Mittwoch, 1. März 2017

Auf der Suche nach dem Winter - Ein Drama in drei Akten. (20.02.2017)

20.02.2017  
Akt 1: Toronto
Gegen 8 Uhr erwachen wir gut ausgeschlafen und sind ersteinmal wieder beeindruckt von der Aussicht aus dem Zimmer. Schnell ein paar Handyfotos vorm Frühstück von dem wunderbaren Morgenlicht ...

 ... und dem vorm Badezimmer startenden Flugzeug gemacht...

... und wieder ins Restaurant SOCO zum gebuchten Frühstück, das wirklich keine Wünsche offen lässt.
Bei wunderbarem (und noch recht winterlichem) Wetter machen wir uns auf zu einem Rundgang durch die Stadt. Wir beginnen direkt vorm Hotel mit der Bewunderung des CN-Towers von unten:


Danach gehen wir weiter zum Ufer des Ontariosees und schauen uns ein wenig an der Uferpromenade um. Die moderne Architektur in der Sonne gefällt schonmal gut:
 

Toll mit den Spiegelungen der Sonne, und die Hochhäuser und der Tower laden zu perspektivischen Spielereien ein.

Die vielen Schiffe lassen erahnen, was hier wohl im Sommer los ist.

Flugzeuge :-)

Die Möwe... ich schleiche mich vorsichtig an, um sie zu fotografieren bevor sie wegfliegt, bleibt sie einfach sitzen und guckt :-)
Wir reißen uns allmählich vom Wasser los (nicht ohne für den Nachmittag hier einen Beaver Tail fest einzuplanen):
... und gehen weiter zum Air Canada Center, wo wir zunächst die Skulpturen der Stars der Toronto Maple Leafs bewundern (Ganz links steht Tim Horton).
Ich habe mich wohl leider ein wenig zu nah herangewagt, und gerate prompt in eine kleine Eishockeyprügelei mit Mats Sundin:


Mein Mann pfeift irgendwann in Ermangelung eines Schiedsrichters ab und wir begeben uns nach drinnen in den Fanshop um uns ein paar NHL-Tshirts zu besorgen. Wir laufen weiter durch die Stadt und da wir jetzt erstmal genug von Eishockey haben und ich nicht schon wieder in irgendwas hineingeraten will, betrachten wir die Hockey Hall of Fame bei diesem Besuch ersteinmal nur von außen


und gehen Richtung St Lawrence Market. Hier gibt es schöne alte Gebäude zwischen den ganzen modernen Hochhäusern.
Außerdem befindet sich hier auch das Flatiron Building von Toronto, das zwar deutlich kleiner ist als sein New Yorker Namensvetter, dafür hat es auch eine ausgesprochen originelle Rückseite vorzuweisen:
Von vorn stand die Sonne leider exrem ungünstig zum Fotografieren, auch wenn der Kontrast zwischen alten und neuen Geböuden hier sehr schön zu sehen ist.
In ganz Toronto steht an vielen Hotel- oder Geschäftshäusern genau wie vor vielen Privathäusern noch ganz wunderbare Winterdeko. Richtig schön!
Der St. Lawrence Market hat leider gechlossen und hier steht die Sonne auch wirklich so ungünstig darüber, dass brauchbare Fotos unmöglich sind. Dafür kann man dieses kleine Türmchen in der Nähe schön ablichten:

Hier befindet sich auch die St. James Kathedrale, die sich zur Zeit mit Moslems, Homosexuellen und eigentlich allen, die in einem südlich gelegenen Nachbarstaat nicht so gern gesehen sind solidarisiert.
Von innen besticht sie durch sehr schöne Glasfenster:


Wir wandern weiter zum Gerichtsgebäude
und zum Rathaus, das wohl ein Auge darstellen soll und meiner Meinung nach ein Paradebeispiel von grauenvoller 60er Jahre Behördenbaukunst ist:
Wir wandern jetzt wieder Richtung Simcoe Street und diese dann wieder in Richtung unseres Hotels. Dabei kommen wir noch an der St. Andrews Church and College vorbei:

Hier sieht man wieder diesen tollen Mix aus alten und neuen Gebäuden, den ich in Toronto irgendwie sehr stimmig finde. Auch die Sonne spiegelt sich immernoch schön in den Glasfassaden.
Vorbei am CN-Tower, den ich natürlich nochmal eben kurz fotografieren muss,

gehen wir wieder hinunter zum See, wo es die Beavertails gibt. Inzwischen haben wir auch herausgefunden, dass heute Feiertag ist (Family Day) und wundern uns nicht sonderlich über die lange Schlange zur Kaffeezeit.
Nach erstaunlich kurzer Wartezeit halte ich meinen immerhin zweiten Beavertail seit 1999 in Händen. Mein Mann seinen ersten. Wir beschließen, mal ganz lecker, aber nicht für jeden Tag (vielleicht auch nicht nur für alle 15-20 Jahre, aber irgendwie hatte ich seit 1999 immer Pech und die Beavertail Läden hatten geschlossen, wenn ich mal einem begegnet bin). Im Bild sieht das ganze so aus:
Es handelt sich hierbei um einen frittierten länglichen Teigfladen, der eben von der Form her an einen Biberschwanz erinnert. Der Teig schmeckt leicht salzig und ist aus einer Art Vollkornweizenmehl, das mit den möglichsten und unmöglichsten süssen und noch süßeren Toppings belegt wird. Mein Mann entscheidet sich für Apfel Zimt, ich nehme Salzkaramell. Joa, jetzt halten wir bis zum Abendessen durch. Zur Entspannung gehen wir ein bisschen in den Hotelpool, der allerdings auch aufgrund des Family Days ziemlich voll und laut ist.
Gegen 17 Uhr machen wir uns dann auf Richtung CN-Tower, um ein paar Bilder von oben bei Tageslicht, Sonnenuntergang und Dunkelheit zu machen. Das Stativ lasse ich im Hotel, da ich mehrfach gelesen hatte, dass man diese ohnehin nicht mit nach oben nehmen darf. Wird wohl auch wirklich so sein, mir ist kein einziges Stativ begegnet.

Zum Fotografieren ist es auch wahrlich nicht optimal, entweder man hat Glas, oder Gitter vor der Kamera. Wir drehen also mal eine Runde durch die Hauptetage inclusive frischer Luft, und ich mache als erstes mein obligatorisches "Füße auf Glasboden"-Foto.
Da es schon kurz vor Sonnenuntergang ist, begeben wir uns zur kurzen Schlange am Aufzug auf das noch knapp 100 m höhere Skypod und verpassen dank der unglaublich langsamen Abfertigung (Es werden dort noch Tickets für die Fahrt nach oben verkauft, es ist genau eine Person da, die in atemberaubender Geschwindigkeit ....nicht! Tickets verkauft, Leute in den Aufzug packt, wieder Ticket verkauft, vergisst wie viele Leute im Aufzug sind, nachzählen geht, nochmal Tickets verkauft, ... ein faszinierendes Schauspiel, wenn da nicht der Sonnenuntergang wäre). Oben angekommen, geht die Sonne zwar unter, aber aufgrund einiger Wolken ist es ohnehin nciht wirklich spektakulär. Ich versuche trotz Glas, Spiegelungen und einsetzender Dämmerung noch ein paar ordentlcihe Fotos hinzubekommen, die Ausbeute ist eher gering.

Blick Richtung Uferpromenade

Steamwhistle Brewery und Eisenbahnmuseum

Blick zum Hauptbahnhof mit The Fairmont Royal York Hotel

Blick Richtung Rathaus


Richtung See
Mittlerweile ist es wirklich zu dunkel für Fotos freihand, wir fahren daher (erstaunlich zügig, außer uns will gerade keiner mitfahren und hier oben werden auch keine Tickets verkauft), wieder auf das Hauptdeck und ich mache mich auf die Suche nach einem geeigneten Platz zum Kamera auflegen für ein paar Fotos bei Nacht. Unten angekommen verspüre ich zunächst das dringende Bedürfnis, nochmal zum Glasboden zu gehen, dort stelle ich fest, dass dieser 1994, als ich zum ersten mal dort stand, gerade erst eröffnet wurde.
....und falls man den Sturz überlebt, fressen einem die Haie im Aquarium.
Ich finde eine Art Fensterbank, die tatsächlich als Stativersatz dienen kann, man muss allerdings so stehen, dass man keine Spiegelung vom Innenraum in der Scheibe hat und niemand gerade an der Fensterbank lehnt und rumwackelt. Da es nicht allzu voll ist, gelingen ein paar Bilder im Dunkeln:

Danach ist dann auch gut mit Nachtfotos durch spiegelnde Scheiben ohne Stativ, wir fahren nach unten und laufen die Simcoe Street wieder nach oben, um im Momofuku schön scharfes Kimchi und Ramen zu essen. Danach noch einen Moscow Mule im benachbarten Shangri La Hotel und nach dem Rückweg und insgesamt 13 km Fussmarsch durch die Stadt fallen wir ziemlich müde ins Bett.

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