Die Lounges waren beide sehr modern (KLM Crown Lounge und Sky Team Lounge), insbesondere in Vancouver fanden wir die Essensauswahl am Nachmittag sehr gut. Interessant fand ich hier das offene Konzept, quasi auf einem Balkon über dem Abflugbereich. Lounges waren beide recht voll, aber nicht überfüllt.

Mietwagen
Gebucht über Billiger Mietwagen und Alamo mit Vollkasko ohne Selbstbeteiligung.
Mietwagenkategorie: FJAR, Jeep Wrangler unlimited 4WD (o.ä.). Preislich lag er zum Buchungszeitraum für drei Wochen gleichauf mit dem Fullsize SUV, also konnten wir uns die Option nicht entgehen lassen. Eigentlich sollte der Wrangler bei der Buchung eine sichere Bank sein, aber wie Ihr Euch vielleicht erinnert, hat das Mietwagenorakel schon im Voraus von einem Dodge RAM gesprochen, und so kam es auch. (Wenn ich so drüber nachdenke, habe ich eigentlich in den letzten Jahren nie die gebuchte Kategorie, sondern immer ein Upgrade erhalten, meist mit "Ansage" meinerseits. Es bleibt also spannend, was die Zunkunft so bringt.)
Jetzt zum Auto an sich: 
Ein für einen Mietwagen brandneuer Dodge RAM 1500 5,7 l V8 HEMI in (zugegebenermaßen gar nicht so üblem) Rot mit nur 4.400 km auf der Uhr:
 
Technische Daten (soweit ich sie ohne Gewähr finden konnte):
400 PS 
 
8 Gang Automatikgetriebe mit Allradantrieb (zuschaltbar 4x4), das ein sehr angenehmes Schaltverhalten hatte und sogar bergab mit ordentlicher Motorbremse fuhr. Zusätzlich konnte man manuell am Lenkrad schalten, die Lage der Knöpfe war aber etwas ungünstig, wenn man bei steilen Kurven bergab runterschalten wollte. Da bevorzuge ich Schaltwippen.
 
6 m lang, 2 m breit und angeblich 1,97 m hoch, passte daher gerade so in alle Tiefgaragen mit 1,98 max.
15 m Wendekreis, ließ sich überall, wo wir waren, problemlos einparken und wenden.
Das Gewicht variiert in den Angaben mit der Ausstattung, 2,5 t dürften es vermutlich etwa gewesen sein.
 
Die Angaben zum Verbrauch schwanken je nach Quelle zwischen 12 und 15 l /100 km, ich habe ihn am Ende laut Bordcomputer 3 Wochen überwiegend über Land mit 11,9 l/100 km gefahren. Im Stadtverkehr lag er auch schonmal zwischen 12 und 13 l, auf Langstrecke über Land ging er bis 9,2 l runter. Von daher lag er beim Verbrauch auch nicht höher als der Wrangler letztes Jahr in Neufundland. 
 
Die Wattiefe ist in den Literaturwerten mit um die 70 cm angegeben. Schade, dass wir beim besten Willen keine Furten finden konnten.

Vom Fahrkomfort her hat uns der RAM sehr gut gefallen. Die Straßenlage ist trotz seiner Höhe extrem gut, und er ist angenehm zu fahren. Normalerweise kann man ihn in Kanada gemütlich und spritsparend fahren. Wenn man die 400 PS mal zum Beschleunigen benötigt, war da durchaus ordentlich Schub dahinter. Die Federung war insbesondere bei Fahrten auf Asphalt deutlich angenehmer als beim ursprünglich gebuchten Wrangler, der doch bei jeder Bodenwelle ziemlich lange nachwippt. Auch im Gelände war der RAM sehr gut händelbar, der zuschaltbare 4x4 tat sein Übriges. Ob wir auf der Strecke mir den furchtbar vielen Schlaglöchern mit dem Wrangler besser bedient gewesen wäre, ist fraglich. Definitiv hat der RAM nicht enttäuscht, ich würde ihn jederzeit wieder nehmen, insbesondere den HEMI, der aufgrund einer elektrischen Unterstützung im Motor tatsächlich sehr humane Verbrauchswerte hat.
Einzig die Innenausstattung, insbesondere das Bordentertainment, war etwas dürftig. Man konnte die Handys via Bluetooth zum Telefonieren und Musik abspielen koppeln, mehr war nicht drin. Navigieren musste man mit dem Handy. Wundert mich, dass das bei einem doch so hochklassigen Auto nicht standardmäßig drin ist.
Das Gepäck ließ sich problemlos im hinteren Abteil verstauen. Die Sitze konnte man hochklappen und stattdessen eine gerade Ladefläche ausklappen. Dort passten problemlos unsere zwei großen Koffer plus der Duffelbag mit der Wanderausrüstung und Schuhen drauf, zusätzlich noch zwei Rucksäcke und allerlei Krempel. Unsere Wasservorräten konnte man darunter in "Geheimfächern" verstauen, in die auch allerlei anderes gepasst hätte. Schuhe zum Wechseln passten noch dazu in den hinteren Fußraum unter die Sitze. All das blieb noch unter der Fensterkante, so dass der Wagen nie offensichtlich voll Gepäck war. Fand ich letztendlicih sogar angenehmer als bei einem SUV ohne Gepäckabdeckung im Kofferraum. Eine Abdeckung für die Ladefläche wäre natürlich ein Traum gewesen, ist aber bei Mietwagen in der Regel nicht vorhanden. Einziger Nachteil hier ist, dass man beim Beladen die Türen öffnen muss, was man bei engen Parklücken beim Aus- und Einladen berücksichtigen muss bzw. gegebenenfalls dann erst rausfahren muss. Stellte für uns aber kein Problem auf dieser Tour dar.
Fazit: Ich würde jederzeit wieder einen RAM nehmen, wenn es sich ergibt.

Route / Waldbrände
Wider Erwarten konnten wir unsere geplante Route trotz der Waldbrände fahren. Die Brände hatten sich zwischenzeitlich alle so abgeschwächt, dass sie uns kaum noch beeinflusst haben. Selbst die Rauchbelastung in der Luft, die wir an drei bis vier Tagen hatten, war zum Glück nicht einschränkend. Mehr als etwas verringerte Sicht und leichten Rauchgeruch hatten wir zum Glück nie. 
Die Route an sich war perfekt für uns, eine Mischung aus Fahrtagen und längeren Aufenthalten mit Wandermöglichkeiten. Das Ganze zu planen, war natürlich auch einfacher, wenn man die Gegend schon kennt und genau weiß, was man noch sehen will und wie die Entfernungsverhältnisse sind. Auch wenn die Tour unter dem Motto "Was wir noch sehen wollten" stand, haben wir noch ausreichend Punkte für eine weitere British Colummbia Tour (insbesondere mit Wandern auf und um Vancouver Island und der Sunshine Coast) übrig gelassen. 

Unterkünfte
Obwohl wir üblicherweise eher "anonyme" Hotels bevorzugen, da wir nicht unbedingt das Bedürfnis nach zu viel persönlchem Kontakt bei der Unterkunft haben, waren die beiden B&Bs (Eagle Rock in Chemainous und Nestledown in Halfmoon Bay) absolute Glücksgriffe. Sicherlich lag das zum einen an den sehr sympatischen  aber nicht aufdringlichen Gastgebern in beiden Unterkünften als auch an den sehr sympathischen Dänen, die das andere Zimmer im Eagle Rock B&B bewohnten und mit denen wir uns wunderbar verstanden haben. 

Das Nestledown B&B hingegen hatte den großen Vorteil, dass es vollkommen egal war, wer das andere Zimmer bewohnte, die Wohneinheiten waren getrennt, und das Frühstück wurde zur Wohnung gebracht.


Die Hotels waren ansonsten Standard, keine absoluten Highlights oder Lowlights, wir kennen schließlich unsere Ansprüche und wissen halbwegs, was wir buchen. Die Gegend war jetzt auch nicht so abgelegen, dass wir irgendwelche Abstriche bei den Unterkünften in Kauf hätten nehmen müssen.
Das Walnut Beach Ressort in Osoyoos war ein Highlight für eine Nacht, mit noch dazu hervorragendem Hotelrestaurant bei schöner Aussicht.
Erfreulich ist die sinkende Teppichquote in den Unterkünften.

Restaurants
Klare All-Time-Highlights waren natürlich wieder Sachi Sushi in Whistler und Miku in Vancouver. Wenn man frischesten Fisch als Sushi oder sonstwie asiatisch zubereitet mag, einfach eine klare Empfehlung.
Das Hob&Hog in Clearwater ist eine klare Empfehlung für Deftiges vom Grill, die Bierauswahl dazu war uns ganz klar zu fruchtig und "unmännlich" zu Grillfleisch.
Das absolute unerwartete Highlight war das Brauhaus in Chemainous mit hervorragenden Pizzen und auch ansonsten durch die Bank weg guter Speise- und Getränkekarte.
Auch noch sehr positiv in Erinnerung geblieben ist das Tap 22 in Sechelt an der Sunshine Coast.
 
Im Vergleich zu früher absolut enttäuschend war das nicht mehr Umberto gehörige Il Caminetto in Whistler. Ansonsten waren keine Totalausfälle dabei, alle Restaurants haben die Erwartungen auf dem jeweiligen Niveau erfüllt.

Fotografie / Kameraausrüstung: 
Nikon D780 mit 
- Nikon AF-S 16 - 35 mm Weitwinkel
- Tamron 150 - 600 mm Tele
Transportiert in einem Rollei Fotoliner Ocean L, in den endlich die gesamte Ausrüstung inklusive Tele und Tablet bei hervorragendem Tragekomfort passt.

Zusätzlich wird seit diesem Urlaub mit dem Samsung Galaxy S21FE fotografiert.

Insgesamt habe ich etwa 1600 Bilder gemacht, von denen es vermutlich knapp ein Drittel in den Reisebericht geschafft hat. 

Ausblick
Schon Ende des Monats geht es hier weiter mit einem Kurztrip nach Boston mit Zwischenstopp in Reykjavik auf dem Rückweg. Wir haben da noch ein Abendessen bei Kol nachzuholen.

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