Donnerstag, 2. März 2017

Auf der Suche nach dem Winter - Ein Drama in drei Akten. (22.02.2017)

22.02.2017  
Akt 1: Toronto
Als wir am Morgen aufstehen, ist der Ontariosee zusammen mit großen Teile unserer wunderbaren Aussicht aus dem Hotel verschwunden.

Ursprünglich wollten wir heute zu den Toronto Islands übersetzen, aber da auch diese offenbar gerade nicht mehr da sind, entscheiden wir uns spontan dazu, den PATH bis zum Eaton Center zu nutzen, und dort ein wenig shoppen zu gehen. Bei dem PATH handelt es sich um ein unterirdisches System, dass große Teile der Innenstadt auf warmem (sehr warmem wie wir später herausfanden) und trockenem Wege verbindet. Außerdem ist direkt am Eaton Center das Hard Rock Café, und da ich mir vor 23 Jahren dort ein T-Shirt gekauft habe, muss jetzt natürlich auch eins her. Neue Jeans brauche ich auch, also wandern wir unterirdisch schwitzend zum Eaton Center und zur Hudson Bay Company, wo ich mit meinen Hosen fündig werde. Danach mal kurz nach draußen zum Hard Rock Café und auf dem Younge-Dundas Square umgeschaut, kurz ein paar Handyfotos gemacht und festgestellt, dass das Wetter immer noch nicht wirklich besser ist. 



Dafür ist auch hier unsere Einkaufstour recht erfolgreich, wir kaufen T-Shirts für uns beide und eine Jacke für mich. Wir wandern unterirdisch und schwitzend zum Hotel zurück und stellen unsere "Beute" im Zimmer ab. Haben wir heute Abend eben noch etwas mehr zu packen. 
Zwischenzeitlich lichtet sich der Nebel doch deutlich und wir packen die Kamera wieder ein und ziehen los, um noch ein wenig die Umgebung zu erkunden: zum Roundhouse Park, dort wo es die Beaver Tails gab noch ein Eis holen und am See entlang, zum Rogers Center. Die Temperaturen sind inzwischen recht frühlingshaft, so dass ich mich endgültig von meinem Traum von den vereisten Niagarafällen für den morgigen Tag verabschiede.

Die Steam Whistle Brewery begrüßt uns am Roundhouse Park mit einem fröhlichen Steamwhisteln, dessen Dampf auch auf dem Foto gut zu erkennen ist:

Wir schlendern durch den Roundhouse Park und schauen uns die alten, hier als Ausstellung aufgebauten und mit diversen Erklärungen versehenen alten Gebäude und Loks an. Auch hier wieder besonders schön: der Kontrast zwischen neu und alt.
 Links im Bild unser Hotel.




 Wasserbehälter der Steam Whistle Brauerei
Während ich so vor mich hin fotografiere, entdecke ich folgenden interessanten Lichteffekt oben an einem der Hochhäuser: die sich in der Fassade spiegelnde Sonne wird an den noch vorhandenen Nebelresten wie Sonnenstrahlen reflektiert. Schön!
Wir gehen wieder zum Ufer des Ontariosees, um uns an der Hütte wo wir die Beaver Tails gegessen haben ein Eis zu genehmigen, das es dort ebenfalls gibt. Leider ist aber nur am Wochenende und an Feiertagen geöffnet. Etwas enttäuscht und in der Hoffnung auf einen anderen Eisladen laufen wir diesmal nach rechts, in die entgegengesetzte Richtung zu unserem Spaziergang am Montag. Hier liegen die Segelschiffe, die wir schon vom CN-Tower gesehen haben:

Wir gehen vorbei an der inzwischen schon ziemlich angetauten Eisbahn und treffen dahinter auf diese beiden fröhlichen Wesen:
Hier befindet sich tatsächlich ein Indoor-Spielpark für Hunde und Katzen. Finden wir etwas seltsam aber schauen wir uns mal an. Es gibt eine Agility-Fläche für Hunde, mit Hindernissen und fachkundiger Anleitung. Keine dumme Idee für Stadthunde. Ob der Katzenspielraum sich wirklich für Katzen eignet, da man sie ja zunächst quer durch die Stadt hierhin transportieren muss, entzieht sich meiner Kenntnis. Ansonsten gibt es einen kleinen Laden für Zubehör und einige Ausstellungen zum Thema Pflege, Anschaffung und Haltung von Hunden und Katzen, auch einige Bücher liegen zur Ansicht aus, alles sicherlich keine dumme Idee. Außerdem eine große Galerie der Hundehelden, Rettungshunde und sonstige Hunde, die Ihre Besitzer bei Gefahren wie Feuer, wenn sie verirrt waren oder bei Zusammenbrüchen gerettet haben, dazu noch eine Trauerecke für verstorbene Haustiere. Auch wenn wir erstmal aus Neugier und weil wir das ganze etwas Bizarr fanden hineingegangen sind, muss ich sagen, es ist ganz gut gemacht und vor allem kostenlos. Also, warum nicht in einer Großsstadt. Über den generellen Sinn von Tierhaltung in einer Großstadt kann man bekanntlich streiten, aber da es nunmal Hunde dort gibt, nette Idee.

Wir verlassen jetzt wiede die Uferpromenade und queren die Straße zum Rogers Center.
Dort erinnere ich mich, gibt es auf einer Seite einen Turm mit sehr lustigen Figuren, die vermutlich Zuschauer im Stadion darstellen. Da ich diese 1994 schon fotografiert habe, muss auch dieses mal wieder ein Foto her:
Wir stellen fest, dass es auf der anderen Seite des Stadions ebenfalls eine solche Säule gibt:
Herrlich, mit den individuell gestalteten Figuren. Und wenn der mich von oben fotografiert, fotografier ich ihn auch!
Da es inzwischen schon recht später Nachmittag ist, gehen wir gemütlich wieder zurück zum Hotel, vorbei am Aquarium (mit Blick auf unser Hotel, auch hier erkennt man die tolle Lage ganz gut):
Bewundern den CN-Tower nochmal direkt von unten....doch ganz schön hoch!
Und kommen shließlich wieder an unserem Hotel an, das ich im schönen Nachmittagslicht glatt nochmal fotografieren muss.
Wir machen uns fertig zum Abendessen, eigentlich wollen wir zu einem Marokkanisch-Französischen Restaurant. Leider ist bei unserer Reservierung etwas schiefgegangen (wir haben statt für den 22.Februar aus Versehen den 22. März reserviert) und so begeben wir uns, da wir keine Lust haben noch großartig etwas zu suchen wieder in unser Hotelrestaurant SOCCO.

Fazit des Tages: Insgesamt war es ein schöner Tag, es gab aber einige frustrierende bis ärgerliche Komponenten. Meine Lieblingsjeans sind überall schwer zu bekommen, der PATH ist viel zu gut geheizt, es gibt viel zu wenig Eis an plötzlich auftretenden Frühlingstagen in Toronto und wir haben die Reservierung des Restaurants verbockt. Aber am schlimmsten ist, dass ich bei der Sichtung meiner Fotos einen riesigen schwarzen Strich entdecke, offenbar ist Dreck in meinem Kameragehäuse (durch den Sucher konnte man ihn nicht sehen, auf den meisten Bildern oben habe ich ihn rausretuschiert). Großartig. Gerade wo wir morgen zu den Niagarafällen wollen. Als ob es nicht schon reichen würde, dass sie NICHT vereist sind, wenigstens tolle Fotos ohne Eis würde ich doch gern machen. Naja, alles nicht zu ändern, wir packen noch unsere Sachen und stellen den Wecker auf halb 8, da wir um 10 Uhr am Flughafen sein müssen, um den Mietwagen abzuholen.
Eigentlich waren die drei Tage in Toronto doch wieder mal viel zu kurz, es gibt noch so viel zu sehen (insbesondere da die Toronto Islands ja verschwunden waren, als wir hin wollten). Toll wars trotzden, gerade für mich, zum Auffrischen einiger Erinnerungen. Irgendwann muss ich mal die Fotos von damals und heute, insbesondere die von oben vom CN-Tower vergleichen, was sich in den letzten 20 Jahren getan hat.

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