Mittwoch, 1. März 2017

Auf der Suche nach dem Winter - Ein Drama in drei Akten. (21.02.2017)


 21.02.2017 
Akt 1: Toronto
Da die Wettervorhersage für heute weniger gut als für gestern war, haben wir heute ein paar "Indoor Aktivitäten" geplant. Mein Mann möchte sehr gerne das Casa Loma besichtigen, also warum nicht. Wir nutzen wieder unseren direkten Zugang zur Central Station und begeben uns von dort zum Subway. Am Schalter schnell 4 Tokens für 2 Personen/ Hin- und Rückfahrt gekauft, diese eingeworfen und schon nehmen wir die UBahn und laufen dann noch ein kurzes Stück zum Casa Loma. Hier sieht es teilweise wirklich aus, als sei man in einem Stadtteil von London.
Das Casa Loma ist dann doch ganz schön beeindruckend. Da hat sich jemand so RICHTIG architektonisch ausgetobt!

Innen sind viele Zimmer zum Fotografieren ohne Blitz (ich fotografiere nicht gern mit Blitz, weil meine Kamera dann immer komische Schatten im Bild produziert) zu dunkel, so ein paar schöne Dinge finden sich aber doch:
Eine Wurlitzerorgel
Konservatorium mit Springbrunnen...

...und Glaskuppel

Asiatische Kunst mit Pfau

Das runde Zimmer

 Eingangshalle mit Orgel

Auch die Außenanlagen sind sehr schön angelegt


Beim Blick von den beiden Türmen entdecken wir noch so ein verrücktes Gebäude. Nachdem wir fertig sind, uns darüber zu amüsieren, dass es offenbar noch so einen bekloppten Architekten in der Gegend gibt, entdecken wir ein Schild, auf dem steht, dass es sich hierbei um die zu dem Haus gehörenden Stallungen handelt. Diese sind - wie in Kanada ja fast üblich - auf unterirdischem Weg miteinander verbunden.
Aber es gibt auch andere tolle Gebäude hier in der Gegend.
Und der Blick von den beiden Türmen ...


 ... nach Downtown ist auch nicht zu verachten:
Nachdem wir die beeindruckenden architektonischen Phantasien von Sir Henry Pellatt zu genüge bestaunt haben, fahren wir zurück nach Downtown und entscheiden uns, wegen des trüben Wetters und des angesagten Regens noch ins Aquarium zu gehen. Tiere gucken und fotografieren ist auch immer toll. Nach der seltsamen Architektur bewundern wir also so seltsame Auswüchse der Natur wie Fische mit riesigen Mäulern die aussehen, als hätte man sie mit Schnabeltieren gekreuzt:
Irgendwas Seeanemonenartiges, was ich liebevoll "Fluffy Blumenkohl" taufe.
Prächtige Hummer in verschiedenen Farben, bei denen es wohl Rechts- und Links-Händer gibt.


Spannende optische effekte, die beim Fotografieren mit Polfilter durch Glasscheibe entstehen
(eigentlich war dieses fluffige Ding nämlich einfach nur weiss)

Seeigel
 
Bunte Tropenfische

Das (vermutlich für alle anderen absolute Highligt des Aquariums, meins kam später, auch wenn das hier toll war) ist ein riesiger Glastunnel, wo man auf einer Art Laufband durch das Haifischbecken fahren kann:
 
Auch der riesige, leider schwierig zu fotografierende Sägefisch, der es sich auf dem Glastunnel gemütlich gemacht hat, ist faszinierend:

Quallen fotografieren macht wenigstens mal Spaß, diese sind bunt und werden zusätzlich beleuchtet. Ohne Körperkontakt faszinierende Wesen.




Mein absolutes Highlight sind aber die Rochen. Zum einen finde ich sie einfach wunderschön und faszinierend, zum anderen sind sie eindeutig die kontaktfreudigsten Tiere im Aquarium: Sie scheinen wirklich mit den Menschen hinter dem Glas interagieren zu wollen und nehmen scheinbar bewusst Kontakt auf. Leider sind auch sie extrem schwer zu fotografieren.


Von unten sehen sie aus wie Comicfiguren oder freundliche Gespenster. So niedlich!

Am Ende besteht die Möglichkeit, die Rochen in einem offenen Becken zu streicheln. Ich bin hin und weg, hatte ich das Erlebnis doch vor vielen Jahren in London schonmal und weiss, wie toll sich diese Tiere anfühlen. Etwa so wie nasser Samt. Auch hier kommen die Rochen bewusst nach oben und tauchen sogar ein Stück auf, um Kontakt mit ausgestreckten Händen aufzunehmen. Manche stfeichen mit ihren Seiten an den Händen vorbei, manche tauchen wirklich mit dem Kopf aus dem Wasser und lassen sich eine Weile kraulen. Ich bin verliebt! Für mich das Highlight des Tages und ein ganz besonderer Moment in diesem Urlaub. Auch mein Mann ist begeistert.

Am Abend ziehen wir nochmal ohne Kamera los und essen im Restaurant Canoe im 54. Stock eines der Hochhäuser. Edel, lecker, tolle Aussicht und sehr freundliche, persönliche Bedienung. So klingt unser zweiter Tag in Toronto aus. Beim Blick auf die Wetter-App (die schon seit einer Woche viel zu warme Temperaturen für Eis an den Niagarafällen anzeigt) wird man genügsam und sagt sich "Naja, trocken wäre ja wenigstens schön."
Auf dem Weg ins Bett bietet dann der CN-Tower noch ein kleines Unterhaltungsprogramm, und so klingt unser zweiter Tag in Toronto aus.

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