Samstag, 4. März 2017

Auf der Suche nach dem Winter - Ein Drama in drei Akten. (25.02.2017)

25.02.2017
Akt 3: Island - endlich Winter

Nach etwa drei Stunden erstaunlich tiefem Schlaf wache ich gegen 7 Uhr isländischer Ortszeit auf und sehe zuerst einmal noch ein paar Polarlichter aus dem Flugzeugfenster, deren Anblick ich einfach noch ein wenig genieße, bis wir in den Landeanflug auf Keflavik übergehen und man mir immerhin einen Orangensaft, einen Kaffe und ein Minicroissant reicht. Wir erleben Keflavik nun endlich mal nicht bei Nieselregen, sondern bei starkem Wind, leichtem Schneefall und gefühlt saumäßiger Kälte. Genau das wollten wir ja schon die ganze Woche. Wir holen unseren Mietwagen ab und treiben (da wir gelesen haben, dass Budget bei der Rücknahme extrem pingelig sei) die Mitarbeiter ein wenig zur Verzweiflung, indem wir JEDEN Kratzer auf dem Auto kartieren und per Foto dokumentieren. Am Ende finden wir etwa dreimal so viele Kratzer wie im ursprünglichen Übergabeprotokoll stehen. Vermutlich ist das der Grund, wieso die Kanadier direkt bei Übernahme sagen, bitte markieren Sie nur Beulen, die größer als ein Golfball sind.
Wir haben uns - wie auch im Sommer - für ein Mittelklasse SUV mit Allrad und Spikes entschieden. Die Frau muss ja immer für alles gerüstet sein. Diesmal ist es ein Nissan Qaschqai, fährt sich auch gut. Wir witzeln noch, dass wir bei dem bisschen Schnee keine Spikes gebraucht hätten, aber sicher ist sicher, man muss ja bekanntlich auf Island wettertechnisch mit allem rechnen.


Jetzt müssen wir uns erstmal ein paar Stunden wachhalten, bis wir gegen 15 Uhr in unser Hotel einchecken können. Macht ja auch Sinn in Hinblick auf das Jetlag, auch wenn wir damit bei nur fünf bis sechs Stunden eher wenig Probleme haben bisher. Die Nacht war halt einfach ziemlich kurz, aber vorhanden. Wir wollen zunächst zum Perlan, dem Warmwasserspeicher von Reykjavik, der gleicheitig auch als Aussichtspunkt dient. Irgendwie ist dieser im Sommer spurlos an uns vorübergegangen. Auf dem Weg zum Perlan machen wir noch einen kurzen Abstecher zur blauen Lagune, nicht zum Baden, dazu ist sie uns einfach zu teuer und zu überlaufen, aber die außen liegenden Wasserbecken sollen auch so in der Lavalandschaft sehr schön anzuschauen zu sein. Außerdem ist es dort tierisch kalt und windig, was uns erstmal gut wach hält (und meine Finger beim Fotografieren fast zum abfrieren bringt). Schön ist es jedenfalls:





Nachdem die Finger halbwegs aufgetaut sind, fahren wir weiter zum Perlan. Aufgrund der offenbar doch vorhandenen Müdigkeit habe ich wohl im wahrsten Sinne des Wortes verpennt, ein Foto des Bauwerks von außen zu machen. Nunja, die Aussicht war jedenfalls toll, insbesondere Licht und Wolken haben tolle Wirkung. Außerdem kann ich mich hier wenigstens über die Aussicht mit ein wenig Schnee freuen.

Blick nach Reykjavik

Hallgrímskirkja 

Langsam ist es Mittagszeit und insbesondere mein Magen beschwert sich über das fehlende Abendessen und winzige Frühstück. Auch der unterwegs besorgte Kaffe mit Schokoriegel schaffte nur bedingt Abhilfe. Also auf nach Reykjavik und etwas zum Mittagessen gesucht. Ich will natürlich Kabeljau, mein Mann nur was kleines, das vereinfacht die Suche nicht unbeingt aber irgendwann werden wir in der Nähe des Hafens fündig. Unterwegs noch ein paar Ecken von Reykjavik fotografiert, wo wir im Sommer nicht unterwegs waren, alles zwischen Hafen und Fußgängerzone:





Das Wetter wechselt wie man sieht zwischen kalt, windig, sehr windig (zum Glück haben wir den Sturm gestern verpasst), traumhafter Sonne und leichtem Schneegestöber. Egal, es ist Winter, ich freue mich und dokumentiere den leichten Schneefall im Selbstversuch auf dem Weg zum Auto:
Aufgrund der dicken Augen und der fortgeschrittenen Uhrzeit (es ist inzwischen immerhin etwa 14 Uhr), fahren wir gemütlich los Richtung Mosfellsbær, wo wir uns für 2 Nächte im Hotel Laxnes einquartiert haben. Dort werden wir freundlich empfangen, können unser Auto direkt vor dem Zimmer abstellen und legen uns erstmal bis zum Abend eine Runde hin. Vorher dokumentiere ich allerdings noch die (wie ich zu diesem Zeitpunkt und nach der Erfahrung in Kanada glaube) extrem winterliche Aussicht aus dem Zimmerfenster:
Abends genehmigen wir noch bei Subway um die Ecke etwas zu essen und freuen uns über den inzwischen recht konstanten Schneefall. Noch ein schnell hocherfreutes Winterfoto, wer weiss, wie lange das weisse Zeug liegen bleibt:
Danach fallen wir wieder ins Bett. Gegen vier Uhr wache ich mal kurz auf, schaue aus dem Fenster und denke mir im Halbschlaf "Oh, wir schneien ein." Bevor ich mich wieder umdrehe, und weiter schlafe...

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